Freitag, September 02, 2005

Interreligöser Rundbrief Nr. 116

Niemand wird im Grab eines anderen beerdigt.

islamisches Sprichwort


Interreligiöser Rundbrief für Köln / Bonn und Umgebung Nr. 116
( 2.9.2005 )



Interreligiöser Rundbrief für Köln / Bonn und Umgebung Nr. 116. 1

I. Editorial mit ein paar Gedanken zum Weltjugendtag. 2

II. Veranstaltungshinweise. 3

II.1. Veranstaltungen unter Mitwirkung von Religions for Peace / WCRP Köln/Bonn. 3

Ergänzende Angaben zu drei im Interrel. Rb. Nr. 115 angekündigten Veranstaltungen. 3

II.1.a. Veranstaltung zum Islam in Deutschland am 6. September 2005. 3

Muslime und wir - Frauensichten auf den Islam.. 3

II.1.b. Veranstaltung zum Islam in Deutschland am 20. September 2005. 4

Muslime und wir - Inhalte islamischer Erziehung an öffentlichen Schulen. 4

II.1.c. Interreligiöser Gesprächskreis am 6. Oktober 2005. 4

II.2. Exkursionen des Wissenschaftsladens Bonn e.V. und des AK Religiöse Topographie Köln/Bonn e.V. 5

II.2.a. Zum Bahá’i´-Zentrum, Koblenzer Str. 82 in Bonn-Bad Godesberg. 5

Samstag, 3.9.2005. 5

II.2.b. Zur Evangelischen Freikirche Bonn, Newtonstraße 1, Bonn. 5

Samstag, 5.11.2005. 5

II.2.c. Islamische Hochschulvereinigung c/o Muslimischer Sozialbund (MSB), Adenauerallee 13, Bonn. 5

Samstag, 26.11.2005. 5

II.3. Mein Vortrag über Buddhismus und Gewalt am 13.9.2005. 6

„Buddhismus und Gewalt“ Di. 13.09.2005, WiLA Bonn. 6

II.4. Interkulturelle Woche 2005 in Bonn. 6

II.5. Ausstellung: Eine Frage des Glaubens. Religiöse Vielfalt in Köln. 7

II.5. Veranstaltungen über den Islam unter Beteiligung des Katholischen Bildungswerkes Bonn. 7

II.5.a. Die „Familienehre“ im islamischen und christlichen Bereich. 8

II.5.b. Vortragsreihe: Wie der Islam die Kulturen prägt 8

II.5.b.1. Die Zyklen des Lebens im Erleben der arabischen, iranischen, türkischen Muslime. 8

Dienstag, 27. September, 8

II.5.b.2. Staat und Religion in Persien, Arabien, Türkei 8

Dienstag, 11. Oktober 2005, 8

II.5.b.3. Die Auslegung des Korans in den unterschiedlichen Rechtsschulen. 9

Dienstag, 25. Oktober 2005, 9

II.5.b.4. Die Sprache des Koran als kulturelle Klammer der Muslime im Vorderen Orient 9

Mittwoch, 2.November 2005, 9

II.5.b.5. Kunst und Kultur in islamischen Ländern. 9

Dienstag, 8. November 2005, 9

II.5.b.6. Die politische Theorie des Islam.. 9

Dienstag, 15. November 2005, 9

II.5.b.7. Die Möglichkeit einer zivilen Gesellschaft aus dem Geist des Islam.. 9

Mittwoch, 23. November, 9

II.5.b.8. Der Schrecken Gottes. 9

Montag, 28.November 2005, 9

II.6. Öffentlichen Akademietagung der Akademie forum masonicum e.V. am 22.10.2005 in Köln. 9

III. Literaturtipps. 11

III.1. Hamid Reza Yousefi/Ina Braun: Interkulturelles Denken oder Achse des. 11

Bösen. 11

III.2. ZIF (Hg.). Ein einziges Wort und seine große Wirkung. 12

IV. Presselink. 12

IV.1. NZZ-Artikel: Offenbarung ist überall am Werk. Religiöse Bindestrich-Kulturen von Manuel Gogos. 12

V. Zentrum für Religion und Gesellschaft an der Universität Bonn gegründet. 13

VI. Off-Topic: Musikrezensionen. 13

VI.1. Konzertrezension: Geraldine MacGowan & Band in der Brotfabrik in Bonn-Beuel am 15.6.2005. 13

VI.2. CD-Rezension: Puliners. in Publin. 16

VI.3. CD-Rezension: Tosnu. Tosnu. 17

VI.4. CD-Rezension: Flaxmill. all it takes... 18

VII. Und noch’n Gedicht 19

VII.1. Wie friedlich fallen die Sonnenstrahlen. 19





I. Editorial mit ein paar Gedanken zum Weltjugendtag


Liebe Leserinnen und Leser,



nun habe ich im Interrel. Rb. Nr. 115 gar keinen Redaktionsschluss angegeben, aber es kamen so viele Veranstaltungshinweise, dass ich kurzerhand einen neuen Hauptrundbrief, die Nr. 116, herausgebe. Darin wiederhole ich die noch zukünftigen Termine aus der Nr. 115 nicht, so dass ich darum bitte, die Nr. 115 auch noch im Auge zu behalten. Die beiden Termine des spontanen Ergänzungsrundbriefes vom 1.9. sind hier aber noch einmal enthalten. Wer noch Termine hat, schicke sie mir bitte bis zum 10.9.2005 oder dann bis Ende September für einen eventuellen Ergänzungsrundbrief zu, ansonsten soll der nächste Hauptrundbrief frühestens Ende Oktober kommen, und vielleicht bin ich bis dahin ja auch mit der Dissertation fast fertig.



