Samstag, September 02, 2006

Interreligiöser Rundbrief Nr. 122

Interreligiöser Rundbrief für Köln / Bonn und Umgebung Nr. 122
(02.09.2006)


Interreligiöser Rundbrief für Köln / Bonn und Umgebung Nr. 122.. 1
I. Editorial 1
II. Veranstaltungshinweise. 2
II.1. Veranstaltungen unter Beteiligung von Religions for Peace/WCRP Köln/Bonn. 2
II.1.a. Schweigen für Frieden und Gerechtigkeit am 7.9., 5.10. und 2.11. 2006. 2
II.1.b. Interreligiöser Gesprächskreis in Köln am 5.9.2006. 2
II.1.c. Überblick - Muslime in der Region Köln – Bonn am 19.9.2006. 3
II.1.d. GEBETe der Religionen am 19.9.2006 in der Krypta der Evangelischen Kreuzkirche Bonn. 3
II.1.e. Interreligiöser Gesprächskreis in Bonn am 2.11.2006. 4
II.2. Veranstaltungen anderer Anbieter. 5
II.2.1. Vortragsreihe „Das Täufertum in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts“ von Dr. Holger Nielen ab dem 6.9.206 im Evangelischen Forum Bonn. 5
II.2.b. Christlich-muslimischer Dialog heute. Einladung des Arbeitskreises Muslime und Christen im Bonner Norden am 11.9.2006 in der DITIB-Moschee an der Esche in Bonn. 6
II.2.c. Buddhismus – Einführung in die Lehre des Erwachten. Vortrag von mir am 24.10.2006 im Haus der Evangelischen Kirche in Bonn. 6
III. Litaraturtipps. 7
III.1. Sakrament und Sakrileg Nr. 13. 7
III.2. ZjR – Zeitschrift für junge Religionswissenschaft 8
III.4. Sechs neue Bände der Schriftenreihe "Interkulturelle Bibliothek". 10
IV: Essay von mir: Die SuS, die Religionswissenschaft und das Leben. 11
V. off-topic: Musikrezensionen. 14
V.1. Festivalbericht: 16. Tanz & Folk Fest Rudolstadt vom 7. bis 9.7.2006 – Eindrücke. 14
V.2. CD-Rezension: Olaf Sickmann. Reise nach Neuseeland. 22
V3. CD-Rezension: Foggy Stew. Traditional Irish Music. one more payment and it’s mine. 24


I. Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

noch gerade rechtzeitig, bevor ich für ein paar Tage an die Mosel fahre, wonach es dann zeitlich zu knapp geworden wäre, schicke ich Ihnen und Euch den schon lange versprochenen interrel. Rundbrief Nr. 122.

Er enthält einiges an Veranstaltungshinweisen. Achten Sie dabei bitte auch auf das Programm der interkulturellen Woche im Anhang als PDF-Dadei.
Dummerweise haben wir von RfP/WCRP Köln/Bonn es geschafft, für den 19.9. zwei Veranstaltungen gleichzeitig anzubieten. Das kommt davon, wenn man zu individualistisch plant und sich nicht abspricht. Ich bitte um Entschuldigung.

Achten Sie auch bitte auf meine Vortragsankündigung unter II.2.c.

Wenn sie neben all den theoretischen und religiösen Angeboten Lust auf schöne Musik bekommen, schauen Sie doch mal auf diese meine Seite: http://folktreff-bonn-rhein-sieg.blogspot.com/ . Da finden sich viele Möglichkeiten, in Bonn und Umgebung Folk- und Weltmusik zu hören. Ich werde da demnächst nach dem Kurzurlaub noch viele Termine drauf stellen, es lohnt sich also, da immer wieder mal hinein zu schauen. Unten gibt es auch wieder drei Musikrezensionen zu diesem Genre von mir.

Nun entlasse ich Sie und Euch in diesen Rundbrief, und will sehen, ihn raus zu schicken.

II. Veranstaltungshinweise
II.1. Veranstaltungen unter Beteiligung von Religions for Peace/WCRP Köln/Bonn

Am 19.9.2006 haben wir durch schlechte gruppeninterne Absprache zwei Veranstaltungen gleichzeitig, und Sie haben dadurch die Qual der Wahl.

II.1.a. Schweigen für Frieden und Gerechtigkeit am 7.9., 5.10. und 2.11. 2006

Auch am jeweils ersten Donnerstag im September, Oktober und November 2006 laden wir wieder zum Schweigen für Frieden und Gerechtigkeit ein, wie immer von 17.30 Uhr bis 17.45 Uhr auf dem Münsterplatz in Bonn.

Winfried Semmler-Koddenbrock, röm.-katholischer Pastoralrefernt in St. Marien schrieb darüber:
"Angesichts der vielen interkulturellen und interreligiösen Spannungen ist das Anliegen nicht weniger aktuell wie zur Zeit der Gründung unserer Initiative vor gut drei Jahren.
Seit über drei Jahren laden wir an jedem ersten Donnerstag im Monat für 15 Minuten zum Schweigen für Frieden und Gerechtigkeit ein: um 17.30 Uhr auf dem Bonner Münsterplatz (Nähe Münster).
Wir schweigen gegen Streit, Gewalt und Ungerechtigkeit in unserem Alltag und weltweit. Die Mahnwache ist ein Impuls nach außen und zugleich eine Übung nach innen: Frieden beginnt im eigenen Herzen. Das gemeinsame Schweigen verändert uns selbst.
Wir sind eine Initiative aus den vier Religionen Islam, Baha’i, Buddhismus und Christentum. Eingeladen sind alle Menschen, die über Unterschiede und Fronten hinweg Brücken schlagen wollen für Frieden und Gerechtigkeit."


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II.1.b. Interreligiöser Gesprächskreis in Köln am 5.9.2006

Ab Herbst 2006 werden auch in Köln wieder interreligiöse Gesprächskreise angeboten. Der erste findet am Dienstag, dem 5. September um 19 Uhr im Domforum, Domkloster 3 (auf der Domplatte) statt. Annette Esser wird dort aber leider nicht über die Internationale Religions for Peace / WCRP-Konferenz in Kyoto, Japan (26.-30.8.06) berichten, da sie keinen Urlaub bekam, um dorthin zu reisen.


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II.1.c. Überblick - Muslime in der Region Köln – Bonn am 19.9.2006
In Zusammenarbeit mit Religions for Peace/WCRP - Köln/Bonn.Die Vielzahl muslimischer Einrichtungen und Verbände ist oft verwirrend. Gerade in der Region Köln- Bonn haben zahlreiche islamischer Dachorganisationen, Verbände und Moscheevereine und anderer islamischer Organisationen ihren Sitz. Sie sorgen dafür, dass Muslime einen Raum für die Ausübung ihrer Religion haben. Dieser Überblick- stellt die wichtigsten islamischen Organisationen vor- ordnet sie nach ihren Richtungen - geht auf die Bedenken des Verfassungsschutzes gegen einige Gruppierungen ein- informiert über aktuelle Themen wie den Bau der Zentralmoschee in Köln- will Mut machen zu Kontakten mit Muslimen.- Vortrag mit DiskussionReferentin: Dr. Jeannette Spenlen, Dienstag,19.09.2006,18.00 Uhr- Bonn, Wilhelmstraße



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II.1.d. GEBETe der Religionen am 19.9.2006 in der Krypta der Evangelischen Kreuzkirche Bonn

Wie jedes Jahr zum Auftakt der Interkulturellen Woche, deren Gesamtprogramm ich als PDF-Datei anhänge, laden wir auch in diesem Jahr wieder zu den GEBETen der Religionen ein.

Das diesjährige Motto lautet: Wut und Tränen: Religionen beten für den Frieden

Ort: Krypta der Evangelischen Kreuzkirche in Bonn
Zeit: 19 Uhr

Die diesjährige Veranstaltung wird vorbereitet von Pfarrerin Gundula Schmidt (Evangelische Migrations- und Flüchtlingsarbeit), Pastoralreferent Winfried Semmler-Koddenbrock (Römisch-Katholische St. Mariengemeinde), Werner Wiegmann (Deutsche Buddhistische Union), Claudia Mohajeri (Bahá’í-Forum Bonn) und mir (RfP/WCRP Köln/Bonn).



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II.1.e. Interreligiöser Gesprächskreis in Bonn am 2.11.2006

Der Interreligiöser Gesprächskreis in Bonn von Religions for Peace/WCRP Köln/Bonn findet am 2. Donnerstag im November, also 02.11.2006 statt.
19.30-21.30 Uhr bei Lioba von Lovenberg, Argelanderstr. 6, 53115 Bonn
Das Thema steht noch nicht fest, aber ich werde es noch rechtzeitig bekannt geben.

