Freitag, März 29, 2024

DBU trifft Oliver Freiberger

Am 16.06.2023 kam bei „Tag für Tag. Aus Religion und Gesellschaft“ im Deutschlandfunk der Beitrag „Wie der Buddhismus Gewalt rechtfertigt“ von Mechthild Klein (Redaktion der Sendung: Christiane Florin, Moderation: Christian Röther). Inhalt des Beitrags ist ein Vortrag von Oliver Freiberger, Professor für Religionswissenschaft an der Universität von Texas in Austin, an der Uni Bayreuth über buddhistische Rechtfertigung von Gewalt. Eines seiner Forschungsgebiete ist buddhistische Geschichte und darin auch die Gewalt, die in der Geschichte von Buddhist:innen ausging und buddhistisch gerechtfertigt wurde.

Den Podcast des Beitrages kann man hören unter: https://www.deutschlandfunk.de/wie-der-buddhismus-gewalt-rechtfertigt-dlf-2a4b5f8b-100.html
 

Diesen Beitrag hörten auch Mitarbeiter:innen des römisch-katholischen Erzbistums Köln, die damit an Werner Heidenreich, Ratsmitglied der Deutschen Buddhistischen Union (DBU), herantraten, mit der Frage, wie denn sie als Buddhist:innen damit umgingen. Diese Frage brachte Werner Heidenreich in die AG Interreligiöser Dialog der DBU, worauf hin ich als Mitglied dieser AG auf der Tagung der Deutschen Vereinigung für Religionswissenschaft (DVRW) in Bayreuth an Oliver Freiberger herantrat und fragte, ob er Interesse an einem Austausch mit DBU-Vertreter:innen habe, um Rückfragen zu beantworten und seinen Ansatz zu erklären. Dazu war er bereit und so wurde ein Gespräch vereinbart, das am 16.02.2024 via Zoom stattfand.
 

Als Einladende fungierten die AGs Interreligiöser Dialog und Krieg und Frieden der DBU.

Das Gespräch wurde von mir moderiert, Tsunma Konchok Jinpa, stellvertretende Vorsitzende der DBU, und Yesche Udo Regel sprachen Grußworte für die beiden AGs, und Dr. Carola Roloff, Mitglied der DBU und der AG Interreligiöser Dialog, sowie Gastprofessorin für Buddhismus an der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg, führte das Gespräch mit Oliver Freiberger. Anschließend gab es Fragen der Zuhörenden.

Die Websites der Beteiligten sind:
Oliver Freiberger:
https://liberalarts.utexas.edu/asianstudies/faculty/of63
Carola Roloff:  
https://www.religionen.uni-hamburg.de/akademie-der-weltreligionen/personen/gastwiss/roloff-carola.html
Tsunma Konchok Jinpa:
https://buddhismus-deutschland.de/ansprechpersone/tsunma-konchok-jinpa-chodron/
Yesche Udo Regel:
https://paramita-online.de/yesche/
Michael A. Schmiedel:
https://ekvv.uni-bielefeld.de/pers_publ/publ/PersonDetail.jsp?personId=38488082

Und auch zu Werner Heidenreich sei verlinkt:
https://www.facebook.com/werner.heidenreich/

Wir haben uns gemeinsam entschieden, das Gespräch aufzuzeichnen und die Audiospur zu veröffentlichen. Hier ist der Link zum Anhören und Herunterladen: https://magentacloud.de/s/G2H2X948LnD59jY

Es handelt sich dabei um eine ungeschnittene Vollversion des Gespräches, die man sich ganz anhören, bei der man aber auch vor- und zurückspulen kann, je nach Belieben.

Zwei Fehler machte ich in der Moderation: Einmal sagte ich „Freiburg“, statt „Bayreuth“ und als Redakteur der Sendung nannte ich Christian Röther, statt Christiane Florin.

Meines Erachtens war es ein sehr fruchtbares Gespräch, das unterschiedliche Perspektiven auf das Thema ‚Buddhismus und Gewalt‘ beleuchtete und somit selbst einen Beitrag zum Frieden leistete. Denn, wie ein altes Sprichwort sagt: ‚Selbsterkenntnis ist der beste Weg zur Besserung.‘ Dies schließt die selbstkritische Betrachtung der Geschichte der Religion, Nation usw. ein, mit der man sich identifiziert. Genau eine solche Praxis wird von der Deutschen Buddhistischen Union (DBU) verfolgt. Zudem kann die Religionswissenschaft erkennen, dass religiöse Menschen nicht nur Forschungsobjekte, sondern ebenbürtige Gesprächspartner:innen sein können. Oliver Freiberger demonstriert eindrucksvoll, wie ein solcher Austausch gelingen kann. Doch bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil.

Wir möchten darauf hinweisen, dass dieses Gespräch ursprünglich in einem geschlossenen Rahmen innerhalb der Deutschen Buddhistischen Union stattgefunden hat, mit dem Ziel, einen intensiven und spezialisierten Austausch zwischen Mitgliedern bestimmter Arbeitsgruppen zu fördern. Die Aufzeichnung wurde mit der Zustimmung aller Beteiligten angefertigt. Die persönlichen Ansichten und Äußerungen, die im Laufe des Dialogs geteilt wurden, spiegeln die informelle und vertrauensvolle Atmosphäre dieses Austausches wider. Wir bitten die Zuhörer:innen, diesen Kontext bei der Rezeption der Inhalte zu berücksichtigen.

 

Dr. Michael A. Schmiedel, Religionswissenschaftler an der Universität Bielefeld, Einzelmitglied in der DBU und Öffentlichkeitsreferent bei Religions for Peace Deutschland;
Siegburg 04.03.2024