Noch immer wirkt in mir der Weltjugendtag nach, dem ich abgesehen von einer kleinen Tätigkeit als Gästelotze, bei der ich einigen Pilgern den Weg zu ihrem gewünschten Zielort zeigte, nur als Zaungast beiwohnte, teils im Gewimmel der jungen Pilger, teils am Fernseher. Und ich muss sagen, dass mich diese jungen Pilger begeisterten, vor allem deshalb, weil sie trotz der Massenaufläufe fröhlich, gelassen und diszipliniert wirkten. Und für mich als ein Flaggenfreund, war dieses Meer aus nationalen, regionalen und anderen Fahnen eine Augenweide, auch wenn ich lange nicht jede kannte: wussten Sie z.B., dass die blaue Flagge mit dem goldenen Hahn darauf die von Friaul ist? Das musste ich auch mal fragen. Und die Musik überall, sei es in der Bahn, sei es auf Plätzen und Wiesen oder in den Straßen: ich genoss es aus vollen Zügen. Die Pilger brachten ihre Musikstile aus aller Welt mit, Volks- und Weltmusik im besten Sinne. Aber auch der Stadt Bonn sei für die Konzerte am 15.8. abends zwischen 22 und 24 Uhr auf Münster-, Markt- und Friedensplatz ein großes Kompliment ausgesprochen: außer unseren heimischen Bands, der Schäl Sick Brass Band und Le Clou spielten Tinariwen aus Mali (die das Titelbild vom Folker! 4/2005 zieren), Ahimsa aus Indien, die Latin Culture Brass Band aus Curacao und Didges Brew aus Berlin und tauchten die Stadt eine regelrechte Weltmusikfestivalstimmung (fast so schön wie in Rudolstadt: vgl. http://www.folker.de/200505/1415jahretffrudolstadt.htm).



Sicher kam in mir der Gedanke auf, wie wunderbar es doch wäre, wenn das keine rein römisch-katholische Veranstaltung wäre, mit ein paar anderen Religionsgemeinschaften als - wohl verstanden wichtiges, aber dennoch - Randprogramm, sondern eine echte interreligiöse, somit ein echter Weltjugendtag. Aber man darf sich nichts vormachen: Die Weltjugendtage sind Missionsveranstaltungen, in erster Linie für die Mission nach innen, aber auch die waren willkommen, „die noch (!) nicht getauft sind“. Im Mittelpunkt des Spektakels stand nun auch Papst Benedikt XVI., „Bene-detto“. Nein, ich halte das gar nicht für einen Personenkult, denn es stand meinem Eindruck nach nicht Josef Ratzinger im Fokus der Begeisterung, sondern der Papst im Sinne des Amtes. Der und sein Stab erwiesen sich nun auch als Zeremonienmeister par exellence, als Magistri ludi, denn das Heilige Schauspiel auf dem Marienfeld bei Frechen sucht seines gleichen vergeblich. Und wieder gilt meine Bewunderung den jungen Pilgern, die dort eine feucht-kühle Nacht verbrachten. Das Erlebnis wird sich ihnen einprägen und wichtig für ihr Leben bleiben. Interreligiös, ohne eine solche Zentralfigur, die für die Gläubigen für Wert und Orientierung steht, und ohne die gemeinsame metaphysische Lehre ließe sich so etwas meinem Verständnis nach nicht durchführen.



Im Diskurs über den Papstbesuch tauchte ja auch immer das von ihm mehrfach erwähnte Thema des Relativismus auf. Glaubensinhalte dürfe man nicht relativieren, sondern es gebe unumstößliche Werte. Ich bin kein Kenner der Schriften Ratzingers. Mein Verdacht geht aber dahin, dass er Relativismus mit Beliebigkeit gleich setzt. Relative Werte könne man nach belieben und Gutdünken je nach Zeitgeist und Geschmack ändern. So gemeint, möchte ich ihm zustimmen, dass auf solch beliebigen Werten keine gute Gesellschaft aufgebaut werden kann. Ich frage aber anders: Können relative Wesen, die wir Menschen nun mal sind, wirklich absolute Werte haben? Oder bewegen sich nicht alle Werte und Vorstellungen in Relationen zwischen Subjekten und Objekten, zwischen verschiedenen Subjekten und auch zwischen Subjekten und Lebensumständen. Sicher mag es Werte geben, die vor 100 000 Jahren und heute, die für Europäer und Ostasiaten, für Schamanen und Christen, für kleine Mädchen und alte Männer gleichermaßen gültig sind oder sein sollten. Aber verlässt man mit der Feststellung anthropologischer Konstanten gleich den Bereich des Relativen? Und konkret gefragt: Gehört das Geheimnis des Glaubens der Umwandlung von Brot in den Leib Christi zum relativen oder zum absoluten Bereich? Ist es ein nicht zu relativierender Wert, Protestanten aus der Eucharistie auszuschließen? Ich bin kein Dogmatiker, sondern lediglich Fundementaltheologienebenfächler und vor allem Religionswissenschaftler und lasse diese Fragen daher unbeantwortet.



Aber wie auch immer, ich halte solche internationalen, wenn schon nicht interreligiösen Jungendtreffen für einen Beitrag zum Weltfrieden, der auch die hohen Kosten rechtfertigt. Und für uns Bonner, Kölner und Düsseldorfer wirkte die Stadt in der Woche danach seltsam leer, und ich freute mich, hier und da noch einen der blauen Pilgerrucksäcke zu sehen.