Rückblick auf den interreligiösen Gesprächskreis in Bonn am 31.8.2006:

Wir sprachen in einer muslimisch-.christlich-vereinigungskrichelich-quäkerisch-humantistisch-buddhistischen Fünferrunde übe das Thema „Der spirituelle Weg“. „Spiritualität“ war durchweg für alle Teilnehmer ein positiv besetztes Wort. In einem vorgelesenen Gedicht (das ich jetzt leider nicht vorliegen habe) hieß es, es gehe darum, die innersten Wünsche kennen zu lernen und zu ihnen zu stehen. Unwichtig sei, womit man seinen Lebensunterhalt verdiene. Im Laufe des Gespräches kamen wir aber darauf, dass es durchaus nicht unwichtig sei, ob man seinen Lebensunterhalt mit einer ethisch einwandfreien oder unmoralischen Arbeit verdiene. Sehr schnell wurde die Ansicht geäußert, wichtig für einen spirituellen Weg sei es, an sich selbst zu arbeiten, um die egoistischen Eigeninteressen zu überwinden. Das sei auch bei der Arbeit wichtig, dass man arbeite, um etwas Wertvolles hervor zu bringen und nicht, um seines eigenen Ruhmes Willen. Es gehe um Selbstüberwindung, sei es durch liebevolle Hingabe, durch Erkenntnisgewinnung oder durch totales Aufgehen in der Arbeit und Pflichterfüllung. Gefährlich für den spirituellen Weg seien bisweilen gerade spirituelle Gemeinschaften, und zwar dann, wenn in ihnen spirituellen Führern oder Lehrern eine besondere Ehrerbietung entgegen gebracht werde, weil daraus zu schnell ein Personenkult erwachse, der sehr schnell vom Wesentlichen ablenke und besonders für den so Geehrten schnell zur Falle werden könne. Auch verlangten Gemeinschaften zu sehr, dass man sich bestimmten Regeln unterwerfe, die für viele zum Selbstzweck würden. Es sei schwierig, sie als Mittel zum Zweck zu befolgen und doch über ihnen zu stehen. Ein spiritueller Weg berge aber ohnehin auch Gefahren, die zum Beispiel in eine Zen-Krankheit führen könnten. Darüber wollen wir eventuell beim nächsten Mal sprechen, aber das ist noch nicht ganz festgelegt.

Unser kleiner Kreis entpuppte sich also als ein sehr individuell-spiritueller. Wären noch Gesprächspartner dabei gewesen, die gerade in einer Gemeinschaft mit festen Regeln ihren spirituellen Weg gehen, etwa ein Mönch oder eine Nonne, wäre das Gespräch wohl etwas anders verlaufen.

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II.2. Veranstaltungen anderer Anbieter

II.2.1. Vortragsreihe „Das Täufertum in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts“ von Dr. Holger Nielen ab dem 6.9.206 im Evangelischen Forum Bonn

Auf diese Veranstaltungsreihe eines lieben Kommilitonen mache ich sehr gerne aufmerksam:


_4 Abende
ab 06.09.06, 19:30 Uhr
_13.09.06
_20.09.06
_27.09.06

Haus der Evangelischen
Kirche, Adenauerallee 37
6 Euro pro Abend
30 Euro für Seminarreihe
Anmeldung erforderlich
Kurs-Nr. Z-40

„daß hertz, mund und that auffs best miteynander geen“ (Hans Denck)
Das Täufertum in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts
Dr. Holger Nielen, Religionswissenschaftler

In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstanden im Zuge der Reformation viele kleine Bewegungen, die zunächst im Sinne Luthers und Zwinglis versuchten, im Rahmen einer christlichen Ordnung eine radikale Alternative zur herrschenden Feudalordnung zu etablieren. Das Seminar versucht an vier Abenden, diesen Bewegungen, die unter dem Stichwort „Täufertum“ zusammengefasst werden, nahe zukommen und ihre Wege eines radikal interpretierten christlichen Lebens nachzuzeichnen. Das Täufertum entstand nicht nur aus der Kritik an der katholischen, sondern auch an der sich gerade formierenden protestantischen Kirche. Von
welchem Gedankengut ließ das Täufertum sich leiten? Warum war es keine einheitliche Bewegung? Wie interpretierten die Täufer die Heilige Schrift? Wie lebten sie in Gemeinschaft zusammen?
Welche Bedeutung hatte für sie ein neues Leben und was waren die Beweggründe für den Staat und die Kirchen, das Täufertum radikal zu verfolgen und mit Vernichtung zu bedrohen? So
wenig wie das Täufertum in sich einheitlich war, so wenig war es die Politik der Herrschenden, denn es gab auch unter ihnen Politiker, die eine liberale Glaubenspraxis befürworteten.

Das Seminar beleuchtet an vier Abenden.
1. Voraussetzungen des Täufertums
2. Einzelne Gestalten (Hans Denck, Pilgram Marpeck, Melchior Hoffman)
3. Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Täufertums
4. Umgang mit den Täufern von Seiten der anderen

Die Abende können auch einzeln besucht werden.

*

II.2.b. Christlich-muslimischer Dialog heute. Einladung des Arbeitskreises Muslime und Christen im Bonner Norden am 11.9.2006 in der DITIB-Moschee an der Esche in Bonn

Der Arbeitskreis Muslime und Christen im Bonner Norden möchte nach knapp vier Jahren Engagement seine Ziele und Arbeitsweise für die nächste Wegetappe prüfen.

Der 11. September 2001 _ fünf Jahre danach ^

Ein Dialogabend mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertretern von Institutionen, Politik und Presse am Montag, 11. September 2006, 20 Uhr in der DITIP-Moschee Bonn, An der Esche 24

_ Kopftuchdebatte, Zwangsehen, Nachbarschaft, ... ^
Was stört mich? Was wünsche ich mir? ^
_ Hat der Dialog in Bonn etwas gebracht? ^
Hat er überhaupt schon stattgefunden? ^
_ Was könnte zu einem guten ^
Zusammenleben beitragen? ^

Kontaktadresse:
Bornheimer Str. 130a, 53119 Bonn
c/o Winfried Semmler-Koddenbrock
Telefon: 0228 / 9 63 96 62
eMail: w.semmler-k@t-online.de
Haluk Yildiz, mobile: 0178 / 269 1899
eMail: h.yildiz@agena-consulting.de

Unsere Ziele:
Der Arbeitskreis will erreichen, dass die Bewohner des Bonner Nordens sich näher kennen lernen. Er will Berührungsängste und Vorurteile abbauen, Verständnis fördern, Begegnung ermöglichen und Zusammenarbeit aufbauen.

Arbeitskreis Muslime und Christen im Bonner Norden
den anderen kennen
einander verstehen
miteinander leben

*

II.2.c. Buddhismus – Einführung in die Lehre des Erwachten. Vortrag von mir am 24.10.2006 im Haus der Evangelischen Kirche in Bonn

Referent: Michael A. Schmiedel, M.A. - Religionswissenschaftler"Buddhismus - Einführung in die Lehre des Erwachten"Der Buddhismus hat sich seit seiner Entstehung im Indien des vierten vorchristlichen Jahrhunderts vor allem im Bereich zwischen Indus und Pazifik in zahlreichen Schulen und Traditionen ausgebreitet und erfreut sich in den letzten Jahrzehnten auch in Europa, Nordamerika und Australien zunehmender Beliebtheit. Im Zentrum seiner Lehre steht der Weg aus dem leidvollen Kreislauf aus Gier, Hass und Verblendung hinaus in den von Mitgefühl und Weisheit bestimmten Zustand des Erwachens oder der Erleuchtung, der mit Hilfe unterschiedlicher Meditationsmethoden bewältigt werden soll. Ethik und Meditation bilden dabei idealerweise zwei sich ergänzende Seiten derselben Medaille. Doch auch buddhistische Gläubige glauben nicht immer das, was sie ihrer Lehre nach glauben sollten, und auch die Lehre selber weist mitunter Interpretationen auf, die mit Weisheit und Mitgefühl nur schwer in Übereinstimmung zu bringen sind und eher an Fanatismen und Instrumentalisierungen erinnern.Neben einer Erklärung der grundlegenden Inhalte der buddhistischen Lehre, insbesondere ihrer meditativen und ethischen Implikationen, werden auch die weniger bekannten Schattenseiten buddhistischer Religionsgeschichte vorgestellt, die nicht so frei von Gewalt und Intoleranz ist, wie man ihr oft nachsagt.In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis An Sieg und RheinTheologie / Philosophie24.10.0619:30 UhrHaus der Evangelischen Kirche, Adenauerallee 375 EuroKurs-Nr. Z-44http://www.ekir.de/bonn/KKBonn_kirchenkreis_28845.asp

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III. Litaraturtipps

III.1. Sakrament und Sakrileg Nr. 13

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge darf ich Ihnen und Euch mitteilen, dass die Nr. 13 unserer Bonner Fachschaftszeitschrift 'Sakrament und Sakrileg' erschienen ist. Das weinende Auge bezieht sich darauf, dass es höchstwahrscheinlich das letzte Heft sein wird, denn es ist derzeit nicht absehbar, wer die SuS weiter führen soll. Holger Nielen gebührt Dank und Ehre dafür, dass er sich ihrer noch einmal erbarmt hat. Er brauchte zwar von der Entschlussfassung, es nochmal zu tun, bis zum nun erschienen Heft über ein Jahr, hat aber in dieser Zeit auch seine Promotion erfolgreich bewältigt.

Das Heft kann während der Öffnungszeiten des Geschäftszimmers/der Bibliothek des Religionswissenschaftlichen Seminars in Bonn, Adenauerallee 4-6, für einen Euro erworben werden.

