Liebe Leserinnen und Leser,
auf den letzten interrel. Rundbrief (http://interreligioeser-rundbrief.blogspot.de/2018/05/interreligioser-rundbrief-nr-2018-02.html) erhielt ich nur drei Leserbriefe, d.h. vier, aber einen nur an mich und auch noch ein mündliches Feedback. Hier nun aber nur die drei zur Veröffentlichung gedachten Leserbriefe:
1.
„Lieber Herr Schmiedel,
herzlichen Dank für Ihren Rundbrief. Dem Leitartikel kann ich in jeder Hinsicht zustimmen. Für Söders Anordnung, das Kreuz im Wahlkampf zu verwerten und es zu einem Werkzeug inhumaner Ausgrenzung umzudeuten, ist unerträglich. Das Recht, einer Religionsgemeinschaft anzugehören, ist nicht wichtiger als das Recht, keiner anzugehören. Ich glaube sogar: Erst wenn man sich persönlich frei gegen eine oder jede Religion entscheiden darf, sind auch die Religionen frei.Das Thema interreligiöse Interkommunion kann man eigentlich nur noch satirisch behandeln. Vielleicht so:
Kein Problem
Ob Kommunion, ob
Abendmahl,
der Streit ist mit Verlaub fatal.
Warum das heilige Geschehn
Nicht mal durch Jesu Brille sehn!
Der ist hier doch der Souverän.
Nun also: Kommunionausteilung.
Da sieht er mit genauer Peilung
und schüttelt sich sogleich vor Graus
dass dort ein Evangele still
sich naht und ihn verspeisen will.
Drum nichts wie aus der Hostie raus
und ohne viel Spektakel
rin in den Tabernakel
und hinter dessen sichre Tür!
Der Evangele, ungestärkt,
er hat für seine fromme Gier
nicht mehr als fades Esspapier
und hat es nicht einmal gemerkt…
Herzliche Grüßeder Streit ist mit Verlaub fatal.
Warum das heilige Geschehn
Nicht mal durch Jesu Brille sehn!
Der ist hier doch der Souverän.
Nun also: Kommunionausteilung.
Da sieht er mit genauer Peilung
und schüttelt sich sogleich vor Graus
dass dort ein Evangele still
sich naht und ihn verspeisen will.
Drum nichts wie aus der Hostie raus
und ohne viel Spektakel
rin in den Tabernakel
und hinter dessen sichre Tür!
Der Evangele, ungestärkt,
er hat für seine fromme Gier
nicht mehr als fades Esspapier
und hat es nicht einmal gemerkt…
Ulrich Harbecke“
(von Ulrich Herbecke aus Euskirchen)
2.
„Danke für diesen
wieder sehr lesenswerten Rundbrief zu einem w i c h t i g e n Thema ! -
Herzlich
Jochen“
Jochen“
(von Jochen
Bertram aus Bonn)
3.
„Vielen Dank für den Rundbrief.
Das mit dem Kreuz finde ich auch zu hanebüchen. Wobei mir das politische Drumherum ziemlich gleichgültig ist, bei allem Respekt vor der Leistung und dem ehrlichen bemühen Einzelner, ist doch das Gesamtbild ein Trauerspiel. Was mich an dieser Kreuzdebatte aufregt ist, dass das Kreuz überhaupt diese Rolle spielt.
Denkt denn keiner darüber nach, was das Kreuz war (wir
JZ glauben das es nur ein einfacher Pfahl/Pfosten war)?
Ein Folterinstrument! Wie pervers ist das eigentlich?
Warum sollte ich mir eine goldene Streckbank an die Wand hängen, möglichst noch
mit einem gequälten darauf oder einen Galgen oder, oder … Als Jesus sagte,
jeder soll sein Kreuz / seinen Marterpfahl aufnehmen, meinte er offensichtlich
nicht, dass sich Gläubige oder ihre Gebäude damit „schmücken“ sollten, sondern
dass sie bereit sein müssen, den gleichen Weg zu gehen wie er selber.
Oder wie würde man es sehen, wenn sich Juden heute mit
dem Hakenkreuz schmückten? Oder die Familie von H.M. Schleier das
Bild mit der Kalaschnikow an die Wand hängen? Ich kann gar nicht aufhören
weitere Beispiele mir auszudenken, die zeigen, dass diejenigen die sich mit
solchen „Trophäen“ schmücken, doch augenscheinlich Täter und nicht Opfer sind,
und so legt der Brauch des Kreuzes doch nahe, wessen Geistes Kinder sie sind.
Zumindest auf die bezogen, die damit anfingen und zwar nicht Kinder Gottes, des
Vaters des Getöteten. Ich weiß, dass das etwas polemisch war, aber so wird der
Gedanke doch deutlicher.
Zu dem Punkt, dass geschiedene Wiederverheiratete
nicht zur Kommunion dürfen habe ich eine andere Meinung. Ich finde, jede
Religion sollte das Recht haben, Regeln aufzustellen und auf deren Einhaltung
zu bestehen. Voltaire erklärte das einmal mit den Regeln eines Spieles: wenn
ich im Spiel bin, kann ich nicht hingehen und die Regeln ändern. Niemand muss katholisch
sein, aber wenn er es ist, muss er sich an die Regeln halten. Die Abgrenzung
wird erst dann zur Ausgrenzung, wenn die Grenzen undurchlässig gemacht werden.
Wenn jemand nur die engsten Familienangehörigen zu
einer Feier einlädt, kann ich als Nachbar nicht darauf drängen, kommen zu
dürfen.
Dass der Geistliche nicht weiß, ob diejenigen
überhaupt an die Eucharistie glauben, die zum Gottesdienst kommen, spricht
allerdings Bände. Als Hirte seiner Gemeinde sollte er seine Schäfchen doch
soweit kennen.
Bei so viel Kritik an der Katholischen Kirche muss ich aber auch ein Lob aussprechen. Vor einiger Zeit monierte ich an der Kirche, dass nur Studierte Priester werden können, neulich fand ich in einer Kirche einen Flyer, in dem Werbung für das Theologiestudium auch ohne Abitur gemacht wurde, zumindest ein kleiner Fortschritt, wenn auch aus der Not und nicht der Einsicht geboren.
Ökumene? Friedlich, respektvoll, wertschätzend
zusammen leben finde ich super. Sich für andere Religionen interessieren auch
gut und bildend. Aber warum vermengen? Beim Essen rühre ich doch auch nicht
alles durcheinander?
[…]
Liebe Grüße und einen schönen Feiertag
Stefan Oevermann“
(von Stefan Oevermann aus Bielefeld)
Die Leserbriefe lasse
ich einfach für sich sprechen. Später wird das eine oder andere sicher aber
auch mal wieder in einem Text von mir bedacht werden.
In Kürze werde ich
Sie/Euch übrigens alle mal fragen müssen, ob meine Rundbriefe weiterhin
willkommen sind, denn ein neues Datenschutzgesetz schreibt – wenn ich das
richtigverstanden habe – auch privaten Rundbriefversenden vor, die Einwilligung
der Abonnent*innen schriftlich vorliegen zu haben, dass ich ihre
E-Mail-Adressen ausbewahren darf.
Jetzt aber erstmal
allen die es feiern einen frohen Ramadan und/oder ein frohes Schawuot-,
Pfingst- und/oder Vesakh-Fest!
Herzliche Grüße!
Ihr/Euer Michael A. Schmiedel
Ihr/Euer Michael A. Schmiedel
PS: Wer den Rundbrief abbestellen will, kann das einfach
per E-Mail tun.
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