Zum Glück oder Gott sei Dank brach kein Unwetter und auch kein Attentat über die Veranstaltung herein, was man vom Alpenrand, von Louisiana und von Bagdad leider nicht behaupten kann. Die globale Erwärmung bringt die Atmosphäre, die Angst vor einem Selbstmordattentäter eine Pilgermenge in Aufruhr. Wir Menschen sind uns oft wirklich selbst und gegenseitig das größte Problem, durch unsere Abgase, unsere kriminelle Energie und unsere Panik. Nein, ich beschwöre nicht den Weltuntergang herauf, aber Sorgen mache ich mir da schon. Wer nicht? Und ich habe doch tatsächlich eine Utopie, der ich nachhänge, nach welcher es möglich ist, durch Bildung der eignen kognitiven und moralischen Fähigkeiten den Lauf der Welt doch noch zum Guten zu lenken. Die Veranstaltungen, auf die ich hier aufmerksam machen darf, zielen genau darauf ab. Aber lesen Sie selbst:



II. Veranstaltungshinweise


II.1. Veranstaltungen unter Mitwirkung von Religions for Peace / WCRP Köln/Bonn
Ergänzende Angaben zu drei im Interrel. Rb. Nr. 115 angekündigten Veranstaltungen


II.1.a. Veranstaltung zum Islam in Deutschland am 6. September 2005
Muslime und wir - Frauensichten auf den Islam
Kursnummer 1305
Kursleitung: M.A. Karimah K. Stauch ,Dr. Jeannette Spenlen

Di. 06.09.2005, 18.00 - 19.30

Kursort: VHS in Bad Godesberg, City Terrassen, Michaelplatz 5 Raum V1
Kursgebühren: frei

in Zusammenarbeit mit der Weltkonferenz der Religionen für Frieden- Regionalgruppe Köln - Bonn und Deutsche Muslim-Liga Bonn (angefragt)
Muslimische Frauen in Deutschland werden oft als benachteiligt und unterdrückt angesehen. Dies wird als religiös begründet betrachtet. Aber muslimische Frauen haben einen selbstbewussten und kreativen Umgang mit den religiösen Quellen entwickelt und widersprechen diskriminierenden Ansichten. Karimah K. Stauch hat eine empirische Untersuchung zu diesem Thema gemacht und berichtet über neue religiöse Verständnisse gebildeter muslimischer Frauen.

http://www.bonn.de/vhs/



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II.1.b. Veranstaltung zum Islam in Deutschland am 20. September 2005
Muslime und wir - Inhalte islamischer Erziehung an öffentlichen Schulen


Kursnummer 1306

Kursleitung: Dr. Klaus Gebauer ,Dr. Jeannette Spenlen

Di. 20.09.2005, 18.00 - 19.30

Kursort: VHS in Bad Godesberg, City Terrassen, Michaelplatz 5 Raum V1
Kursgebühren: frei



In Schulen kommt die religiöse und kulturelle Vielfalt zusammen. Für die Gestaltung des Miteinanders ist die Klärung grundsätzlicher Fragen notwendig. Wie sehen die Rollen von Mädchen und Jungen, Frauen und Männern aus? Wie wird der Umgang mit religiösen Quellen geregelt? Welche Bedeutung haben Riten und Bräuche im Alltag? Der Referent, Dr. Klaus Gebauer, beschäftigt sich seit Jahren mit den Inhalten der islamischen religiösen Unterweisung an öffentlichen Schulen.

http://www.bonn.de/vhs/



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II.1.c. Interreligiöser Gesprächskreis am 6. Oktober 2005
19.30 – 21.30 Uhr:, bei Lioba von Lovenberg, Argelanderstraße 6, Bonn.

Thema: „Wie können wir unseren eigenen Fanatismus erkennen und überwinden?“ Fortsetzung vom 1.9.2005



Am 1. September fingen wir in einer Dreierrunde an, über das Thema zu reden. Wir stellten uns die Frage, wieso Religionen oder auch Weltanschauungen besonders anfällig für Fanatismen sind und kamen zu dem Schluss, dass zumindest ein wichtiger Grund darin liege, dass Menschen sich mit ihrem religiösen Glauben eine Art Letztversicherung hätten, die so sicher aber gar nicht sei. Viele Menschen seien in Bezug auf ihre Glaubensinhalte sehr empfindlich und hätten Angst, durch die Konfrontation mit anderen Vorstellungen, in ihren eigenen Überzeugungen verunsichert zu werden und dadurch die Letztversicherung zu verlieren. Insofern müsste ein Mensch mit einem zwar inhaltlich festgelegten, aber trotzdem instabilen Glauben anfälliger für Fanatismus sein, als jemand, dessen Glaube stabil ist, dessen Glaubeninhalte aber diskutabel sind. Oft seinen es auch Menschen, die sich sehr an Uneigentlichkeiten ihrer Religion fest hielten, obwohl gerade diese doch Menschenwerk seien, wohingegen der wahre Kern der Religion sich aus einer anderen Quelle als der bloßen menschlichen Erfindungsgabe speise und daher der jenige viel toleranter gegenüber andern Uneingentlichkeiten sei, der im Eigentlichen verwurzelt ist. Da aber die Zugänge zum Eigentlichen (zu Gott, zum Dharma usw.) so unterschiedlich seien, wie die Menschen verschieden seien, müsse man in dieser Hinsicht tolerant sein. Intoleranz sei aber da geboten, wo jemand seine Pflichten gegenüber anderen Menschen vernachlässige. Letztlich sei jeder Mensch vor Gott, dem Dhama usw. selbst verantworltich und sei demzufolge auch nicht verpflichtet, jemand anderem den richtigen Glauben aufzudrücken. In diesem Zusammenhang wurde das über dem Rundbrieftitel zitierte islamische Sprichwort genannt. Wichtig sei auf jeden Fall ein Auseinanderhalten zwischen dem Eigentlichen , dem Absoluten und dem Uneigentlichen, dem Relativen. Wo die Grenze zwischen diesen beiden Größen liege, darüber konnten wir uns in unserem christlich-muslimisch-buddhistisch-humanistischen Gesprächskreis nicht einigen.