Hier ein paar Details zum Heft:


Sakrament und Sakrileg
Studentische Zeitschrift für die Vergleichende Religionswissenschaft, Nr. 13, Juni 2006

Herausgegeben im Auftrag des Fachschaftsrates Vergleichende Religionswissenschaft der Universität Bonn

Inhaltsverzeichnis:

- Editorial von Holger Nielen
Artikel:
- Geprägte Form, die lebendig sich entwickelt. Gedanken zu acht Jahren „Sakrament & Sakrileg“; von Daniel Stender
- Ausflug in eine fernöstliche Götterwelt; von Ann-Katrin Gässlein (Fribourg)
- Die zweite Jahrtausendwende: Endzeit für Chiliasmus und Apokalyptik?; von Simon Benz
- Religionswissenschaftlicher Kongress in Bayreuth; von Holger Nielen
- Religion vor Ort: Der Verein Reltop. Ein Interview mit Krischen Ostenrath geführt von Kerstin Schmitz
Buchrezensionen:
- D. Jason Slone. Theological Incorrectness. Why religious people believe what they schouldn’t; von Michael A. Schmiedel.
- Harald Strohm. Über den Ursprung der Religion oder: Warum Indra mit dem Dreirad zur Hochzeit fuhr; von Holger Nielen
- Christian Henning, Sebastian Murken, Erich Nestler (Hgg.). Einführung in die Religionspsychologie; von Michael A. Schmiedel


Außer den beiden Buchrezensionen hatte ich auch noch einen Essay geschrieben, ähnlich wie der von Daniel Stender ein allgemeiner (Rück-)blick auf "Die SuS, die Religionswissenschaft und das Leben", der aber auf dem elektronischen Weg von mir zu Holger Nielen verloren gegangen war. Den hänge ich hier unten unter IV. an.


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III.2. ZjR – Zeitschrift für junge Religionswissenschaft

zugeschickt von Doreen Wohlrab via Yggrdasill-Liste:

Mo 12.06.06 13:02
Liebe ListenteilnehmerInnen,

eine neue Zeitschrift hat das Licht der Welt erblickt! Die erste Ausgabe
der ZjR – Zeitschrift für junge Religionswissenschaft (ISSN 1862-5886)
ist erschienen. Die ZjR bietet jungen Religionswissenschaftlern,
besonders jenen, die noch keine Promotion abgeschlossen haben, eine
Plattform, Meinungen und Ideen rund um das Thema Religion und
Religionen auszutauschen.

ZjR ist zunächst als reines Online Journal geplant und unter der Adresse
www.zjr-online.net für jedermann frei und kostenlos zugänglich.
Die Erstausgabe beinhaltet vier Artikel, die in HTML und als PDF
vorliegen:

Moez Khalfaoui
Das Frauenbild der »geistlichen Anleitung« der Attentäter des 11.
September 2001. Brechen die Islamisten mit traditionellen Mustern der
Frauendarstellung im Islam?

Jörn Meyers
Ist die Religion der Germanen wiedererweckt? Zur Frage nach den
Traditionslinien und historischen Wurzeln bei rechtsgerichteten
Neugermanen

Verena Schmidt
Zum Verhältnis von Religionswissenschaft und Kritik. Eine
Auseinandersetzung mit den Positionen Russel T. McCutcheons und Kurt
Rudolphs

Eva-Maria Schulz
»Das Leben eines Menschen wird durch seine Ernährung bestimmt« -
Makrobiotik als Gegenstand religionswissenschaftlicher Forschung

Alle Artikel können im zugehörigen Forum von den Lesern diskutiert
werden.

Alle weiteren Informationen finden Sie unter unserer Internetpräsenz
www.zjr-online.net.

Viel Freude beim Lesen und mit freundlichen Grüßen,

Doreen Wohlrab M.A. (Philipps-Universität Marburg)
--
Studentischer Beirat des ZjR


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III.4. Sechs neue Bände der Schriftenreihe "Interkulturelle Bibliothek"

Zugeschickt von Hamid Reza Yousefi via Yggrdasill-Liste:

Sehr geehrte Damen und Herren,
eben sind 6 weitere Bände der Schriftenreihe "Interkulturelle
Bibliothek" erschienen. Damit sind bislang 70 Bände aus der Sammlung
veröffentlicht worden, die direkt beim Verlag bestellt werden können:
http://www.bautz.de/interkulturell.shtml

Es handelt sich um:
Band 6:
Heinz Kimmerle: Rückkehr ins Eigene. Die Dimension des
Interkulturellen in der Philosophie

Band 28:
Hans Günther Homfeldt/Cornelia Schweppe/Wolfgang Schröer:
Transnationalität, soziale Unterstützung, agency

Band 37:
Christian Rabanus: Jan Patockas Phänomenologie interkulturell gelesen

Band 57:
Ram Adhar Mall: Nagarjunas Philosophie interkulturell gelesen

Band 113:
André Julien S.E. Faict/Keiko Ueno: Interkulturalität im Denken
Hajime Nakamuras

Band 115:
Claudia Bickmann: Immanuel Kants Weltphilosophie

Die Kurzfassungen der Bände befinden sich wie immer auf den
jeweiligen Seiten.

30 weitere Bände sind für dieses Jahr geplant.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Hamid Reza Yousefi

Universität Trier
Universitätsring 15
D-54296 Trier
Fachbereich I - Philosophie
Tel.: +49 (0) 651 201 2344 und +49 (0) 6511461784
http://www.yousefi-interkulturell.de
http://www.bautz.de/interkulturell.shtml
http://www.bautz.de/bausteine.html

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IV: Essay von mir: Die SuS, die Religionswissenschaft und das Leben

Diesen Essay habe ich für die SuS Nr. 13 geschrieben, die mit über einem Jahr Verspätung im Juni 2006 erschien, wobei dann dieser Artikel fehlte. Holger Nielen hat ihn nie erhalten, warum auch immer.


Die SuS, die Religionswissenschaft und das Leben
Ein Plädoyer an die werte jüngere Studierendengeneration


Es war 1997 im Herbst, da kam die Fachschaftsratsvorsitzende Anna Schenck – zumindest soweit ich mich erinnere, war sie es – auf die Idee, eine Fachschaftszeitschrift zu starten. [Korrektur 23.8.2006: Nein, da täuschte mich meine Erinnerung, es war Daniel Stender, der auf die Idee kam.] Der Name „Sakrament & Sakrileg“ kam erst später, soviel ich weiß, mir. Aber zuerst musste ich eine Stressattacke überwinden, die mir auch kam, bei dem Gedanken, was das denn alles für Arbeit mit sich brächte. Im Geiste der damaligen Demonstrationen gegen das, was nun doch teilweise Wirklichkeit geworden ist, nämlich Studiengebühren, Einsparungen im Bildungswesen, Vermarktwirtschaftlichung der Universitäten usw. hatten wir genug Motivation, zwei Jahre lang pro Semester zwei Hefte herauszugeben. 2000 halbierten wir den Turnus, seit 2001 erschienen nun nur noch drei Hefte, und nun, 2005 soll die Nr. 13 erscheinen, die Du, wenn es geklappt hat, nun in Händen hältst oder auf dem Bildschirm liest.

Anna Schenck arbeitet jetzt übrigens bei einer großen Unternehmensberatungsfirma [Korrektur 23.8.2006: Das war McKinsey, aber da ist Anna auch schon nicht mehr.], Dardo Leßmann – wer von den jüngeren Kommiliton(inn)en weiß, dass er unser Seminar ans Internet brachte, und dass wir ohne ihn in der Bibliothek noch mit Karteikarten recherchieren würden? – bei der Deutschen Bank, und Martin Stappen arbeitet gerade daran aufzulisten, womit denn ehemalige RW-Studierende sonst noch beruflich beschäftigt sind. Wer bleibt schon wirklich im Fach und versucht, seiner Studienwahl auch weiterhin treu zu bleiben? Die Zeiten sind hart, und wer heißt schon Gerhard?

Eine Zeitschrift wie die SuS lebt davon, dass Studierende neben ihren Pflichten an Seminararbeiten die freiwillige, ehrenamtliche, interessegeleitete Leistung erbringen, Texte rund um ihr Fach zu entwerfen, mit denen man keine sofortigen Lorbeeren in Form von Noten, Punkten oder gar Geld erwerben kann. Die SuS lebt von einer bestimmten Geisteshaltung, die in einem Studium nicht nur eine marktkonforme Ausbildung, sondern eine humanistische Geistesbildung sieht. Das Idealbild von einem Wissenschaftler, das mit der SuS einhergeht, ist das eines konstruktiv kritisch reflektierenden Quer- und Vordenkers, nicht das eines sich immer nur anpassenden Funktionärs. Dieses Idealbild zu leben aber erfordert entweder günstige Rahmenbedingungen oder aber Opfer. Erstere verschwinden nach und nach, denn die Finanzierung des Studiums wird schwieriger, und die Finanzierung des Lebens danach erst recht. Flexibilität und Schnelligkeit werden verlangt, nicht, um mit ihrer Hilfe ein Idealbild zu realisieren, sondern um zu überleben. Die SuS, die RW, der Wissenschaftsbetrieb im Allgemeinen befinden sich nicht in einem Elfenbeinturm, sondern mitten drin in einer Gesellschaft, die global im Umbruch ist. Globalisierung bedeutet globale Möglichkeiten, aber auch globale Zwänge. Wo Firmen umziehen können, wenn die Auflagen eines Standortes nicht mehr gewinnbringend sind, ja, wo sie umziehen müssen, um im Konkurrenzkampf zu überleben, werden soziale und ökologische Verantwortung zu einem Hindernis oder zu einem Luxus, und Wissenschaft auch.

