Freitag, Dezember 21, 2012

Interreligiöser Rundbrief ... Nr. 2012-12 (21.12.2012)


Interreligiöser Rundbrief für Bonn und Umgebung  Nr. 2012-12 (21.12.2012)
Gaudete, gaudete, Christus est natus! Ex Maria virgine, gaudete!
Inhalt

**

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,
für das interreligiöse und interkulturelle Leben in Bonn war das kein leichtes Jahr. Naziaufmärsche und -kundgebungen, Messerstiche und zuletzt ein zum Glück nicht funktionierendes Bombenattentat von Salafisten scheinen Huntingtons Theorie vom Zusammenprall der Zivilisationen zu bestätigen. Scheinen! Denn nicht nur die von Saloua Mohammed organisierten Friedensmärsche, sondern auch der normale Alltag zum Beispiel im MIGRApolis-Haus der Vielfalt und zu Hause in Siegburg mit unseren muslimischen, türkeistämmigen Nachbarn zeigen, dass es zwar zwischenmenschliche Konflikte gibt, diese aber nicht in erster Linie religiöser oder kultureller Natur sind. Bei gutem Willen kann man mit kulturell und religiös bedingten unterschiedlichen Mentalitäten gut zurechtkommen und auch noch viel dabei lernen. Dass dieser gute Wille leider einigen Menschen fehlt, führt zur Erkenntnis der Notwendigkeit, ihnen zu diesem zu verhelfen. Wie das zu geschehen hat, ist mir allerdings noch unklar. Im Internet gibt es Foren und Plattformen, in denen Menschen ohne guten Willen ihre Parolen von sich schreien und die Menschen mit gutem Willen als „Gutmenschen“ bezeichnen und zwar mit der Konnotation eines Schimpfwortes. Das muss man sich mal vorstellen: Das, was seit jeher das Ziel der Religionen und Philosophien ist, den Menschen zum Guten zu erziehen, wird dort als Schimpfwort verwendet!  Wenn damit Menschen gemeint sind, die sich als Moralapostel aufspielen ohne sich selber an die von ihnen gepredigte Moral zu halten, kann ich es ja noch verstehen, aber generell einen Menschen, der an das Gute glaubt und nach dem Guten strebt zu diffamieren, das löst in mir doch einen großen Widerspruch aus.
Den Inhalt dieses Rundbriefes erschließen Sie sich am besten durch das Lesen des Inhaltsverzeichnisses und/oder das Durchscrollen des Rundbriefes selber. Und nehmen Sie sich bitte auch die Muße, den einen oder anderen Artikel auf MIGRApolis ganz zu lesen. Muße ist bei Internetnutzern nicht eben reichlich vorhanden, das merke ich oft auch an mir selber. Man überfliegt vieles, weil es einfach zu viel ist, alles konzentriert zu lesen. Mein E-Mail-Posteingang füllt sich auch immer schneller, als ich mit dem Abarbeiten der E-Mails bewältigen kann. Da kommen dann E-Mails aus Verteilerlisten, die nicht an mich persönlich gerichtet sind, oft zu kurz, ein Schicksal, das wohl auch viele von Ihnen meinen Rundbriefen angedeihen lassen. Aber vielleicht nehmen Sie sich ja doch die Zeit …
Mehr unten im Schlusswort.

I.) Zur Jahreszeit und den aktuellen religiösen Festen

I.1.) Dezember – Monat zwischen Herbst und Winter

http://www.migrapolis-deutschland.de/typo3temp/pics/b3265eadbe.jpg
Bei den Römern war er einst der zehnte, heute ist er der zwölfte Monat im Jahr. Es ist der Monat zwischen Herbst und Winter. Meteorologisch beginnt der Winter am 1., von der Stellung der Erdachse zur Sonne her am 21./22. Dezember. Es ist der Monat, in dem die Tage zunächst noch immer kürzer und die Nächte immer länger werden, bis sich diese Entwicklung zur Wintersonnenwende wieder ändert. Auf der Südhalbkugel der Erde ist es natürlich umgekehrt, dort ist es der Monat zwischen Frühling und Sommer, die Tage werden noch immer länger und die Nächte kürzer, bis es ab der Sommersonnenwende umgekehrt vor sich geht.
Deutschland und ganz Europa liegen aber auf Nordhalbkugel. Noch immer trifft man hier und da auf buntes, manchmal sogar auf noch grünes Laub, doch die meisten Bäume sind schon kahl, nur die immergrünen trotzen der Jahreszeit, so dass ihre Blätter oder Nadeln als Symbole des Lebens gelten, so die Nadelbäume wie Fichte und Tanne, so die Mistelzweige und die Stechpalme. Bei trübem Wetter wirkt alles grau und braun, und die Menschen ...mehr
(Auf MIGRApolis veröffentlicht am 16.12.2012; M+F: MAS)
*