Wie wollen das Thema am 6. Oktober fortsetzen, da wir der eigentlichen Frage, wie man denn erkennen könne, ob man selber fanatisch sei und was man dann dagegen machen könne, noch nicht zur Genüge nachgegangen sind. Ein paar mehr Gesprächsteilnehmer sind dringend willkommen, um die Perspektivenvielfalt zu erhöhen und mehr Menschen in den Genuss eines friedlichen Gesprächs über die letzten Dinge kommen zu lassen.





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II.2. Exkursionen des Wissenschaftsladens Bonn e.V. und des AK Religiöse Topographie Köln/Bonn e.V.


II.2.a. Zum Bahá’i´-Zentrum, Koblenzer Str. 82 in Bonn-Bad Godesberg
Samstag, 3.9.2005
14-17,15 Uhr



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II.2.b. Zur Evangelischen Freikirche Bonn, Newtonstraße 1, Bonn
Samstag, 5.11.2005
14-17,15 Uhr



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II.2.c. Islamische Hochschulvereinigung c/o Muslimischer Sozialbund (MSB), Adenauerallee 13, Bonn
Samstag, 26.11.2005
14-17,15 Uhr





Die Teilnahmegebühr beträgt jeweils 10,- Euro

Wer teilnehmen möchte muss sich nicht anmelden, Krischan Ostenrath würde wegen der Planung aber ein kurzes Bescheidgeben per E-Mail begrüßen: krischan.ostenrath@wilabonn.de







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II.3. Mein Vortrag über Buddhismus und Gewalt am 13.9.2005


Mein Vortrag über Buddhismus und Gewalt findet nicht am 18.10.2005, sondern schon am Dienstag dem 13.9.2005 statt. Ich hatte mir das falsch notiert.



Also:

„Buddhismus und Gewalt“ Di. 13.09.2005, WiLA Bonn
Di., 13.09.2005 WiLA Bonn „Buddhismus und Gewalt“

Während sich die Geschichte und auch die Gegenwart der monotheistischen Weltreligionen nicht selten als gewaltbelastet darstellt, scheint der Buddhismus immun gegen dieses Phänomen zu sein. Der Vortrag mit anschließender Diskussionsmöglichkeit fragt nach faktischer Gewalt und dem Ideal der Gewaltlosigkeit innerhalb der buddhistischen Kulturen. Dabei wird an Fallbeispielen zu zeigen sein, dass auch die zweieinhalbtausendjährige Kulturgeschichte des Buddhismus nicht frei ist von religiös legitimierter Gewalt.


18.00-20.15 Uhr, Wissenschaftsladen Bonn, Buschstraße 85, 53113 Bonn, kostenlos
http://www.wila-bonn.de



Die anderen Vortragstermine bleiben hoffentlich. Vgl. http://schmiedelvortraege.blogspot.com/



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II.4. Interkulturelle Woche 2005 in Bonn


Das Programm findet man im Internet als PDF-Datei unter:

http://www.migration-bonn.de



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II.5. Ausstellung: Eine Frage des Glaubens. Religiöse Vielfalt in Köln
(zugesch. von Eberhard Wegner, http://home.arcor.de/ebwegner/)





Eine Frage des Glaubens. Religiöse Vielfalt in Köln

7. August bis 2. Oktober 2005



Zum Weltjugendtag im August werden knapp eine Million Besucher aus aller Welt in Köln erwartet. Die Vorbereitungen zu diesem Fest laufen schon lange auf Hochtouren. Grund genug, sich einmal eingehend mit dem Facettenreichtum Kölner Glaubensgemeinschaften innerhalb und außerhalb des Christentums zu beschäftigen.



Wie kann man Glauben ausstellen? Mit dieser Frage haben sich 25 EthnologiestudentInnen der Universität zu Köln im Rahmen eines Seminars unter Leitung von Dr. Clara Himmelheber beschäftigt. Ab dem 7. August werden ihre Ergebnisse als Fotoausstellung im Treppenhaus des Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde gezeigt: Aus der Vielzahl der in Köln beheimateten Glaubensgemeinschaften werden 25 Gruppen anhand einer kurzen Beschreibung näher vorgestellt und durch ein Bild und ein Zitat je eines praktizierenden Laien veranschaulicht.



Über Monate hinweg haben die StudentInnen dafür Kontakte zu den Gruppen gepflegt, an Gottesdiensten, Tempeleinweihungen, Taufen, Stammtischen und Festen teilgenommen und Gespräche mit ihren Mitgliedern geführt. So konnten sie einen Einblick in die religiösen Praktiken gewinnen und sich ein detailliertes und differenziertes Bild von den Gemeinschaften machen.



Neben den wohl bekanntesten und in Köln präsentesten Gruppen - katholische und evangelische Christen, Muslime, Juden, Buddhisten und Hinduisten - werden auch kleinere Gemeinschaften wie die Bahai, die Sikhs, die Jesusfreaks, die Heilsarmee und die Neuen Heiden vorgestellt. Die Ausstellung richtet sich damit nicht nur an alle, die gerne mehr über die religiöse Vielfalt in Köln erfahren möchten.