Welche Vorteile das neue B.A-Studium gegenüber dem alten M.A.-Studium bringt, bleibt abzuwerten. Studierende sind schneller fertig und können sich auf den heißumkämpften Arbeitsmarkt begeben. „Was haben Sie studiert? Religionswissenschaft? Auch egal! Welche Sprachen können Sie? Welche Arbeitserfahrungen haben Sie? Wie alt sind Sie schon? Welche Wirtschaftsconnections haben Sie? (Nein, ich meine nicht den religionswissenschaftlichen Stammtisch!) Ach den haben Sie eh schon aufgegeben, weil Sie keine Zeit mehr hatten? Gut so! Sind sie flexibel? Ist Ihnen egal, wo sie arbeiten? Sind Sie bereit, 60 Wochenstunden zu arbeiten und 30 bezahlt zu bekommen?“ Na, bei solchen Zukunftsaussichten ist es verständlich, dass man sich lieber auf’s „Wesentliche“ (vgl. meinen SuS-Artikel „Das Wesentliche und das Sonstige“ in der Nr. 12) konzentriert und vorwärts macht, statt SuS-Artikel zu schreiben.

Ich bin noch von der alten Schule. Ich suche noch Sinn im Studium, nicht nur Zweck. Ich glaube noch, dass Weisheit mit dem Alter kommt. Das kostet Zeit. Ich denke noch gerne nach, warum ich etwas tue und nicht nur, wie ich es hinkriege. Das kostet Zeit. Ich schreibe noch SuS-Artikel und interreligiöse Rundbriefe. Das kostet Zeit. Ich glaube noch, dass es sinnvoller ist, Gedanken mitzuteilen, statt sie vor der Konkurrenz für sich zu behalten. Das kostet ... das Leben?

Die Religionswissenschaft ist doch eigentlich ein wunderbares Fach. Sie beschäftigt sich mit dem, wovon viele glauben, dass es sie unbedingt angehe. Sie untersucht dieses Objekt historisch, philologisch, soziologisch, psychologisch und sogar phänomenologisch. Und mit all diesem Wissen, das aus einer methodisch sauberen und multiperspektivischen Forschungsarbeit erwachsen ist, könnte sie in einer Zeit, in der das Verhältnis der Menschen zu diesem unserem Objekt zwischen unbedingter Gleichgültigkeit und unbedingtem Fanatismus wie eine die Menschheit zerschneidende Schere auseinander zu klaffen droht, um dann todbringend wieder zuzuschnappen, dank vernünftig reflektierender Vertreter, eine wichtige mäßigende und relativierende Funktion übernehmen. Denn weder die Gleichgültigkeit noch der Fanatismus ist unbedingt, sondern beide haben Wurzeln, historische, soziale, psychische, auch biologische. Die Wirtschafter könnten Interesse daran haben, auch wenn sie sich nicht für Religion interessieren mögen, denn die allermeisten Branchen funktionieren nicht gut in Krisenzeiten. Die Religiösen könnten auch Interesse daran haben, denn im Frieden mit dem andersdenkenden und andersglaubenden Nachbarn läßt sich die eigene Religion viel schöner praktizieren. Aber beide Parteien scheinen blind zu sein, und alles andere, als an einer gut reflektierten Metaperspektive interessiert. Wir könnten Funktionäre sein, aber nicht Funktionäre neoliberaler Wirtschaft oder erzkonservativer Religiosität, sondern unseres Wissens und Gewissens. Das aufzubauen und zu entwickeln aber kostet Zeit. Und im Laufe dieser Zeit kann man zermalen werden zwischen den Zahnrädern der Angst, der Konkurrenz, der Aggression, der Gleichgültigkeit, des Fanatismus, der Lethargie.

Wie damit fertig werden und Würde bewahren? Das lehrt keine Wissenschaft, keine Uni, kein Seminar, es sei denn, ihre Vertreter haben es selbst gelernt und sind unter Einsatz des eigenen Lebens ihrem Wissen treu geblieben. Ein Seminar zu leiten in diesen Zeiten ist wie eine Schifffahrt auf einer See voller Untiefen oder Eisberge, und der Kapitän hat immer die Geschichte der Titanic vor Augen und misstraut oft zurecht der spiegelglatten Wasserfläche. Nein, einfach zu sagen: „Studiert in Ruhe und macht Euch keine Sorgen!“ wäre verantwortungslos.

Manchmal aber ist Sand im Getriebe viel heilsamer als Öl, vor allem, wenn die Maschine sich auf einen Abgrund zu bewegt. Wenn es so etwas wie Verantwortung gibt, dann hat nicht nur ein Seminarleiter Verantwortung für seine Studierenden, sondern jeder Studierende hat sie für seine Fachwahl, und wenn er sich dazu entschieden hat, RW zu studieren, dann sollte er das auch verantwortlich tun. Unser Fach ist ein Schatz, der unveräußerlich sein muss, wenn er seinen Wert behalten soll. Habt Mut, Religionswissenschaftler(innen) zu sein. Bringt Euch ein, in das Fach, in die Gesellschaft, in das Leben. Das muss nicht bedeuten, dass man damit auch sein Geld verdienen muss, aber dass man diese besondere Identität auch in anderen Jobs bewahrt oder dort, wo man nur ein Modul ist.

Es gibt ja zwei biologische Gesetze. (Sicher gibt es mehr biologische Gesetze, aber ich meine jetzt nur zwei ganz bestimmte.) Das eine ist das, dass eine Gruppe in Teamwork mehr erreicht, als ein einzelner Organismus. Das andere ist das, dass eine Population mit einer größeren Variation an Genen besser überlebt, als eine Monokultur. Wenn ich es nun wage, das auf unser Fach zu übertragen, schließe ich daraus: zusammenzuhalten und Vielfalt auszubilden ist überlebenswirksamer als gegeneinander zu arbeiten und das gleiche zu tun, wie alle anderen. Deshalb: stärkt die gemeinsame Identität des Faches, des Seminars, der Fachschaft (eine Geschichte der Fachschaft seit 1985 wäre da sicher sinnvoll; fragt mal Prof. Ahn, der war damals dabei), arbeitet zusammen, lernt voneinander und pflegt Eure unterschiedlichen, sich gegenseitig ergänzenden Zugänge zum Fach. Kultiviert eine Studentenkultur, die eine Lebensschule sein kann, trefft Euch am Stammtisch, feiert Feste, macht Exkursionen, besucht die Studierendensymposien, (Werbeblock: werdet REMID-Mitglieder), schreibt für die SuS, vergesst Eure Ideale nicht.

Als ältlicher (ein schöner Begriff von unserer Kommilitonin Elke Halbom-Helmus) Doktorand, der noch längst nicht seine Schäfchen im Trockenen hat, wage ich zu raten: Verkauft Euch nicht! Überleben ist wichtig, aber nicht alles. Vielleicht ist es ja mein religiöser Glaube, und Ihr könnt ihn als Studienobjekt nehmen, aber ich glaube, ein Leben, das nur dem Überleben dient, kostet das Leben.

Michael A. Schmiedel



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V. off-topic: Musikrezensionen

V.1. Festivalbericht: 16. Tanz & Folk Fest Rudolstadt vom 7. bis 9.7.2006 – Eindrücke

Es soll ja Leute geben, so hieß es in einer Radiosendung auf WDR3, die in Rudolstadt Kraft für den Rest des Jahres tanken. Nun, ganz so geht es mir nicht, aber immer wieder klingt die Musik noch wochenlang in mir nach und mir kommt Bonn dann immer so still vor und die Straßenmusiker so vereinzelt und allein auf weiter Flur bzw. in weiter Fußgängerzone, und selbst wenn ich ein Konzert besuche und das vorbei ist, habe ich das Gefühl, es müsste doch gleich noch eines folgen. Wenn man während des Tanz & Folk Festes (Michael Kleff, Chefredakteur vom Folker!, der das Abschlusskonzert am Sonntagabend moderierte sagte, das dürfe man gar nicht sagen, sondern müsse „TFF“ sagen, was ich zwar praktisch finde, solange jeder weiß, was gemeint ist, aber es ist doch immer noch nur eine Abkürzung und kein Name) durch die Straßen und Gassen von Rudolstadt geht, hört man alle 50 oder weniger Meter ein anderes Konzert, hier eine Folkjazzcombo, dort eine Trommelgruppe, dann ein Irish Folk Trio, etwas weiter ein Besucher, der gar nicht im Programm steht, aber auf Flöte, Geige, Harfe oder Gitarre auch was vorspielt, dann kommt man an einer großen Bühne vorbei, etwa auf dem Marktplatz, wo eine Trachtengruppe Volkstänze vorführt, und weiter geht es in beschriebener Weise. Und dabei hat die Stadt jeden Tag noch mal so viele Besucher wie Einwohner, was hier und da schon mal zu etwas Gedrängel führt, aber (fast) nie zu Ungeduld oder gar Aggression, sondern man fühlt sich eigentlich immer unter netten Gleichgesinnten, die meistens auch Rücksicht aufeinander nehmen. (Nur Regenschirme werden einem immer wieder ganz rücksichtslos in den Blick auf die Bühne gestreckt.) Das TFF beginnt abgesehen von dem Sonderkonzert am Donnerstagabend immer am ersten Freitag im Juli (worauf man achten sollte, denn es reicht nicht, dass der Samstag im Juli liegt, aber ich weiß nicht, ob auch der Donnerstag im Juli liegen muss) abends und geht dann fast pausenlos durch bis Sonntag ca. 23.30 Uhr. Die Nächte können auch durchgetanzt oder -gehört werden. Ich bin meistens zusammen mit meiner Frau Petra und meinem Freund Lothar, der in Suhl wohnt, und bei dem wir übernachten, samstags und sonntags da, diesmal aber ohne Petra, da sie sich das vorherige Wochenende urlaubsmäßig frei genommen hatte, da wir eben nicht auf den ersten Freitag im Juli geachtet hatten. So hörten Lothar und ich von Samstag ca. 11.00 bis Sonntag ca. 1.00 Uhr und von Sonntag ca. 13.00 Uhr bis ca. 23.30 Uhr fast ununterbrochen Musik, aber auch so war es nur möglich, bestenfalls ein 25stel dessen zu hören, was auf 25 Bühnen geboten wurde, denn Bilokalität beherrschen wir nicht. Davon will ich nun ein wenig erzählen, nicht ganz chronologisch, sondern..., ach das sehen wir dann.

