Dienstag, Mai 27, 2008

Interreligiöser Rundbrief Nr. 129 – 1. Nachtrag

Interreligiöser Rundbrief für Köln/Bonn und Umgebung Nr. 129 – 1. Nachtrag
(27.05.2008)


Liebe Leserinnen und Leser,
Ich habe noch vier Termine für diese und nächste Woche zu vermelden:

1.) Dies Academicus am 28.5.2008 in der Uni Bonn. 1
2.) Gebet für den Frieden in Hannover am 28.5.2008 anlässlich der Verhaftung der Bahá’í-Führung im Iran. 1
3.) Lesung von Kiran Nagarka: „Gottes kleine Krieger“ am 29.5.2008 im UniClub in Bonn. 3
4.) ZERG-Vortrag von Martin Walraff: "Buchreligion? Mediengeschichtliche Beobachtungen zum Buch im Christentum" am 2.6.2008 in der Uni Bonn. 4

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1.) Dies Academicus am 28.5.2008 in der Uni Bonn

Das Programm des morgigen Dies Academicus mit interessanten Vorträgen finden Sie unter
http://www.uni-bonn.de/Studium/Studium_Universale/Dies_Academicus.html




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2.) Gebet für den Frieden in Hannover am 28.5.2008 anlässlich der Verhaftung der Bahá’í-Führung im Iran


Weitergeleitet von Ali Faridi / RfP Hannover

(Hannover ist zwar nicht in unserer Region, aber vielleicht ist ja der eine oder die andere von Ihnen/Euch gerade dann dort.)

----- Original Message -----
From: "Ernst-Wolf Kleinwächter"
To:
Sent: Monday, May 26, 2008 12:22 PM
Subject: Einladung zu einer Gebetsstunde der Bahá'í


> Sehr verehrte Freunde,
>
> die Gemeinschaft der Bahá'í in Hannover hat aus großer Sorge um den
> inhaftierten Führungskreis der Bahá'í im Iran
> zu einer Gebetsstunde der Fürbitte und Anteilnahme
> unter dem "Friedenslicht der Religionen" - also im Haus der Religionen,
> Athanasiusgemeinde, Böhmerstraße 8 - eingeladen.
>
> Wir von RfP / Hannover sehen uns gerufen, solidarisch Anteil zu nehmen an
> der Fürbitte und der Sorge um die Verschwundenen.
>
> Darum laden wir Sie alle herzlich ein zu dieser Gebetstunde am Mittwoch,
> den
> 28. Mai 2008 um 19 Uhr im Haus der Religionen.
>
>
> Zum Anlaß dieser Gebetsstunde wurde uns Folgendes mitgeteilt:
> Nach mehrjährigen Diffamierungen und Hetzkampagnen seitens der offiziell
> Verantwortlichen der Islamischen Republik Iran wurden am 14. Mai 2008
> sieben
> Frauen und Männer, die mit Wissen und Erlaubnis der Regierung die
> Angelegenheiten der stark unterdrückten und zugleich größten religiösen
> Minderheit der iranischen Bahá'í koordiniert haben, ohne ersichtlichen
> Grund
> verhaftet.
>
> Die leidvollen Erfahrungen und die wiederholten Verfolgungswellen seit der
> Errichtung der Islamischen Republik Iran geben Anlass zu der Befürchtung,
> dass die inhaftierten Bahá'í in höchstem Maße gefährdet sind.
> Die Bahá'í setzen sich (genau so wie der Dalai Lama, den wir gerade bei
> seinem Besuch in Deutschland erleben konnten) für absolute
> Gewaltlosigkeit,
> für Friedfertigkeit und die Bereitschaft zur Hinnahme von eigenem Leiden
> ein.
>
> Der Nationale Geistige Rat der Bahá'í in Deutschland hat am 15.05.08 eine
> Pressemitteilung
> herausgegeben, die ich Ihnen hiermit zwecks eigener Information und ggf.
> Weiterleitung an weitere interessierten Personen und Einrichtungen
> zukommen
> lasse, denn das wachsame Auge der Öffentlichkeit und der Zivilgesellschaft
> ist der wirksamste Schutz gegen derartige eklatante Verletzungen der
> Menschenrechte.
>
> Die erwähnte Pressemitteilung und ein Foto der Inaftierten finden Sie im
> attachment.

[Die Anhänge lasse ich hier weg, schicke sie bei Interesse aber gerne zu; MAS]

> Mit herzlichen Grüßen
>
> Ernst-Wolf Kleinwächter
> RfP / Hannover
> Relgionen für den Frieden
>

Ergänzung aus einer anderen E-Mail von Pastor PD Dr. Wolfgang Reinbold, Haus der Religionen, die auch Ali Faridi weiterleitete:

Zum Hintergrund informiert uns der Rat der Bahai in Hannover:

Durch diesen Schlag der iranischen Regierung verliert die iranische Bahá'í- Gemeinde ihre nationale Koordinierungsgruppe. Dieser Akt staatlicher Willkür erinnert an die wiederholte Verschleppung und Hinrichtung der Bahá'í- Führungsebene in den Jahren 1980/81.
Die Razzia fand in den frühen Morgenstunden des 14. Mai 2008 statt. Angehörige des Geheimdienstes drangen zeitgleich in die Wohnungen und Häuser der Bahá‘í ein, um umfangreiche Durchsuchungen vorzunehmen. Die sechs Männer und Frauen waren - mit Kenntnis der iranischen Regierung - seit Jahren mit der Aufgabe befasst, eine Art "Notverwaltung" der über 300.000 iranischen Bahá'í zu ermöglichen. Dies war erforderlich geworden, nachdem die gewählten Mitglieder des Nationalen Geistigen Rates 1980 und wiederholt 1981 spurlos verschleppt oder hingerichtet worden waren.
Bei den Mitgliedern des Führungskreises handelt es sich um Frau Fariba Kamalabadi, Herrn Jamaloddin Khanjani, Herrn Afif Naeimi, Herrn Saeid Rezaie, Herrn Behrouz Tavakkoli und Herrn Vahid Tizfahm. Bereits am 5. März 2008 wurde Frau Mahvash Sabet festgenommen. Als geschäftsführendes, siebtes Mitglied der Koordinierungsgruppe war sie unter einem Vorwand in die Stadt Mashhad vorgeladen worden, um dort dem Geheimdienst Auskunft über die Beerdigung eines verstorbenen Bahá‘í zu geben.
„Die Razzien des gestrigen Tages gegen diese prominenten Bahá'í waren von höchster Ebene als ein Schlag vorausgeplant, der die gesamte iranische Bahá'í- Gemeinde – die größte religiöse Minderheit des Landes – einschüchtern sollte. Er zeugt von der Entschlossenheit der iranischen Regierung, die Bahá’í-Religion in ihrem Ursprungsland auszulöschen“, sagt Prof. Dr. Ingo Hofmann, Sprecher der deutschen Bahá‘í-Gemeinde. „Damit sind die Anhänger dieser friedliebenden religiösen Minderheit noch verwundbarer geworden, als uns die aktuellen Berichte aus dem Iran bereits jetzt schon zeigen“, so Hofmann, „wonach willkürliche Festnahmen, gewalttätige Übergriffe sowie Hasspredigten und diffamierende Medienberichte in den letzten zwei Jahren laufend an Intensität zugenommen haben. Zu den absurden Vorwürfen zählen auch Kollaboration mit dem Westen und dem Staat Israel".
Die Bahá’í-Religion hat keine religiöse Hierarchie aus Berufsgeistlichen. Die Verwaltungsgeschäfte der örtlichen, nationalen und internationalen Bahá’í-Gemeinde werden durch Gremien von jeweils neun Personen geführt. Diese Körperschaften werden regelmäßig in demokratischer Wahl bestellt. Auf nationaler Ebene heißt die oberste gewählte Körperschaft Nationaler Geistiger Rat, auf lokaler Ebene Geistiger Rat. Das Weltzentrum der internationalen Bahá’í-Gemeinde hat aus historischen Gründen seinen Sitz in Haifa, Israel.
Vor der islamischen Revolution 1979/1980 gab es im Iran einen Nationalen Geistigen Rat sowie etwa 400 örtliche Geistige Räte. Am 21. August 1980 wurden alle neun Mitglieder des damaligen Nationalen Geistigen Rates für immer spurlos verschleppt. Acht Mitglieder des Nachfolgegremiums wurden am 27. Dezember 1981 hingerichtet. Seit 1979 waren über 200 Bahá'í ermordet oder hingerichtet worden. Seit 1998 ruhten Hinrichtungen von Angehörigen der Bahá'í-Religion im Iran. Nach dem Verbot sämtlicher Verwaltungsgremien der iranischen Bahá’í-Gemeinde am 29. August 1983 koordinierten informelle Führungsgruppen die notwendigsten Aktivitäten der iranischen Bahá’í-Gemeinde.

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3.) Lesung von Kiran Nagarka: „Gottes kleine Krieger“ am 29.5.2008 im UniClub in Bonn

Zugeschickt von Ira Stubbe-Diarra, Deutsch-Indische Gesellschaft Bonn:

[...]
Der DAAD organisiert am 29.05.08 ab 19:00 Uhr im Uniclub Bonn, Konviktstraße 11, eine Autorenlesung mit dem indischen Dichter Kiran Nagarkar. Er liest aus seinem Buch „Gottes kleine Krieger“. Musikalisch umrahmt wird sein Vortrag auf der Robab von Daud Khan. Der Eintritt ist frei.
[...]


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4.) ZERG-Vortrag von Martin Walraff: "Buchreligion? Mediengeschichtliche Beobachtungen zum Buch im Christentum" am 2.6.2008 in der Uni Bonn

Zugeschickt von Michael Roth, ZERG, Bonn:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich freue mich, Sie mit dem beigefügten Flyer auf unsere nächste
Veranstaltung, das 8. Forum Religionen in der Gesellschaft in
Zusammenarbeit mit dem studium universale, aufmerksam machen zu dürfen.
Professor Dr. Martin Wallraff (Universität Basel) wird am 2. Juni 2008
einen Vortrag halten zu dem Thema "Buchreligion? Mediengeschichtliche
Beobachtungen zum Buch im Christentum". Dem Vortrag wird sich eine
Diskussion anschließen. Die Veranstaltung findet von 19.30 bis 21.00 Uhr
im Hörsaal I (Hauptgebäude der Universität) statt.

[...]

Mit freundlichem Gruß

Prof. Dr. Michael Roth

Kommissarischer Geschäftsführer
Zentrum für Religion und Gesellschaft

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Zentrum für Religion und Gesellschaft (ZERG)
Center for Religion and Society
Sekretariat: Anke Grimm
Telefone: 0228 - 737305
Fax: 0228 - 739063
Am Hof 1
D-53113 Bonn
Germany
e-mail: a.grimm@uni-bonn.de
online: www.zerg.uni-bonn.de


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Herzliche Grüße,
Ihr Euer Michael A. Schmiedel