I.2.) Advent - Bodhi-Tag - Chanukka

http://www.migrapolis-deutschland.de/typo3temp/pics/2e6b8d76f6.jpg
Adventskranz. Foto: Bubamara/Wikipedia.
Allen Christinnen und Christen, Mahayana-Buddhistinnen und -Buddhisten, Jüdinnen und Juden und überhaupt allen Menschen, die Advent, den Bodhi-Tag und/oder Chanukka feiern, wünschen wir gesegnete Festtage.



(Auf MIGRApolis veröffentlicht am 6.12.2012.)
*

I.3.) Wintersonnenwende – Weihnachten – Jahreswechsel

http://www.migrapolis-deutschland.de/typo3temp/pics/d3da35e6e1.jpg
Weihnachtskrippe. St. Maria in Lyskirchen in Köln.
Wir wünschen allen Menschen, die es feiern wollen, eine frohe Wintersonnenwende, ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start im neuen Jahr!
Am 21., manchmal auch am 22. Dezember steht die Mittagssonne über dem südlichen Wendekreis im Zenit. Die Erdachsneigung im Verhältnis zur Sonne ändert sich wieder, der Mittagszenit wandert ab dann wieder nordwärts. Auf der Nordhalbkugel ist dieser Tag der Tag der Wintersonnenwende, auch Winteranfang oder Mittwinter genannt. In zahlreichen Religionen wurde und wird dieses Ereignis festlich begangen. In der iranischen Mithrasreligion, die im Römischen Reich weit verbreitet war, feierte man die Geburt von Mithras, in der Römischen Staatsreligion das Fest der unbesiegten Sonne, des Sol invictus, und in der Germanischen Religion das Julfest. Das geschah nicht genau auf den Tag der Wintersonnenwende, sondern ein paar Tage später, um den 25. Dezember, wenn sich die Sonnenwende auch am Sonnenaufgang bemerkbar machte.
Die frühen Christen legten auch ihr Weihnachtsfest auf den 25. Dezember, um ...mehr
(Auf MIGRApolis veröffentlicht am 18.12.2012; T+F: MAS.)

**

II.) Textbeiträge

II.1.) Wege und Abwege in der Bibel- und der Koranlektüre. Vorträge von Andreas Michel im Gangolfsaal am 5.9.2012 und von Bacem Dziri am 12.9.2012 im Haus der Evangelischen Kirche in Bonn. Bericht und Fotos von Michael A. Schmiedel


http://www.migrapolis-deutschland.de/typo3temp/pics/9b0828b3b0.jpg
René Buchholz und Andreas Michel.


Heilige Schriften haben etwas Ambivalentes an sich. Man kann mit ihrer Hilfe ein heiliges Leben führen, aber auch zu Fanatismus und Hass angestachelt werden. Für Juden und Christen ist die Hebräische Bibel, für Christen zusätzlich das Neue Testament, die Basisschrift ihres Glaubens. Für Muslime ist es der Koran, sogar mit einer noch größeren Bedeutung, so groß, das manche von der Buchwerdung Gottes im Koran sprechen. Das im zweiten Satz Gesagte trifft man in allen drei Religionen an. Das Katholische Bildungswerk und das Evangelische Forum in Bonn haben  in Zusammenarbeit mit dem AK MuChri zwei Vorträge dem Thema gewidmet, wie Juden und Christen die Bibel und Muslime den Koran so oder so interpretieren können. Am 5. September hielt der Kölner katholische Theologe Prof. Dr. Andreas Michel seinen Vortrag über die Bibel- und am 12. September der jetzt in Osnabrück wirkende eigentlich Bonner Islamwissenschaftler und ehemalige Sprecher des Rates der Muslime in Bonn Bacem Dziri, M.A. seinen Vortrag über die Koranlektüre in Wegen und Abwegen. Beide Vorträge wurden von Dr. René Buchholz vom Katholischen Bildungswerk moderiert.
Andreas Michel hing seinen Vortrag über Wege und Abwege der Bibellektüre an einer bestimmten Bibelstelle auf, nämlich ...mehr
(Auf MIGRApolis veröffentlicht am 16.11.2012.)
*