Schwerpunkte

Es gibt immer einen Länderschwerpunkt, einen Instrumentenschwerpunkt und einen Tanzschwerpunkt. Dieses Jahr waren das Frankreich, der Dudelsack und der Tango. Es gab auch mal einen deutschen Regionalschwerpunkt, aber das konnten sie anscheinend nicht durchhalten. Ein weiterer Schwerpunkt ist immer die Verleihung des Preises für Folk, Weltmusik und Lied, die Ruth. Abseits der Schwerpunkte gibt es aber so viel zu hören, dass es einem auch ohne diese nicht langweilig wird.

Magische Dudelsäcke

Dudelsackmusik mag ich ja eh, aber so ein Magieprojekt, wie man die Schwerpunktinstrumentenkonzerte nennt, wie es Wolfgang Meyring wieder zusammen gestellt hat, habe ich noch nie erlebt. Da saßen und standen Musiker(innen) aus Schottland (Fraser Fifield), Galizien (Lorena Freijeiro Alonso), Estland (Cätlin Jaago), Österreich (Sepp Pichler), dem Iran (Saeid Shanbezadeh), der Bretagne (Pascal Lamour) und Ungarn (Béla Ágoston) mit ihren verschiedenen Sackpfeifen auf der Bühne im Hof der Heidecksburg, begleitet vom dreizehnjährigen Sohn Naghib des iranischen Pfeifers auf einer Doppeltrommel. Jeder(r) spielte ein Solo, das dann aber doch von dem einen oder der anderen begleitet wurde, oder es ergaben sich schottisch-galizische oder ungarisch-iranische oder andere Duette, und der kleine Trommler heizte den Pfeifern ordentlich ein. Beim Abschlusskonzert waren sie noch mal da, abgesehen von der schon abgereisten Estin, und spielten zwischen den Soli alle zusammen eine etwas schwere, wuchtige Tanzmelodie, die am Ende vom Publikum aufgegriffen wurde, bis die Musiker auf die Bühne zurück kehrten und weiter spielten. Das war ein schönes Gemeinschaftsgefühl, da brauche ich keinen Fußball. Die Iraner erlebten wir auch noch mal am Sonntagnachmittag und ihr Auftritt war in einer bestimmten Hinsicht klischeesprengend: Wenn irgendwo ein Mann einen Rock trägt oder Dudelsack spielt oder gar beides gleichzeitig tut, dann wird doch wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass er ... Hi hi, den Satz brauche ich wohl nicht zu beenden. Diese kamen aber aus dem Iran. Und von all den anderen rocktragenden oder dudelsackspielenden Männern an diesem Wochenende in Rudolstadt kam bestimmt kaum einer aus Schottland. Eine Folkerkollegin meinte, sie sehe nirgends so viele rocktragende Männer wie in Rudolstadt. Ach, ich fühlte mich sehr wohl, auch wenn ich anscheinend der einzige rocktragende Journalist in der Stadt war! Vielleicht ändert sich das aber auch noch.

Wir hörten auch ein ganzes Konzert der Esten, deren Band Re:Toro heißt, auf der Burgterrasse. Sie verbanden traditionelle Melodien mit Jazzeinlagen und hatten – so der Moderator – das „teuerste“ Instrument auf der Bühne, nämlich sechs Plastikschüsseln, wobei drei mit Wasser gefüllt waren und die andern drei umgedreht darin schwebten, worauf dann der Schlagzeuger trommelte. Das hörte sich gut an und verband sich mit Dudelsack und Saxophon zu einem zugleich urigen und hochmodernen Sound. Nicht wenige der estnischen Melodien könnten auch deutsche Volkstänze sein, z.B. „Im Grunewald ist Holzauktion“ das die Pfeiferin auf einer dieser skandinavischen Flöten ohne Grifflöcher (mir fällt der Name nicht ein) spielte.

Fronkreisch

Frankreich war durch den Bretonen beim Magiekonzert auch vertreten, aber von den vielen anderen französischen Beiträgen hörten wir nur Les Primitives du Future, die eine Mischung aus Musette, Chanson, Ragtime und Dixieland zum Besten gaben, und La Chavanée, eine eher traditionelle Tanzkapelle mit drei Drehleiern, deren eine von keinem Geringeren als Patric Bouffard bedient wurde. Die hatten auch nachts zum Tanze aufgespielt, aber das überschnitt sich mit der Ruth-Preisverleihung und wurde uns danach zu spät. Und dann noch beim Abschlusskonzert Francoiz Breut, die das Titelbild vom Folker! 04.06 ziert und einen nouvelle Chanson sang, dem ich nicht so viel abgewinnen konnte, was auch meiner mangelnden Beherrschung des Französischen anzukreiden ist.

(Zu) viel Jazz (?)

Nicht nur Esten und Franzosen mischten ordentlich Jazz unter den Folk, sondern auch Österreicher und Slovenen. Beefolk aus Graz könnte meines Erachtens genau so gut in Leverkusen, Moers oder Montreux auftreten, es war mehr oder weniger reiner Jazz, auch die von Helgi Hrafn Jonsson auf Isländisch gesungenen Lieder. Es wirkte surrealistisch, teils etwas sehr kunstvoll, aber teils auch mitreißend temporeich und groovig, und dann tauchten hier und da doch wieder traditionelle Elemente auf, die irgendwo zwischen Schwarzem Meer und Nordatlantik zu Hause waren. Katalena aus Slovenien war auf den ersten Eindruck traditioneller und volkstümlicher. Sie nahmen slovenische Volkstanzmelodien auf, die Sängerin Vesna Zornik sang die Texte dazu mit einer rauen Stimme, die man ihrer zarten Gestalt nicht zugetraut hätte, Gitarre, Schlagzeug, Whistles, Klarinette und anderes begleiteten sie, wobei es dann doch wieder jazzig wurde. Im Gegensatz zu den jazzigen Elementen bei den modernen Irish Folk Gruppen, die eher ihre Jigs&Reels leicht jazzig spielen, wirkt der Jazz bei den hier beschriebenen Gruppen weniger integriert, sondern es wirkt eher noch wie ein Mischung der Stile, aber es klang gut, wirklich gut. Das ist es wohl, was mit „von archaischen Klängen bis zu avantgardistischen Experimenten“ (oder so ähnlich), wie ich es irgendwo las, gemeint ist.

Finnische Wölfinnen mit zarter Stimme

Suden Aika aus Finnland brachte kein Wolfgeheul hervor, obwohl der Bandname auf Deutsch „Zeit der Wölfe“ heißt, an den (im Deutschen) gleichnamigen Fantasyfilm erinnerten sie auch nicht, sondern das Quartett aus Liisa Matveinen, Tellu Turkka, Katarina Airas und Nora Vaura sang mit zarten Frauenstimmen archaisch-sphärische Lieder, nicht so druckvoll, wie man es von Verttinä und Hedningarna kennt, bei denen eine der Sängerinnen auch mitmacht oder mitmachte. Dazu spielten sie Nykelharpa (Schlüsselfiedel) , Kantele (Hackbrett oder Zither) und anderes Instrumentarium. Die Texte stammten zum Teil aus der mythischen Liedersammlung Runolaulu, die vom Autor des Nationalepos Kalevala stammt, und dessen Geist ich durchzuhören meinte.

Volkstänze – der Tradition verpflichtet

Auf der großen Marktplatzbühne wurden aber auch traditionellere Volkstänze aufgeführt, wovon wie am Sonntagnachmittag die litauische Formation Dainava sahen und hörten. Begleitet von einer Band mit Geigen, Gitarren, Trompete, Flöte und einem Schlagwerk aus Holzglocken zeigen Männer und Frauen und Jungs und Mädchen althergebrachte Tänze, deren Melodieformen auch deutschen Volkstanzmelodien ähnelten, und waren dabei in schönen, aber bei dem Wetter viel zu warme Trachten gekleidet, mit Pelzgamaschen über den Tanzschuhen.