Rautenstrauch-Joest Museum

Museum für Völkerkunde

Ubierring 45, 50678 Köln

Tel. 0221-33694-0

Fax 0221-33694-10

E-Mail rjm@rjm.museenkoeln.de

http://www.museenkoeln.de/rautenstrauch-joest-museum/







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II.5. Veranstaltungen über den Islam unter Beteiligung des Katholischen Bildungswerkes Bonn
(zugeschickt von Rainer Kaps vom KBW Bonn):



II.5.a. Die „Familienehre“ im islamischen und christlichen Bereich
Mo., 3.Oktober 2005,

10.00 Uhr An der Esche

Herr Nadir Moubarrid, (Muslim), Sabine Cornelissen, angefr. (Christin)

Zwangsheirat, Ehrenmorde, Gewalt gegen Frauen in türkischen Familien, die in Deutschland leben, haben die Öffentlichkeit stark irritiert. Als Grund geben die Täter immer wieder die Wiederherstellung der Familienehre an. Obwohl ein Großteil der türkischen Gemeinde in Deutschland Ehrenmorde und Gewalt im Namen der Familienehre ablehnt, löst das Thema viele Ängste bei Deutschen aus. Was bedeutet Familienehre wirklich? Lässt sich Mord und Gewalt mit dem Islam begründen? Welchen Stellenwert hat Familienehre umgekehrt im Abendland und was lässt sich aus christlicher Perspektive dazu sagen?

Kooperation: Ev. Migration- und Flüchtlingsarbeit Bonn, Moschee an der Esche, AK Christen und Muslime

Dienstag, 3. Oktober 2005, 10.00 bis 12.15 Uhr

Moschee an der Esche









II.5.b. Vortragsreihe: Wie der Islam die Kulturen prägt
Vortragsreihe im Projekt „Der neue Orient“ der Rheinland AG der Städte Duisburg, Düsseldorf, Köln und Bonn



Anders als im weithin säkularisierten Europa sind Kultur und Alltag im Orient durch und durch religiös geprägt. Wer daher den kulturellen Einfluss des Islam in verschiedenen Bereichen kennt, hat einen Schlüssel zum Verständnis des Orients. In diesem Sinn wollen die folgenden Veranstaltungen durch fundierte und differenzierte Informationen das westliche Wissen und Bild vom Orient bereichern und vertiefen. Parallel zur Vortragsreihe findet im Kunstmuseum Bonn vom 15. September an die Ausstellung „Sprachen der Wüste“ – Zeitgenössische Kunst aus des Golfstaaten statt. Veranstaltungsort einiger Vortragsveranstaltungen ist deshalb das Auditorium des Kunstmuseums.

Kooperationspartner der Veranstaltungsreihe:

Kulturamt der Stadt Bonn, Ev. Forum Bonn, Deutsche Welle



II.5.b.1. Die Zyklen des Lebens im Erleben der arabischen, iranischen, türkischen Muslime
Dienstag, 27. September,
20 Uhr, Kunstmuseum Bonn

Hamideh Mohagheghi (Hannover) und Rabea Müller (Köln)



II.5.b.2. Staat und Religion in Persien, Arabien, Türkei
Dienstag, 11. Oktober 2005,
18 Uhr , Kunstmuseum Bonn

Professor Dr. Stefan Wild (Bonn)



II.5.b.3. Die Auslegung des Korans in den unterschiedlichen Rechtsschulen
Dienstag, 25. Oktober 2005,
20 Uhr, Kunstmuseum Bonn

Professor Dr. Nasr Abu Zayd (Leyden)



II.5.b.4. Die Sprache des Koran als kulturelle Klammer der Muslime im Vorderen Orient
Mittwoch, 2.November 2005,
20 Uhr

Professor Dr. Stephan Conermann (Bonn)



II.5.b.5. Kunst und Kultur in islamischen Ländern
Dienstag, 8. November 2005,
20 Uhr, Kunstmuseum

Professor Hamdi el Attar (Berlin)



II.5.b.6. Die politische Theorie des Islam
Dienstag, 15. November 2005,
20 Uhr, Kunstmuseum

Professor Dr. Stefan Leder (Halle)



II.5.b.7. Die Möglichkeit einer zivilen Gesellschaft aus dem Geist des Islam
Mittwoch, 23. November,
20 Uhr, Haus der ev. Kirche, Adenauerallee 37

Dr. Georges Tamer, Uni Erlangen-Tübingen



II.5.b.8. Der Schrecken Gottes
Montag, 28.November 2005,
20 Uhr, Gangolfstraße 14

Dr. Navid Kermani



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II.6. Öffentlichen Akademietagung der Akademie forum masonicum e.V. am 22.10.2005 in Köln
(Zugesch. v. Dieter L. Ney)









Öffentlichen Akademietagung der Akademie forum masonicum e.V.

in Zusammenarbeit mit den Freimaurerlogen Albertus Magnus und Ver sacrum

und der Freimaurerinnenloge Sci viam

22. Oktober 2005 im Kölner Logenhaus

Hardefuststr. 9, 50677 Köln



Anti-Judaismus, Anti-Semitismus, Anti-Zionismus, Anti-Israelismus

Vier Worte - ein Unrecht

nach jedem Vortrag: kurze Pause und Disskusion mit den Referenten



Tagungsablauf



9:45 Uhr Begrüßung



10:00 Uhr - Anti-Judaismus - Katja Kriener

Landespfarrerin der Evangelischen Kirche im Rheinland

für das christlich-jüdische Gespräch in der Studienstelle

"Christen und Juden"