II.2.) Der jüdische Friedhof - Ein magischer Ort. Schüler des Gymnasiums Alleestraße in Siegburg stellen im Rathaus aus


http://www.migrapolis-deutschland.de/typo3temp/pics/a5091735f2.gif
Sarah Funken vor ihrem Werk. Foto © Uyar / siegburgaktuell.

Siegburg. "Der jüdische Friedhof in Siegburg ist etwas ganz Besonderes", sagt Mila. "Hier wird niemand mehr bestattet, die Gräber sind sehr alt." Sarah nickt: "Statt Blumen oder Kerzen legen die Angehörigen kleine Steinchen hin", weiß sie. Und noch etwas ist besonders: "Das Gelände ist abgeschlossen." Tatsächlich musste Kunstlehrerin Elisabeth Knauer-Romani für das Kunstprojekt der Oberstufe, das im Spätsommer 2011 startete, bei der Stadt eigens einen Schlüssel besorgen. Bis in den Herbst hinein kamen die Schüler regelmäßig zu dem stillen, naturbelassenen Ort ...mehr
(Auf MIGRApolis veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von siegburgaktuell am 15.11.2012.)
*

II.3.a) Interreligiöse Initiative Schweigen für Frieden und Gerechtigkeit. 15 stille Minuten gegen Gewalt. Eine interreligiöse Gruppe trifft sich einmal im Monat auf dem Bonner Münsterplatz, um gemeinsam zu schweigen. Bericht und Fotos von Sascha Stienen


http://www.migrapolis-deutschland.de/typo3temp/pics/e8a0290b5a.jpg
Schweigen für Frieden und Gerechtigkeit. Foto © Stienen.


Bonn – Mitten im Lärm und der Betriebsamkeit der Innenstadt wirkt ihr still stehendes Schweigen wie eine Verzweiflungstat. Doch nur auf den ersten Blick. Die interreligiöse Initiative „Schweigen gegen Streit, Gewalt und Ungerechtigkeit in unserem Alltag und weltweit“ hat sich in Bonn etabliert. Seit fast zehn Jahren treffen ...mehr

*

II.3.b) Am 7.10.2012 strahlte die Radiowerkstatt Bonn eine Sendung von Bernd Rösle und Janine Kowalke über das Schweigen für Frieden und Gerechtigkeit aus.


Im Teaser heißt es dazu:

"Aktiv sein ohne Lärm: eine Friedensinitiative, die schweigt
Klappern gehört zum Handwerk, und wer auffallen will, muss für sein Anliegen trommeln. Entsprechend laut geht es überall zu. Ganz anders ...mehr

(Hier veröffentlicht am 19.11.2012.)
*

II.4.) Atemholen. Die monatliche Andacht im MIGRApolis-Haus der Vielfalt. Bericht und Fotos von Michael A. Schmiedel


http://www.migrapolis-deutschland.de/typo3temp/pics/4f31f41648.jpg
Atemholen am 18.09.2012 im Rahmen der Interkulturellen Woche.

Die Welt ist oft so atemlos. Die Welt ist oft so laut. Die Welt ist oft so schnell. Auch wir im MIGRApolis-Haus der Vielfalt werden nicht davon verschont, von der Atemlosigkeit, von der Lautstärke, von der Hetze. Ansprüche werden gestellt, Erwartungen formuliert, Anforderungen lasten wie Blei. Menschen suchen Beratung, Projektmittelgeber erwarten Zielerreichung, Rechnungen flattern ins Haus, Termine drücken. Angst kommt auf, Angst es nicht zu schaffen, Angst, dass jemand seine Zusagen nicht einhält, Angst, dass andere schneller an den Geldtöpfen sind, Angst, dass andere bessere Leistung bringen, Angst vor übler Nachrede und Imageverlust, Angst, nicht geliebt zu werden. Das treibt. Getrieben sind wir. Und wenn wir nicht aufpassen, treiben wir weiter, vorwärts, höher, schneller, effektiver oder – weg.