Das deutsche Volkslied

Man mag sich fragen, ob es auch deutsche Volksmusik gab, und ja, es gab sie, aber wir bekamen irgendwie davon nichts mit, außer einer Podiumsdiskussion über ein eventuelles Revival des deutschen Volksliedes, an der außer eher theoretischen Fachleuten wie Barbara Book (Deutsches Volksliedarchiv Freiburg), Dr. Werner Fuhr (WDR), Mike Kamp (Herausgeber vom Folker!), Manfred Wagenbreth (Musiker und Mitarbeiter beim WDR) und Gesprächleiter Bernhard Hanneken vom TFF-Team auch die Sängerin Bobo und der Sänger Otto Göttler teilnahmen, aber eben redend, nicht singend. Bobos Konzert, das ich eigentlich sehr gerne gehört hätte, war zeitlich und räumlich zu ungünstig gelegen, um es zu hören. Ob nun also Gruppen wie Deitsch oder Schöne Weile oder eben Bobo ein Revival ausmachten oder anzeigten, darüber wurde diskutiert. Mike Kamp nannte es ein Revivalchen, Otto Göttler erzählte von niederbayerischen Wirtshaussessions, die bis spät in die Nacht gingen. Ein Musiker aus Unterfranken aus dem Publikum meinte, es sei gut, in der Umgangssprache zu singen, also weder in Mundart, noch in Hochdeutsch und man solle Themen des Alltags aufgreifen. Einer aus Schleswig-Holstein erzählte von erfolgreicher Begeisterung junger Leute bei sich zu Hause für deutsche Volkslieder, nachdem sie lange dänische und andere skandinavische Sachen gespielt hatten. Einer meinte, in den 1970ern wären neun von zehn in Deutschland produzierten Folk-LPs Irish Folk Platten gewesen, und das Irische sei auch die gemeinsame Klammer der deutschen Folkies gewesen, während die Szene heute viel größer und differenzierter sei, viel Ost- und Südosteuropäisches gespielt werde, obwohl immer noch viel Irisches gespielt werde. Was aber generell fehle, ist, dass in den Familien mit Kindern gesungen werde. Oft wisse man ja auch nur noch die erste Strophe eines Liedes. Mike Kamp versicherte aber, dass die Musik auf den vielen vielen zur Rezension eingesandten CDs qualitativ besser sei als sie es in den 70ern oft gewesen sei. Die aus den 70ern kenne ich kaum, aber dass heute qualitativ hochwertige Musik von deutschen Amateur- und Halbprofibands (natürlich auch von den Vollprofis) gespielt wird, kann ich als Rezensent ja auch bestätigen. Deshalb macht der Job ja auch so einen Spaß!

Ruth’n’Rap

Von solchen Fragen gänzlich unbeleckt schienen die Ohrbooten zu sein, eine Berliner Gruppe, die mit einer Mischung aus Reggae, Rap, Hihop, Zigeunermusik, Marengue und anderen Einflussen einen Stil entwickelten, den sie „Gyphop“ nennen und damit eine der beiden dieses Jahr vergebenen Newcomer-Ruths gewannen. Ich hatte die Gelegenheit, zwei der vier Ohrbooten, nämlich Ben und Matze zu interviewen (die andern beiden nennen sich Onkel und Noodt), zusammen mit einem Reporter vom SWR, hinter dem ich mich laut Anweisung des Bandmanagers mit der blauen Deutschlandfunkmütze, der sich schützend vor seine Musiker stellten, damit sie nach ihrem Konzert erst mal verschnaufen konnten, hätte anstellen müssen, weil er schon vor mir nachgefragt habe. Wir führten unser Interview aber zusammen, so das jeder auch was von den Fragen des anderen hatte. „Gyphop“ ist eine Konglomeration von „Gypsie Music“ und „Hiphop“. Ja ist denn das Folk- oder zumindest Weltmusik? Vor allem das junge Volk vor der Bühne war jedenfalls sehr begeistert und wippte und hüpfte eifrig mit, aber meines Erachtens ist es so viel oder so wenig Folk- oder Weltmusik wie z.B. die der Lecker Sachen, deren Bandleader Markus Brachtendorf ja auch in der Jury saß und den Preis überreichte. Sie fühlten sich jedenfalls genau richtig auf einem Tanz & Folk Fest und meinten, etwas Schwung in die Sache zu bringen, wo sonst Trachtenvereine zu Musik vom Band alte Tänze aufführten. Ihre Texte, deren Darbietung die Berliner Herkunft nicht verleugnen konnte und auch nicht wollte, haben zum Ziel, den Zuhörern zunächst einfach Spaß zu machen. Gesellschaftskritik und dergleichen, wie sie beim Hiphop sonst recht häufig vorkommt, sei zwischen den Zeilen vorhanden, aber man wolle dem Publikum keine Moral aufdrängen. Wer drüber nachdenken wolle, könne das tun, aber keiner müsse das. Sie setzen auf das Gute im Menschen, das durch positive Ansprachen eher heraus komme, als durch Kritik. So setzen sie sich auch vehement vom aggressiven Gangsta-Rap ab und von Rapperschlachten wie bei Aggro Berlin. Nette Jungs! Ich gönne ihnen den Preis, egal in welche Schublade man ihre Musik stecken mag.

Ruth’n’Tango

Die anderen Newcomer-Ruth-Gewinner, das Duo Vicente Bögeholz & Juanjo Mosalini war der einzige Tangobeitrag, den wir auf dem Festival hörten. Die beiden sind in Argentinien bzw. Chile geboren und spielten auf Bandoneon und Gitarre einen modernen Tango, eine sehr feine Musik. Ich verstehe indes fast nichts vom Tango und las begeistert den Artikel von Helena Rüegg im TFF-Programmheft über die Geschichte des anfänglichen Armeleutetanzes aus Buenos Aires, der zuerst von konservativen Bürgern benasrümpft und zwei Generationen später vom selben Menschenschlag gegen Veränderungen verteidigt wurde. Man lernt aus dem Artikel, wie sehr Musik eingebunden ist in das gesamte Kulturleben eines Volkes, eines Staates, einer Bevölkerungsschicht usw., abhängig vom wirtschaftlichen Auf und Ab, von technischen Neuerungen (so hat die Einführung des Tonfilmes vielen Tangomusikern den Arbeitsplatz gekostet), von Mode, Konservativismus und Inovationswillen. Tango, so scheint mir, ist sowohl Volks- als auch Weltmusik, nämlich seit gut 150 Jahren verwurzelt in der Seele Argentiniens, aber mittlerweile viele Grenzen überschritten habend, in Europa zum Standardtanz geworden und ganz neue Stilrichtungen entwickelt habend. Man denke nur mal an Tango Crash vom TFF 2005, die auch die Newcomer-Ruth bekamen.

Karawanen-Ruth

Man trifft ja immer wieder Bekannte und Freunde in Rudolstadt, so mehrer Folker!-Kollegen und auch jedes Jahr Jutta Mensing vom Folk im Feuerschlösschen, aber als ich Joergen Lang am Samstagmorgen entdeckte, war ich doch überrascht, was nicht hätte sein müssen, wenn ich mal die Weltmusikpreis-Homepage genauer gelesen hätte. Nein, er bekam keinen Preis (hatte es aber schon mal, nämlich 1994 mit Hölderlin Express) und er trat auch nicht mit Dán (obwohl Johannes Mayr auch da war) auf, sondern mit Rüdiger Oppermann, der die Globale Ruth gewonnen hat. Dieser tourt gerade mit seinem Projekt „Karawane“, bestehend aus Rüdiger Oppermann (Keltische Harfen, E-Harfe, Konzeption), Jatinder Thakur (Indische Tablas), Dimitar Gougov (Bulgarische Gadulka), Dost Matur (Saz, Gesang), Lars Lindval (Trompete), Enkh Jargal (= Epi) (Morin Khoor =Pferdegeige, Gesang von Oberton bis Rap auf Mongolisch), Rainer Granzin (Piano, Hammond, sounds), WuWei (Sheng = Mundorgel), Bawu (Bambusflöte), Bijan Mahjub (Bombarde, Whistle), Julius Oppermann (Drums und Percussion) und Joergen Lang (Gitarre, Low Whistle), welches eine musikalische Reise von der Bretagne bis nach China, also quer durch den Kontinent ist, teilweise entlang der Seidenstraße. Es handelt sich um ein durcharrangiertes Konzert, gewissermaßen eine Symphonie, die Elemente der traditionellen Musiken der Länder und Völker entlang der Reiseroute enthält. Bijan (ja, der vom Kölner Folkstanztreff) und Joergen repräsentierten mit Bombarde, Whistles und Gitarre die keltische Musik, Wu Wei, der vor zwei Jahren die Globale Ruth gewonnen hatte, war mit einer überdimensionalen Mundorgel für die chinesische Musik zuständig, dazwischen ging es einerseits von Station zu Station wie an der Besetzung abzulesen, aber es gab auch transkontinentale Zusammenspiele. Ein wunderbares Werk, das ich gerne auf CD oder DVD hätte, wenn es das gäbe!

Bürgermeister-Ruth

Die Ehrenruth wurde an Dr. Hartmut Franz vergeben, der als Bürgermeister von Rudolstadt seit 1991 das Festival unterstützt und sich bei der Bevölkerung dafür stark gemacht hat. Man mag es ja nicht glauben, aber es sollen doch 1991 ein paar Bürger der Stadt die Polizei gerufen haben, weil sie die Musik als Ruhestörung empfunden hatten. Er ist nun in den Ruhestand gegangen, und sein Nachfolger im Amt Jörg Reichl wirkte bei der Abschlussrede am Sonntagabend doch sehr steif und musste sogar ein paar Allgemeinfloskeln vom Blatt ablesen.

Die deutsche Ruth am Hindukush

Die Deutsche Ruth bekam Konstantin Wecker mit seinem Bagdad-Kabul-Projekt zusammen mit Laith Abdul Ameer (Oud), Hakim Ludin (Percussion), Cetin Oraner (Saz, Oud, Percussion), Sven Faller (Bass), Gerd Baumann (E-Gitarre ) und Jo Barnickel (Keyboard)
(siehe auch die Titelgeschichte im Folker! 02.06). Er hatte vorher noch nie vom TFF gehört, war dann aber restlos begeistert. Begeistert war er auch davon, dass bei dieser Menschenmenge im Burghof kein einziges Deutschlandfähnchen wehte. Es war ja der Abend, an dem die deutsche Herrenfußballnationalmannschaft um den dritten Platz der WM spielte, um den mehr Bohei gemacht wurde als um den Weltmeistertitel der deutschen Damenfußballnationalmannschaft. Wenn er das angemahnt hätte, aber nein, er brachte die neue Begeisterung für schwarz-rot-goldene Flaggen zwischen den Zeilen in einen Zusammenhang mit den Nazis, die ihm in Halberstadt ein Konzert mit der Gruppe Strom und Wasser vermasselt haben. Es ist eine Sache, wenn man die Bundeswehreinsätze in Afghanistan kritisiert, aber eine ganz andere, wenn man die Flagge des demokratischen Deutschlands mit Nationalsozilisten in Verbindung bringt. Dafür eine gelbe Karte von mir, Herr Wecker! Die Musik die er und seine irakischen und afghanischen Musiker uns zu Gehör brachten war indes von Feinsten. Und auch die antirassistischen und obrigkeitskritische Texte neben den auf Türkisch, Kurdisch und wahrscheinlich Baschtu gesungenen Liedern der Mitmusiker kreierten eine wunderbare Stimmung des Zusammengehörigkeitsgefühls, auch ohne Fußball und Fähnchen. Ah ja, eine Zuhörerin spannte demonstrativ ihren schwarz-rot-goldenen Regenschirm auf.