11:30 Uhr - Anti-Semitismus - Prof. Dr. Wolfgang Benz

Publizist, Historiker, Direktor des Zentrums für

Antisemitismusforschung, Berlin



13:00 Uhr Mittagspause



14:30 Uhr - Anti-Zionismus, Anti-Israelismus - Prof. Dr. Micha Brumlik

Publizist, Pädagoge, Leiter des Studien- und

Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung

des Holocaust (Fritz-Bauer-Institut), Frankfurt am Main



16.30 Uhr - 17:15 Uhr - Podiumsdiskusion



19:30 Uhr - "Ikh hob dikh tzu fil lib"

Jüdische Liebeslieder und Klezmermusik

vom Klezmertrio "Trezmorium"

Eva Kraeft - Gesang, Carola Jeschke - Klarinette, Bassklarinette

Jürgen Ostmann - Akkordeon



Gebühr für Vorträge und Abendveranstaltung - 10 Euro

nur Abendveranstaltung - 5 Euro

Mitglieder sind hievon befreit





Antijudaismus, Antisemitismus, Antizionismus und Antiiraelismus sind vier Begriffe, die noch heute - oft in versteckter Form - benutzt werden, um jüdische Mitbürger und Mitbürgerinnen zu diskriminieren und auszugrenzen. Das dahinter stehende Denken und Verhalten fügt diesen Menschen ein unüberbietbares Unrecht zu und dient offensichtlich dazu, die Schuld des NS-Staates an der millionenfachen Enteignung, Vertreibung und schließlich Ermordung deutscher Juden im sogenannten "Dritten Reich" zu verdrängen, zumindest zu relativieren. Hinzu kommt, dass diese vier Begriffe häufig synonym benutzt werden, obwohl sie sehr unterschiedliche Hintergründe haben. Antijudaismus ist die älteste Form der Ausgrenzung von Juden, die bis heute vor allem in der christlichen Gesellschaft tief verankert ist. Antisemitismus ist die "rassistisch" begründete Ablehnung und Ausgrenzung von Juden überhaupt. Unter Antizionismus ist die Diffamierung des Verlangens jüdischer Menschen nach einem eigenen Staat durch Rückkehr in die historischen Siedlungsgebiete zu verstehen. Und Antiisraelismus ist die pauschale Verurteilung der israelischen Politik gegenüber der palästinensischen Bevölkerung, auch wenn diese Politik kritischer Betrachtung bedarf. Die Akademie forum masonicum möchte mit dieser Veranstaltung über die Problematik dieser Begriffe aufklären und damit für eine Versachlichung der Diskussion und für mehr Toleranz im Umgang mit unsereren jüdischen Mitbürgern und Mitbürgerinnen werben.





Die Veranstalter



Die Akademie forum masonicum wurde 1979 von Freimaurern als gemeinnütziger Verein gegründet und behandelt auf ihren Akademietagungen in öffentlichen Vorträgen, Gesprächen und Foren Probleme der Menschen und Gesellschaft unserer Zeit. Sie will dadurch mitwirken am freimaurerischen Auftrag zur Verwirklichung von Humanität.









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III. Literaturtipps


III.1. Hamid Reza Yousefi/Ina Braun: Interkulturelles Denken oder Achse des
Bösen.
(zugesch. von H.R. Youzefi via Yggdrasill-Liste)



Sehr geehrte Damen und Herren,

eben ist der 8. Band der Schriftenreihe "Bausteine zur

Mensching-Forschung" zum Thema Islam erschienen:



Hamid Reza Yousefi/Ina Braun: Interkulturelles Denken oder Achse des

Bösen. Das Islambild im christlichen Abendland (ISBN 3-88309-140-5,

306 Seiten) gebunden € 38,00.

http://www.bautz.de/neuerscheinungen/bausteine8.html





Das Buch hat zum Ziel, die Entstehung und Entwicklung des Islambildes

im christlichen Abendland unter diskurshistorischen Aspekten zu

betrachten, um dieses Bild in seinem gegenwärtigen Zustand gemäß den

Erkenntnissen und Methoden der Interkulturellen Philosophie und der

Angewandten Toleranz auf seine Stimmigkeit und seine Tauglichkeit für

die Zukunft hin zu überprüfen.



Es gibt zwar eine Reihe von Untersuchungen zum europäischen

Verständnis des Islam. Sie behandeln seine Funktionen,

Erscheinungsformen, strukturellen Bedingungen, kognitiven Grundlagen,

seine geistesgeschichtliche Bedeutung und seine normative Basis und

dergleichen. Diese Studien behandeln aber raumzeitlich bedingte

Problemfelder und haben den status quo zum Gegenstand.



Unseres Wissens existiert keine detaillierte Studie zur

Islamrezeption in Europa, die den Ursachen, der Genese, den ersten

Manifestationen und der historischen Entwicklung des negativen

Islambildes gewidmet wäre, und die faktisch aufzeigt, warum Dialoge

kläglich gescheitert sind.



Mit freundlichen Grüßen



Hamid Reza Yousefi



Dr. Hamid Reza Yousefi



Universität Trier

Universitätsring 15

D-54296 Trier

Fachbereich I - Philosophie

Tel.: +49 (0) 651 201 2344 und +49 (0) 6511461784

http://www.bautz.de/interkulturell.shtml

http://www.bautz.de/bausteine.html

http://www.mensching.uni-trier.de/



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III.2. ZIF (Hg.). Ein einziges Wort und seine große Wirkung.
(Zugesch. von Miyesser Ildem)



Zentrum für Islamische Frauenforschung und Frauenförderdung (Hg.)