Einmal im Monat, immer am ersten Dienstag um 13.30 Uhr vor der Großen Teamsitzung, werden uns die Leviten gelesen. ...mehr
(Auf MIGRApolis veröffentlicht am 20.11.2012.)
*

II.5.) Alles hat seine Zeit. Gedanken zum Prediger Salomo 3, 1-15 von Heike van den Bergh


http://www.migrapolis-deutschland.de/typo3temp/pics/46885ffb06.jpg
Foto © Schmiedel.


Und der Rabbi fragte mich:
Warum gehst du nicht zum Gottesdienst?

Ich habe keine Zeit.

Warum hast du noch kein Haus gebaut und keinen Baum gepflanzt?

Ich hatte keine Zeit.

Warum besuchst du deine kranke Mutter nicht im Altenheim?

Ich habe keine Zeit.

Warum spielst du nicht öfter mit den Kindern?

(Auf MIGRApolis veröffentlicht am 28.11.2012.)
*

II.6.) Oh Du fröhliche Weihnachtszeit ? Ein Gedicht zum Nachdenken von Sylvia M. Hofmann

http://www.migrapolis-deutschland.de/typo3temp/pics/96ceb2258b.jpg
Adventskalender; Bild © Andrea Schaufler / Wikipedia


Und wieder ist es bald so weit,

es steht bevor – die Weihnachtszeit.

Es bricht herein die Dunkelheit,

das Fest der Liebe ist nicht mehr weit.

Wie freuen sich die Kinder sehr,

die sich n i c h t freuen, werden immer mehr...

(Hier veröffentlicht am 03.12.2012)
*

II.7.) "Auf der Flucht". Neue Ausgabe des "PROtestant"


http://www.migrapolis-deutschland.de/typo3temp/pics/7b036f6c1d.jpg
Die Weihnachtsausgabe des "PROtestant" beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Situation von Menschen auf der Flucht.
Ob Asylsuchende, "Menschen ohne Papiere" oder Kriegs- und Bürgerkriegsflüchtlinge, diese Menschen sind in großer Not und sind auf Hilfe angewiesen.
Auch die Evangelische Migrations- und Flüchtlingsarbeit (EMFA), ein Träger der MIGRApolis-Seite, hat sich zum Ziel gesetzt, eine Anlaufstelle für Flüchtlinge zu sein und ihnen zu helfen. Die Beratungstätigkeit der EMFA ist Thema eines Artikels der Ausgabe.
(Auf MIGRApolis veröffentlicht am 05.12.2012)
*

II.8.a) „Von anderen Maßstäben und neuen Ordnungen gegen die Macht der Resignation“. Advent 2012  im MIGRApolis-Haus der Vielfalt in Bonn von Pfarrer Wolfgang Wallrich

http://www.migrapolis-deutschland.de/typo3temp/pics/ebabd55851.gif
Pfarrer Wolfgang Wallrich

Ihr Lieben,
„Mitten im kalten Winter..“
die Tage des Advents- und der Weihnachtszeit bilden ein Kaleidoskop von Themen, Hoffnungen, Visionen und Sehnsüchten wie sich unser Dasein
wandeln könnte und müsste, um zu seiner Wahrheit zu finden.
Woher erwächst in uns ein Wahrnehmungsvermögen, der Hymne der himmlischen Heerscharen  über den Fluren Bethlehems zu lauschen?
Wir leben inmitten dieser Kaiser-Augustus-Welt von unglaublicher militärischer Gewalt und unfassbar weltumspannender Gier nach Geld und Machtgewinn und wir konsumieren Statistiken über Armut und Hunger in einer Welt mit Klimakatastrophen und Ausrottung ganzer Tierwelten.   
Woher soll uns ein Hoffnungsvermögen erwachsen, einen Frieden und soziale Gerechtigkeit für Lebewesen und Natur auch nur für möglich zu halten, angesichts dieser verwalteten Geldmacht, die uns alle zu manischen Konsumenten und Weltreisenden gemacht hat?
Kriege gegen Mensch, Tier, Flüsse und Böden sind wirtschaftspolitisch geregelt, und wir „Verbraucher“ – wie man auch noch so schön sagt - sind die Soldatinnen und Soldaten des Herodes.   
Und nun Advent und Weihnachten feiern?
(Auf MIGRApolis veröffentlicht am 10.12.2012)
*