Folk & Welt im Wandel der Mode

Im Folker! 05.05 hatte ich ja darüber geschrieben, dass der Folk-Begriff zugunsten eines reinen Weltmusik-Begriffs aus dem Namen der Ruth verschwunden sei. Vor einem Jahr hießt aber immerhin die Internetadresse www.folkpreis.de, mittlerweile heißt sie www.weltmuiskpreis.de. Peter Schneckmann von der Ruth-Jury sagte, er habe das nicht weiter verfolkt [SIC!]. Aber das ist momentan der Trend. Wer bei Mr. Music in Bonn nach Folk-CDs sucht, sucht vergebens die gewohnten grünen Karteikarten mit der Aufschrift „Folk“, sondern das ist alles jetzt unter „Weltmusik“ mit gelben Karten einsortiert. Die einst riesige Folk-Abteilung im Kölner Saturn-Stammhaus soll, wie ich hörte, auch gewaltig geschrumpft sein. Ich finde es insofern schade, als man zwar einerseits sagen kann, Weltmusik sei der Überbegriff auch für die vielen Volksmusiken der Welt, aber in dem Doppelbegriff „Folk- und Weltmusik“ wird doch der Spannungsbogen zwischen regionaler und ethnischer Verwurzelung einer- und globaler Grenzüberschreitung andererseits sehr gut deutlich. Aber vielleicht will man eher den Konsumenten erreichen, für den selbst eine Radiosendung, in der ihm erklärt wird, dass Dudelsäcke nicht nur in Schottland gespielt werden, schon zu kompliziert ist. Solche Leute gibt es, wie mir der Reporter vom SWR versicherte.

Ein berühmter Name

Nach Mitternacht sang dann noch Suzanne Vega im Burghof, eine amerikanische Folksängerin, die anscheinend vielen vielen Menschen bekannt war, denn der Platz war voller als bei der Ruthpreisverleihung, was mich dann doch verwunderte, denn sie hatte einen Bassisten als Begleiter und ansonsten nur eine Gitarre und ihre Stimme. Das wäre nach meinem Geschmack eher etwas für einen kleinen Saal gewesen, aber da hätten ja diese vielen Fans nicht rein gepasst.

Finish

Beim Abschlusskonzert hörten wir außer den bisher erwähnten Musikern auch noch das Leschenko Orchester aus Prag, das Polkas, Tangos und anderes recht jazzig zum Besten gab, Liu Fang aus China bzw. Kanada auf der Guzheng, eine 3000 Jahre alten Zither aus dem Reich der Mitte, das Mundharmonikaquartett Sväng aus Finnland, das Tangos, Polkas, Ragtime und anderes zu Gehör brachte und Lila Downs aus Mexiko mit ihrer Band, die eine Mestizomusik mit europäischen, indianischen und afrikanischen Elementen spielte. Bevor dann die magischen Dudelsäcke das TFF ausklingen ließen moderierte Michael Kleff noch das Elfmeterschießen des Fußball-WM-Endspiels aus einer Kneipe mit Fernseher heraus über Lautsprecher und war dann doch sehr enttäuscht, dass die Franzosen, die doch den diesjährigen TFF-Länderschwerpunkt bildeten, nicht gewannen, wo doch TFF-2004-Länderschwerpunktbilder Griechenland vor zwei Jahren Europameister wurde und TFF-2005-Länderschwerpunktbilder Brasilien letztes Jahr den Confederationscup (heißt das so?) gewannen. Er spekulierte schon darauf, dass der TFF-Länderschwerpunkt doch irgendeinen Einfluss auf den Ausgang vom Fußballmeisterschaften haben könnte und wollte der FIFA einen auf dieser Annahme beruhenden Geschäftsvorschlag machen. Nun aber muss das TFF auch künftig ohne FIFA-Gelder finanziert werden.

Im nächsten Jahr wird es trotzdem wieder ein Tanz & Folk Fest geben, mit dem Länderschwerpunkt Tansania, diversen Tasteninstrumenten als Magieinstrument(en) und der Polonäse als Tanz des Jahres. Letzteres wird bestimmt lustig!

Soweit jedenfalls meine Eindrücke, und inzwischen habe ich auch die Fernsehsendung „Ein irrer Hauch von Welt gesehen“, worin einiges von dem, was ich gehört habe und vieles was ich nicht gehört hatte gezeigt wurde, das Dudelsackmagieprojekt ganz ausgeklammert wurde, aber Joergen und Bijan wunderbar mit der Camera eingefangen wurden. Und ich war auch kurz am linken unteren Bildrand zu sehen, wie ich neben dem Folker!-Fotografen Michael Pohl vor der Bühne stand, auf der die Karawane los war. Es kamen auch einige Radiosendungen, die ich zum Teil gehört habe. Aber life ist es immer noch am besten!!!

Und habe ich nun Kraft für den Rest des Jahres getankt? Och ja, man will ja nicht übertreiben, aber ich kann das TFF jedenfalls wärmstens weiter empfehlen!

Wer sich noch für einen Bericht aus anderer Perspektive interessiert, dem oder der empfehle ich den von Peter Lindwedel alias Paddy the Busker, der mir die wegen der Terminverwechslung zu viel gekaufte Karte abgekauft hatte, den man hier findet:
http://www.paddythebusker.de/TFF2006.html

Und hier noch ein paar Links zum TFF und den erwähnten Musikern:
www.tff-rudolstadt.de


Ruth:
http://www.tff-rudolstadt.de/htm/06/ruth.htm
www.weltmusikpreis.de
www.ohrbooten.de
www.duo-boegeholz-mosalini.com
www.klangwelten.com
www.wecker.de


Magischer Dudelsack:
http://www.tff-rudolstadt.de/htm/06/magic.htm
http://www.mdr.de/kultur/musik_buehne/3131781-hintergrund-3125224.html
www.agostones.hu
www.lamour-music.com
www.boushehrmusic.com
www.frazerfifield.com
www.sepp-pichler.at


Frankreich:
http://www.tff-rudolstadt.de/htm/06/land.htm
www.lachavanee.com

Tango:
http://www.tff-rudolstadt.de/htm/06/tanz.htm


sonstige:
www.beefolk.com
www.bobo-in-white-wooden-houses.de
www.liladowns.com
http://luifangmusic.net/English
www.katalena.net
www.sudenaika.com
www.sväng.fi
www.suzannevega.com

Viele haben keine Webadresse.


MAS

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V.2. CD-Rezension: Olaf Sickmann. Reise nach Neuseeland

Eigenverlag 2006 mit Fotos und deutschen Infos
12 Tracks, 46,20 Minuten


„Reise nach Neuseeland“ ist nach „Sommertiefe“ die zweite CD von Olaf Sickmann, die ich für den Folker! rezensieren durfte und die erste, die er mir noch mal zuschickte, damit ich für den folkigen Rundbrief noch eine (längere) Rezension schreibe.

Olaf lebt in Melle in Südniedersachsen, meines Wissens in einer alten Mühle, die er auch zu einem Tonstudio ausgebaut hat. Ich stelle mir das so vor, dass er dann dort tagein, tagaus am Bach oder am Fenster, bei schlechtem Wetter auch mal bei geschlossenen Fenster drinnen auf der Couch sitzt und Gitarre oder Flöte spielt. Da ich noch nie dort war und ihn auch gar nicht persönlich kenne, weiß ich aber nicht, ob meine romantische Vorstellung nicht doch etwas trügt, befürchte es aber. Besuch hat er dieser meiner Vorstellung nach nicht oft, denn er musiziert fast immer alleine. Bei „Sommertiefe“ assistierten ihn noch Rolf Wagels und Marcus Praed, die musikalische Reise nach Neuseeland hingegen trat Olaf ganz alleine an. Das hört man der CD indes nicht an, denn Olaf spielt Gitarre, Tin Whistles und Percussion gleichzeitig. Ja, okay, ich weiß auch, dass er sie nacheinander spielte, aufnahm und dann abmischte, solche entlarvenden, analytischen Gedanken passen aber gar nicht zum Zauber der alten Mühle und ihrer Musik. Und meine Analysefähigkeit ist eh bald an ihrem Ende angelangt, denn die Musik bildet so eine Einheit, dass ich kaum zu raten wage, welche Einflüsse da alles mit hinein spielen. Es ist eine ruhige Musik, ähnlich der vom Duo Sars, sie ist wohl durchkomponiert, wirkt aber wie spontan entstanden, hat unverkennbar irische Wurzeln, aber auch deutsche, vor allem norddeutsche, wirkt manchmal etwas barock, manchmal leicht jazzig. Und der Bezug zu Neuseeland erschließt sich mir gar nicht. Ich weiß nicht, ob Olaf in Neuseeland war oder in seiner Mühle von Neuseeland träumt so wie Janoschs Tiger und Bär von Panama. Aber das ist bei der Programmmusik des 19. Jahrhunderts ja auch nicht anders. Wer assoziiert mit Smetanas „Die Moldau“ oder Sibelius „Finlandia“ tatsächlich die gemeinten Landschaften, wenn es ihm nicht erklärt wird. Und solche Erklärungen fehlen, na, sie fehlen fast, denn die Titel der zwölf Stücke haben stimmungsvolle Untertitel wie „Sunshine on Sunday: Der Wind streichelt sanft mein Gesicht und die Sonne wärmt meine Haut“, „An Old Court Dance: Ein junger Mann aus Malta, der in London lebt, leiht mir seine Gitarre“ oder „Isabella: Eine wunderschöne Italienerin kreuzt meine Wege“. Von Neuseeland ist da aber so direkt nirgends die Rede, ach doch, die Cook’s Bay liegt glaube ich dort. Hätte das Album einen anderen Namen, wir würden es ihm aber auch glauben.