Ein einziges Wort und seine große Wirkung. Ein einziger Qur’anvers und seine möglichen Interpretationen. Eine hermeneutische Betrachtungsweise zum Qur’an Sure 4 Vers 34. mit Blick auf das Geschlechterverhältnis im Islam.

98 S., 8,95 Euro



Frauenfeindlich oder Geschlechtergerecht?

Mehr Infos in der zusätzlich angehängten PDF-Datei.



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IV. Presselink


IV.1. NZZ-Artikel: Offenbarung ist überall am Werk. Religiöse Bindestrich-Kulturen von Manuel Gogos
(zugesch. von Jeannette Spenlen)



Um das Copyright der Neuen Zürcher Zeitung nicht zu verletzen, belasse ich es hier mit einem Link auf diesen sehr lesenswerten Text meines Kommilitonen Manuel Gogos über die Begegnung von Christentum und Buddhismus und dadurch entstandene christlich-buddhistische „Bindestrich-Identitäten“:

http://www.nzz.ch/2005/08/12/fe/articleCU7YV.html.



Manche von ihnen kennen vielleicht sein Buch über Raimon Panikkar, das ich mal rezensiert habe. Die Rezension können Sie hier lesen:

http://www.fs-rewi.uni-bonn.de/ss/ss11g.htm#t9.



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V. Zentrum für Religion und Gesellschaft an der Universität Bonn gegründet.


An der Universität Bonn wurde ein neues interdisziplinäres Zentrum zur Erforschung der „Wechselwirkungen zwischen den Religionen untereinander und zwischen den Religionen und ihren jeweiligen (inner- und außereuropäischen) Bezugsgesellschaften“ gegründet, mit dem schönen Kürzel ZERG, also ohne W!



Bis vor kurzem stand auf dessen Homepage noch nicht viel, aber jetzt kann man da was lesen, wenn man diesem Link folgt:

http://www.uni-bonn.de/www/zerg/Programm.html



(Ich hätte es beinahe vergessen und danke Sebastian Murken, mich danach gefragt zu haben.)





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VI. Off-Topic: Musikrezensionen


Trotz oder wegen der vielen Arbeit am Schreibtisch nehme ich mir immer wieder die Zeit, Musik zu hören, und nach und nach entwickelt sich das Schreiben darüber zu einer zweiten Profession. Hier nun eine Konzert- und drei CD-Rezensionen:



VI.1. Konzertrezension: Geraldine MacGowan & Band in der Brotfabrik in Bonn-Beuel am 15.6.2005


Geraldine MacGowan sang am Mittwoch, dem 15. Juni 2005 in der Bonner Brotfabrik zusammen in Begleitung ihrer dreiköpfigen Band bestehend aus Eamonn de Barra (Klavier, Flöte), Shane McGowan (Gitarre) und Brian O’Connor (Flöte). Schon von Kindesbeinen an singend, zwischendurch aber ein paar Jahre als Kneipenwirtin ihren Lebensunterhalt verdienend, merkte man ihrer Stimme diese biograpfischen Ereignisse durchaus an, denn sie klang geübt und einfach schön in den meisten Partien, aber erreicht auch ihre Grenzen vor allem in den höheren Tönen. So traf sie den gewollten Ton zu Beginn von “Blackwaterside” nicht, und – so Ralf Wackers Beobachtung – erschrak selbst darüber. Diesen einen Patzer glich sie mit der Ballade “Go from my window” aber mehr als aus, „bei der MacGowans Stimme so samtig glänzt, wie das Fell einer schwarzen Katze, deren Schnurrhaare langsam grau werden“ (Elise Schirrmacher. Rezension der CD „Somewhere along the Road“ in Folker! 5/2004, http://www.folker.de/200405/rezi-eu.htm#02).

Es kamen aber keineswegs nur die Freunde irischen Gesangs auf ihre Kosten, sondern auch die der Instrumentalmusik, denn Eamonn, Shane und Brian beschränkten sich nicht darauf, Geraldines Lieder zu begleiten, sondern bliesen, zupften und schlugen zudem noch einige flotte Tunes, die den Saal zum Beben brachten. Brian erwies sich dabei seinem Vornamensvetter Brian Finnegan von Flook zumindest fast ebenbürtig. Auch Geraldine machte bei den Tunes nicht immer eine Pause, sondern bediente sehr gekonnt die Bodhrán.

In dieser Mischung aus Songs und Tunes, langsamen und schnellen war das Konzert bestens dazu geeignet, irische Musik zu repräsentieren, in all den Stimmungslagen, die wir so an ihr lieben.

Im Anschluss an das Konzert durfte ich Geraldine und Eamonn auch noch interviewen, und den Artikel, den ich daraus zimmerte, kann man im Folker! 5/2005 lesen.

Hier eine Vorschau: http://www.folker.de/200505/05geraldinemacgowan.htm



Hier folgen nun noch ein paar Bilder, die ich an diesem Abend machte:

(Wer die Fotos nicht sehen kann, findet sie hier:

http://folktreff-bonn-rhein-sieg-rezensionen.blogspot.com/)

Geraldine Mac Gowan


Brian O’Connor, Eamonn de Barra, Geraldine Mac Gowan und Shane McGowan






Geraldine MacGowan und Eamonn de Barra




Ralf Wackers, Ellen D. Jeikner und Geraldine MacGowan











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VI.2. CD-Rezension: Puliners. in Publin
Eigenverlag 1996 mit Fotos und wenigen Infos (dt.)