II.8.b) Adventsfeier am 04.12.2012 im MIGRApolis-Haus der Vielfalt


http://www.migrapolis-deutschland.de/typo3temp/pics/26d35fc76b.jpg
Jorge und Saico sorgten für Stimmung.
Außer der allmonatlichen Großen Teamsitzung und dem Atemholen gab es an diesem ersten Dienstag im Dezember eine Feier, über deren Bezeichnung wir uns nicht ganz einig waren, so dass mir Barbara-Advents-Weihnachts-Jahresabschluss-und-überhaupt-Feier hängen blieb. Wer es kurz mag, wähle am besten die Adventsfeier.

Wir haben oft ein volles Haus, aber dass während der Andacht noch immer Stühle herangeschleppt werden mussten, war nun doch ein Novum. Pfarrer Wolfgang Wallrich erinnerte sich, dass wir 2008 mit 13 Leuten gefeiert haben, nun waren es etwa 70 oder mehr. Während der ganzen Veranstaltung ließ eine Diashow das vergangene Jahr im MIGRApolis-Haus und im Team von BIM & EMFA Revue passieren. Die Predigt Wolfgang Wallrichs kann man hier im Wortlaut lesen. Wie bei der Heilsarmee gab es anschließend ...mehr
(Hier veröffentlicht am 11.12.2012; MAS)
*

II.9.) MultiSchul 2012 - Bericht Nr. 10. 12.12.2012 -Interreligiöser Dialog. Referentin: Dipl.-Vw. Karimah Stauch, M.A.


http://www.migrapolis-deutschland.de/typo3temp/pics/cbeaefa267.jpg
Karimah Stauch und Teilnehmende.
Bevor die Volkswirtin und Islamwissenschaftlerin Karimah Stauch ihren Vortrag hielt, lud Michael A. Schmiedel die Teilnehmenden zu einem Spielchen ein. Sie sollten sich entlang einer gedachten Linie positionieren oder, um es mit einem Wort zu bezeichnen, das an diesem Abend so oft gesagt wurde, dass es auffiel, zu verorten. Und zwar je nachdem, ob sie Mitglieder einer Religionsgemeinschaft waren oder nicht, ob sie sich als sehr, mittel- oder gar nicht religiös empfänden und ob sie regelmäßig beteten, meditierten oder über die letzten Dinge nachdächten oder nicht. Das brachte sie schon sehr in den Austausch miteinander über die je eingenommene Verortung. Anschließend gab er noch einen eher theoretischen Überblick, darüber, was interreligiöser Dialog eigentlich ist, warum man ihn betreibt, was man damit erreichen will, was zu bedenken gibt, welche Probleme auftreten können und was man besser nicht tun sollte.

Karimah Stauch dann, ihres Zeichens zum Islam konvertierte Deutsche, praktizierende Sufi, Mitglied der Deutschen Muslim-Liga Bonn (DMLB) und Europakoordinatorin bei der United Religions Initiative (URI) berichtete ...mehr
(Auf MIGRApolis veröffentlicht am 17.12.2012.)
*

II.10.) „Um Beweismittel zu sichern, und das auf dem zügigsten Weg“ (12). Zur „Lange(n) Nacht des Menschenrechtsfilms“ am 17. Dezember 2012. Bericht und Fotos von Nadja Thelen-Khoder