Ich schließe mit dem eindeutigen Fazit: Wer „Sommertiefe“ kennt und mag, der mag auch „Reise nach Neuseeland“. Wer beide noch nicht kennt und nur eine von beiden kaufen will, nehme doch lieber „Sommertiefe“ und stelle sich die Mühle vor an einem heißen Sommernachmittag so wie der heutige (4.7.2006), ein Gewitter zieht vorüber, Olaf sitzt am Fenster und musiziert, hinter ihm auf dem Tisch Tee und Kuchen, was er liebt, wenn man dem Untertitel des Stückes „Whistle Waltz“ glauben mag. Ah ja, ein Tee wäre schon recht. Ich mache mir gleich einen.

Hier die Trackliste:

Sunshine on Sunday
On the Beach
Joseph
Brandenburg
An Old Court Dance
Whistle Waltz
Dancing the Day
Drift away Café
City of Sails
Isabella
Cooks’s bay
Underpass

Wer die Untertitel lesen will, möge sich die CD besorgen. Doch, einen Untertitel gebe ich hier noch wieder: City of Sails: Mit einem rötlich schimmernden Streifen am Horizont beginnt der Tag...“, denn der passt zum Coverfoto.

http://www.olaf-sickmann.de/

meine Rezis von Olafs CDs im Folker!:
Olaf Sickmann. Sommertiefe.
In: Folker! 03.05., S. 86.
online: http://www.folker.de/200503/rezi-d.htm#01
Olaf Sickmann. Reise nach Neuseeland
In: Folker! 04.06., S. 93
(Kurzschluss, daher nicht online)

MAS

Korrekturmeldung im folkigen Rundbrief Nr. 2006-21:
Entgegen meiner romantischen Vorstellung in der CD-Rezension von Olaf Sickmanns „Reise nach Neuseeland“ befindet sich zwar das Tonstudio in der erwähnten Mühle, Olaf wohnt dort aber nicht und klimpert auch nicht den ganzen Tag vor sich hin. Und er war tatsächlich in Neuseeland, seine Musik handelt aber nicht von Landschaftsimpressionen, sondern von Begegnungen mit Menschen. Und die CD erschien nicht im Eigenverlag sondern bei Wonderland Records. Letzteres steht leider falsch im Folker!-Heft, aber im Netz (www.folker.de) ist es korrigiert: OLAF SICKMANN: Reise nach Neuseeland (Wonderland Records WR 9034); 12 Tracks, 46:20; 4/2006

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V3. CD-Rezension: Foggy Stew. Traditional Irish Music. one more payment and it’s mine

Eigenverlag 2006 mit Foto und wenigen englischen Infos
6 Tracks, 26,59 Minuten

Aus Südniedersachsen stammt nicht nur Olaf Sickmann, sondern auch Margret Hüffer, aus Südamerika Nicole Maldonado. Woher Michael Heuser stammt, weiß ich gar nicht, obwohl ich ihn schon viel länger als die andern beiden kenne, jedenfalls wohnen alle im Süden Bonns und haben sich nordwesteuropäischer, genauer gesagt irischer Musik verschrieben und sich zur Band „Foggy Stew“ zusammengefunden. Wie ein nebliger Eintopf klingt ihre Musik, die sie auf Gitarre (Margret und Michael), Bodhrán (Margret), Tin und Low Whistles (Margret), Fiddle (Nicole), 5-String und Tenor Banjo (Michael) und mit Gesang (Margret und Nicole) vortragen aber gar nicht, dazu ist sie viel zu klar und wohl geordnet. Die Formation ist nun etwa zwei Jahre alt, spielt des öfteren im Weinhaus Alt Kessenich, trat aber auch beim 1. Celtic Attractions Festival im Zirkuszelt auf, und legt nun ihre erste CD vor. Diese ist eigentlich nur eine Promo-CD mit fünf Stücken, aber erweitert um ein sechstes, bei dem als Gastmusiker Ralf P. Wackers, der auch für die Aufnahme und das Layout verantwortlich zeichnet, und Ellen D. Jeikner dabei sind, und diese erweiterte Promo-CD wird auch an Interessierte verkauft.

Ich sagte, die Musik sei sehr klar und wohl geordnet. Das ist zugleich ein Plus- und ein Minuspunkt. Positiv daran ist, dass die schönen Melodien und Texte so deutlich zu hören und auch zu merken sind, negativ, dass es ihr wenig Schwung fehlt. Nun ist es aber auch Margrets erklärtes Ziel, traditionell zu spielen und nicht etwa modern und jazzig, und somit ist das Ziel erreicht, was auch immer „traditionell“ bedeutet, denn die Tradition der irischen Musik ist höchst lebendig und verändert sich ständig, was sie als alljährliche Irlandreisende sicher besser weiß als ich. Die sechs Stücke sind zwei Tunesets und vier Lieder, wobei Nr. 2 und Nr. 6 identisch sind, „Caledonia“ (und somit schottisch), nur eben das bei Nr. 6 Ralf und Ellen mit von der Partie sind, wodurch es etwas voller klingt, nicht nur weil der Refrain gleich von drei oder gar vier Stimmen gesungen wird. Nr. 1 und Nr. 5 weisen außer dem Lied auch noch einen Jig bzw. einen Reel auf, eine Kombination von Song und Tune, die ich sehr mag. Margret leistet mit ihrer tiefen Stimme die meiste Gesangsarbeit (Korrektur: Nicole sang doch mehr auf der CD als Margret.), „Two Sisters“ aber wird von Nicole mit einer sehr hohen Stimme und mit viel Swing gesungen, ein sehr reizvoller Kontrast! Den müssten sie mal in einem Lied in abwechselnden Strophen zu Gehör bringen, so wie zum Beispiel Triona Ní Dhomhnaill und Claudine Langine mit der Band Touchstone „Jack Haggerty“ singen. Diesen Tipp gebe ich hier gerne mal. Die Tunearrangements weisen unterschiedliche Modelle auf: Bei „The Irish Washerwoman“ sind die einzelnen Instrumente, wenn sie sich ablösen, durch meines Erachtens zu starke Absätze voneinander getrennt, bei „The Butterfly“ spielt das neu hinzu kommende Instrument ein wenig mit dem schon anwesenden mit, und erst dann schweigt das erste, und es gibt auch Zweistimmigkeiten zwischen Fiddle und Whistle; wirklich gut gemacht!. „Charlie Harris / Finnish Polka / Magic Slipper Polker“ spielen sie, nachdem nach und nach Fiddle, Whistle und Gitarre dabei sind, recht monophon. Interessanter wäre Michaels Gitarre, wenn er auch sie auch noch zum Melodieinstrument machen würde, wie bei Nr. 1 das Banjo, und dann vielleicht Margret die Whistle percussiv einsetzen würde. Nun ja, kann ja alles noch kommen, wenn sie es wollen.

Das Cover zeigt übrigens ein Foto eines grasüberwachsenen, anscheinend unbewohnten irischen Hauses aus grau-weißen Steinen. Den Titel „one more payment and it’s mine“ kann man symbolisch interpretieren: Da kauft eine junge Combo der deutschen Bundesstadt Bonn ein altes irisches Haus Rate für Rate, macht sich mit seinen Eigenarten vertraut, gewinnt es lieb, beginnt es zu restaurieren, und das die Bedürfnisse deutscher Städter andere sind als die irischer Bauern, mag man gespannt sein, wie das Haus in zehn Jahren aussieht.

Hier nun die Trackliste:

1. The Irish Washerwoman (song, jig)
2. Caledonia (song)
3. The Butterfly (slip jig)
4. Charlie Harris / Finnish Polka / Magic Slipper Polka
5. Two Sisters (song, reel)
6. Caledonia (song; version with guest musicians)

Eine Website von Foggy Stew exisitert noch nicht.

Hier meine Rezi zu einem ihrer Auftritte:
1. Celtic Attractions Festival
Celtic Attractions – 1. Irish/Scottish Folkfestival im Zirkuszelt am 8.4.2005 in Köln-Weiß
http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/2005/04/konzertrezension-celtic-attractions-1.html bzw. http://tinyurl.com/85qdj

MAS

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So, das war es für heute. Das Gedicht fällt leider der Zeitnot zum Opfer.

Ich wünsche aber auch ohne Gedicht einen poetischen Sommerausklang und Herbstanfang.

Ihr/Euer
Michael A. Schmiedel