Ich möchte Euch/Ihnen einen gesegneten Jahreswechsel
wünschen!
Ich bleibe jetzt mal bei der 2. Person Plural, das ist
einfacher:
Chanukka, Wintersonnenwende, Weihnachten, gregorianischer
Jahreswechsel, das sind alles Feste des Lichtes in der Finsternis, der
Hoffnung, der Freude, der Reinheit. Auch wenn Ihr den Jahreswechsel zu einem
anderen Datum feiert, im Herbst, im Frühling oder wann auch immer, könnt Ihr
mit dieser Symbolik bestimmt was anfangen.
Immer wieder hoffen wir, dass mit einem neuen Jahr alles gut
wird, besser als bisher. Der Verstand sagt uns, dass die Menschheit doch so
weiter macht wie bisher. Doch der Verstand sagt auch, dass zu diesem
Weitermachen eben nicht nur das Böse gehört, nicht nur Krieg, Waffenhandel,
Drogenmissbrauch, wirtschaftliche Ausbeutung, Tierquälerei, Umweltverschmutzung
usw., sondern eben auch Friedenswillen, Gerechtigkeit, Liebe, Weisheit,
Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein.
So mancher reagiert resigniert, aggressiv, zynisch auf all
die schlechten Nachrichten und die eigenen negativen Erfahrungen. Das ist verständlich,
aber kontraproduktiv. Auch wenn jede(r) einzelne von uns wenig gegen die
Missstände in Wirtschaft und Politik tun kann, so sind wir a) als Masse (so wir
eine solche sind) stark und b) kann jede(r) von uns im eigenen Kreise wirken.
Es fängt immer mit der Arbeit an sich selber an: Etwas
weniger egoistisch, etwas mehr altruistisch sein, oder – wie ich es gerne nenne
– nostristisch, also das Wir im Auge habend. Etwas weniger Rohstoffe
verbrauchen, etwas weniger die Erde, die Luft und das Wasser verschmutzen,
etwas weniger Produkte aus unfairer Produktion und unfairem Handel konsumieren,
etwas weniger Fleisch essen, etwas weniger nur auf Stimmungen reagieren
usw. Zugleich immer etwas mehr auf die eigene Verantwortung und die eigenen
Möglichkeiten achten, die Umwelt zu schonen, fair zu bezahlen und auf
unfriedliche Stimmungen nicht nur zu reagieren, sondern von innen heraus
friedlich zu agieren.
Um von innen heraus friedlich zu sein, muss man aber auch
die Muße haben, nach innen zu lauschen. Deshalb ist es wichtig, sich immer
wieder mal aus dem Getriebe zurückzuziehen und ohne Ziel und Zweck einfach mal
dazusein, abzuhängen, einfach dazusitzen und nichts zu tun. Keine Medien zu
konsumieren, keine Ziele zu verfolgen, keine Konversationen zu pflegen. Oder
was meint Ihr, wie die Religionsgründer und die anderen Weisen der Menschheit
zu ihren Einsichten und Offenbarungen kamen?
Die Zeit „zwischen den Jahren“, zwischen der
Wintersonnenwende und dem Kalenderblattwechsel am 1. Januar, kann man
vorzüglich dafür nutzen. Aber ohne Absicht, sie nutzen zu wollen. Der wahre
Nutzen ergibt sich aus dem Nichtnutzen. Paradox? Ja, es muss nicht alles
orthodox sein;-)
Somit wünsche ich uns allen ein wirklich gutes Jahr 2014
oder welche Zeitrechnung Ihr auch immer bevorzugt.
Herzliche Grüße,
Euer Michael A. Schmiedel
Interreligiöser Rundbrief für Bonn und Umgebung
http://interreligioeser-rundbrief.blogspot.de/
BIM e.V.
www.bimev.de, www.migrapolis-deutschland.de