http://www.migrapolis-deutschland.de/typo3temp/pics/0726c52a2f.jpg
Kollage

1. „Five ways to kill a man” (10 min), Kurzspielfilm von Christopher Bisset (Kategorie „Bildung“),
2. „Rausch" (20 min) von Verena Jahnke, dokumentarischer Kurzspielfilm (Kategorie „Filmhochschule"),
3. „Bon Voyage" (6:30 min) von Fabio Friedli (Kategorie „Kurzfilm") und
4. „Mädchengeschichten: Esther und die Geister" (30 min) von Heidi Specogna (Kategorie „Profi") –
das waren die vier der fünf Gewinner (1) des Wettbewerbes um den Deutschen Menschenrechts-Filmpreispreis, die unter der Moderation von Michael Möller von der Filmakademie Baden-Würtemberg im LVR-Landsmuseum Bonn gezeigt wurden. Daß das Landesmuseum in der Colmantstraße 14-16 genau dem Haus der Deutschen UNESCO-Kommission gegenüber liegt und sich beide in unmittelbarer Nähe vom Hauptbahnhof befinden, ist außerordentlich praktisch.
Die Deutsche UNESCO-Kommission und die Amnesty International Hochschulgruppe Bonn ermöglichten zusammen mit amnesty international, dem Deutschen Anwaltverein, dem Deutsche Institut für Menschenrechte, dem Deutsche Jugendherbergswerk, der Evangelischen Medienzentrale Bayern, der Katholische Medienzentrale in Bayern, dem Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg, der Landesmediendienste Bayern, dem Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg, missio Aachen und missio München, MissionEineWelt, der Missionszentrale der Franziskaner, dem Nationalen Geistigen Rat der Baha'i in Deutschland, dem Nürnberger Menschenrechtszentrum, ProAsyl und der Stiftung Journalistenakademie diese erste Filmnacht, der im Januar weitere in Berlin, Frankfurt, Hamburg und München folgen werden (2).
(Auf MIGRApolis veröffentlicht am 20.12.2012)
*

III.) Veranstaltungshinweis:

III.1.) Von den Anfängen des Islam bis heute - Die wichtigsten Grundfragen einer Religion am 15.01.2013 in der VHS Bornheim-Aflter

Details zu Kurs Z10902 (Von den Anfängen des Islam bis heute - Die wichtigsten Grundfragen einer Religion)

Was ist der Islam? Wann und wo ist er entstanden? Wer war Muhammad? Was sind die fünf Säulen des Islam, was ist die Hadsch, was die Zaqat, was die Dschahada? Was sind Sunniten und Schiiten, was sind Sufis und was Ulama? Was kennzeichnet Aleviten, Drusen, Ahmadiyya und Bahai? Was ist die Scharia, was der Fiq und was der Dschihad? Wie halten es Muslime mit den anderen Religionen, der Toleranz, der Gewalt oder der Moderne? Wie können Muslime und Nichtmuslime in einer gemeinsamen Gesellschaft zusammenleben? Diese und andere Fragen, die in der heutigen Zeit der intensiven Begegnung zwischen Muslimen und Nichtmuslimen, des Dialogs und der Konfrontation, so manchen auf den Nägeln brennen, beantwortet der Dozent in seinem Vortrag mit anschließender Diskussion.

Hinweis:
Bei gebührenfreien Vorträgen bittet Sie die VHS Bornheim/Alfter um eine freiwillige Spende. Der Rat der Stadt Bornheim hat von der Erhebung einer Gebühr für Vorträge bislang abgesehen, damit alle an Weiterbildung teilhaben können. Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, dass auch künftig gebührenfreie Vorträge angeboten werden können.
Status:
Keine Anmeldung

Veranstaltungsart:
Vortrag
Gebühr:
0,00 €
Zeitraum/Dauer:
Dienstag, 15.01.2013 bis Dienstag, 15.01.2013,
von 19:30 bis 21:00 Uhr
1 Termin
**

Schlusswort

Heute ist der kürzeste Tag im Jahr, Wintersonnenwende, Mittwinter, Winteranfang. Darüber können Sie oben mehr lesen, und auch zu Weihnachten. Das oben angeführte lateinische Zitat heißt auf Deutsch: Freut Euch, freut Euch, Christus ist geboren! Aus der Jungfrau Maria, freut Euch! Auf dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Siegburg wird das immer abends zum Marktschluss gesungen. Ich interpretiere es mal interreligiös-mystisch: Lassen Sie das, was Ihnen heilig ist, immer wieder in Ihrem jungfräulichen, unbefleckten Schoß heranwachsen, und gebären Sie es in die Welt hinaus, zum Heil aller, die Sie damit erreichen können. Gaudete, freut Euch, und zeigt Eure Freude Euren Mitmenschen und allen fühlenden Wesen, durch ein Lächeln, durch Hilfsbereitschaft, durch Zuhören, durch Fairness und Respekt, auch in Politik und Wirtschaft, und im Alltag!
Eine gesegnete, mußevolle Zeit zwischen den Jahren und einen guten, hoffnungsvollen, kraftvollen und neugierigen Start im neuen Jahr wünscht Euch und Ihnen
Euer/Ihr Michael A. Schmiedel