14 Tracks, 44,52 Minuten






Der Name verrät das Programm: Irish Pub Songs im Dubliners-Stil. Dubliners-Epigonen gibt es zu Hauf, auch in Deutschland, und auch die Publiners aus Jena ragen nicht durch sonderlich Eigenarten aus dieser Menge heraus. Songs die jeder kennt, der sich auch nur ansatzweise mit irischer Musik beschäftigt, wie „I’ll tell me ma“, „Whiskey in the jar“, „All for me grog“ und „The auld triangle“ sind auf dieser Scheibe versammelt. Aber, was höre ich da beim „Whiskey in the jar“? Trompeten wie aus einer Mexikoszene eines Westerns? Nun, da drücken sie dem doch einen eigenen Stempel auf. Auch sind einige Instrumentals darauf, darunter auch ein An Dró aus der Bretagne, alles sauber gespielt, nicht sehr fetzig, eher weich, und – ja das muss ich sagen – sehr angenehm zu hören. Fazit: Wenn auch nicht herausragend, so ist diese CD doch ein Beispiel gut gespielter Irish Folk Music, guter Volksmusik eben, nicht mehr und nicht weniger.






Die Publiners bestehen aus

Tim „Latzhose“ Liedert (voc. mand, bj)

Ray „Mutz“ Barra (whistles, bodhrán, voc)

Ekbert „Eki“ Kretzschmar (voc, g. bodhrán)

Mario „Schmied“ Flügel (g. bouz, mandola, voc)

Gerd „The Geige“ (fiddle, mand, voc)

(Na, wo ist denn die Trompete?)



Internetpräsenz:

http://www.polyfolk.de/Katy/musiker/publiners/publiners.html



(Das hier sind Namensvettern aus Norwegen: http://www.publiners.com/, also nicht verwechseln!)





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VI.3. CD-Rezension: Tosnu. Tosnu
Eigenverlag 2004 mit Fotos und Infos (engl.)

12 Tracks 46,42 Minuten






„Tosnu“, eine Zusammenführung der gälischen Wörter „tosaigh“ = „Anfang“ und „nua“ = „neu“ ist der Name des Duos, das aus Audrey Darby und Gunnar Nilson besteht, deren geographische Herkunft mir leider nicht bekannt ist, ah doch, ein Blick auf die Homepage von Flaxmill klärt darüber auf, dass Gunnar in Jena wohnt. Die CD wurde jedenfalls in Dublin eingespielt, aber in Deutschland zu Ende gestaltet. Die Musik besteht hauptsächlich aus traditionellen irischen Liedern, zumeist auf Englisch, zum Teil auf Gälisch gesungen, sowie aus ein paar fröhlich auf der Tinwhistle mit Gitarrenbegleitung gespielten Tunes. Zumeinst singt Audrey, seltener Gunnar, und zwar auf eine feine, schöne Weise, aber großenteils ohne besondere Höhepunkte der Stilistik. Am ehesten fällt mir „The call and the answer“ als ungewöhnlich gesungen auf. Audrey trägt es in dem für religiöse Lieder der Bahá’í typischen jazzigen und zugleich getragenen Weise vor. Ob sie aber Bahá’í ist, geht daraus nicht hervor, das muss ja auch nicht sein, und wenn es so wäre, wäre das ja auch nicht schlimm. Jedenfalls ist es eine schöne Volksmusik, die die beiden da präsentieren, größenteils eher zum Träumen, als zum Tanzen geeignet, eine Musik zum gemütlichen Zuhören.



Eine eigene Internetpräsenz von Tosnu habe ich nicht gefunden, aber hier ist die CD präsentiert: http://www.flaxmill.de/veroeffentlichungen.html



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VI.4. CD-Rezension: Flaxmill. all it takes...
Eigenverlag 2004 mit Fotos und Infos (engl.)

13 Tracks, 55,09 Minuten










Diese Flachsmühle steht an der Saale und zwar in Jena. Die darin gemahlene CD bietet einen vielstiligen Mix traditionell irischer und einiger Musik anderer Provenienz, z.B. schottischer, bretonischer und südfranzösischer. Sie beginnt mit einer getragenen Air auf der Whistle, geht aber bald über in flotte, teils ceilidhgeeignete Tanzmusik, in der Whistle, Fiddle und auch Bouzouki den Ton angeben, begleitet von Gitarre, Bodhrán und anderem. Auch Lieder sind dabei, zumeist langsame Balladen. Da kann dann auch schon mal ein Cello dröhnen, gefolgt von mehrstimmigem Gesang. Eine wirklich schöne CD, der man in gewisser Weise anmerkt, dass sie aus einer der Städte der deutschen Klassik stammt, denn ich könnte mir sehr gut vorstellen, wie Goethe und Schiller am Kamin sitzend dieser Musik lauschen.



Die Band besteht aus:

Gunnar Nilson

Katharina Liborius

Christina Bartl

Marko Schmidt

Toni Schilling

Internetpräsenz: http://www.flaxmill.de



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VII. Und noch’n Gedicht


VII.1. Wie friedlich fallen die Sonnenstrahlen




Wie friedlich fallen die Sonnenstrahlen

durch das Laub meiner Allee,

fern sind die Wasser von New Orleans

und fern die Trauer in Bagdad.

Doch wer weiß, ob ich nicht gerade eingeatmet habe

ein Luftmolekül,

das noch vorgestern ausgeatmet wurde

von einem Krankenhausplünderer im Big Ease

oder einer weinenden Mutter am Tigris?



Michael A. Schmiedel, spontan entstanden, 2.9.2005, 16,25 Uhr





Einen friedlichen Herbst wünschend verbleibt Ihr/Euer

Michael A. Schmiedel