Rückmeldungen zum
interrel. Rb. Nr. 2016-02 - 2
(02.05.2016)
(02.05.2016)
Liebe Leser*innen,
auf den interreligiösen
Rundbrief Nr. 2016-2 erhielt ich noch ein paar Rückmeldungen beziehungsweise es
waren auch Rückmeldungen auf die ersten Rückmeldungen:
Jochen Bertram, regelmäßiger Teilnehmer am interreligiösen
Gesprächskreis von Religions for Peace Bonn/Köln in Bonn schrieb:
„[…] Freude machen mir - z.B.
- Bahai-Andachten, die ich als christlicher Gast besuche, - die große religiöse
(und überhaupt ...) Gastfreiheit dieser Religionsgemeinschaft empfinde ich
dankbar . -
Natürlich sind mir meine
christlichen Kontakte immer sehr wichtig, - als ‚Grundton' des Lebens
sozusagen. -
Du hast Recht,
Differenzierung ist gerade heute sehr wichtig, aber auch oft schwierig: dass
fanatische Kräfte das Christentum in Syrien praktisch auszurotten versuchen,
ist tragisch (und das meine ich ganz persönlich, nicht als ‚distanzierter
Beobachter des Zeitgeschehens‘ sozusagen), aber das dürfen wir nicht
einer bestimmten Religionsgemeinschaft ‚anlasten‘, sondern Menschen, die ihre
Religion missbrauchen. […]“
Allerdings
ist die Trennung zwischen Missbrauch im Sinne einer Instrumentalisierung und
Fanatismus nicht immer leicht.
Margarete
Rettkowski-Felten, Kölner Künstlerin
und Mitglied des Scivias Instituts für Kunst und Spiritualität schrieb kurz und
bündig:
„Herzlichen Dank! Diversity
is best! Stehen lassen gefällt mir auch!“
Dr. Hossein Pur Khassalian, Mediziner i.R. und unermüdlicher Akteur im interreligiösen und interkulturellen, besonders islamisch-christlichen und iranisch-deutschen Dialog schrieb:
„Lieber Michael und liebe muslimisch-christlichen Dialogfreunde.
Zur Diskussion Kreuzigung und Auferstehung möchte ich, wie folgt, stellungnehmen:
Ich kann den Schluss-Satz von Herrn Professor Pye voll unterstreichen, wie er schreibt:
‚Im interreligiösen Dialog ist es daher auch nicht sinnvoll, diese Historizität anzuzweifeln.‘
Denn der eigentliche Sinn des Dialogs besteht darin, Gemeinsamkeiten zu suchen, um friedlich miteinander leben zu können. Es steht keinem Moslem zu, die Glaubensüberzeugung seines Dialogpartners anzuzweifeln. Es darf aber auch nicht sein, dass die Christen die Muslime als dialogunfähig stempeln, weil der Koran die Kreuzigung Jesu nicht bestätigt. Ich wiederhole; nicht bestätigt. Denn nirgendswo im Koran wird die Kreuzung Jesu ausdrücklich verneint. Nach meinem Koran-Verständnis wird Jesus so hoch geehrt, dass man einfach nicht wissen möchte, in welcher unwürdigen Art und Weise er gestorben ist. Der Koran möchte den Eindruck vermitteln, dass Jesus so gerettet worden ist, wie Abraham aus dem Feuer.
Und wie schön der Koran das glückliche Schicksal Jesu nach seinem Tode beschreibt. Gott habe ihn zu sich gerufen und ihm an seiner rechten Seite Platz geboten.“
Ruth Kühn, Leiterin des christlich-muslimischen Gesprächskreises in Siegburg schrieb:
„[…] die Rückmeldungen waren interessant zu lesen. Immer gut von Gleichgesinnten zu hören. In der Flüchtlingsarbeit muss man sich schon sehr gegen die unterschiedlichen Gruppierungen und Meinungen hiesiger Bürger, mit guten Argumenten, durchsetzen, um ein anderes Stimmungsbild entstehen zu lassen. Die Angst vor dem Islam spielt für viele eine große Rolle. Leider ist das Interesse, sich wirklich gut zu informieren, in dieser Gruppe gering. Viele Vorurteile und Überschriftendenken, leider.
Ich habe die besten Erfahrungen mit unseren ‚Gästen‘ gemacht. Inzwischen sind ca.400 Gäste in unser Café International gekommen. Vielen konnten wir tüchtig helfen. Es hat sich eine innige Zuneigung entwickelt.
Nur im gemeinsamen Dialog, in den Begegnungen, können sich Freundschaften entwickeln. Ein gutes Mittel gegen Vorurteile und Feindschaften.
Ich wünsche allen ein entspanntes Wochenende. […]“
Oder auch einen entspannten Wochenanfang!
Herzlichen Dank für diese Rückmeldungen, besonders auch für Hossein Pur Khassalians feine Unterscheidung zwischen einem Nichterwähnen und einer Verneinung! Was nicht erwähnt ist, braucht man nicht zu einer Verneinung zu machen.
Wichtig bleibt die persönliche Begegnung in einem vertrauensfördernden Setting. Im Naturschutz gibt es den Slogan: „Man schützt nur, was man liebt und man liebt nur, was man kennt.“ Auch wenn Kenntnis alleine keine Garantie mit sich bringt – sonst wären die Geheimdienste sehr friedensfördernde Organisationen – so ist die Chance auf Respekt doch größer, wenn man Menschen mit anderem Glauben und/oder anderer Herkunft als Mitmenschen wahrnimmt und nicht als Fremde, die in ihrem Fremdsein als bedrohlich wahrgenommen werden. Die Kenntnis, um die es hier geht, ist auch eine andere, als die der Geheimdienste, denn erstens geht es um eine gegenseitige Kenntnis und es geht um ein Sich-öffnen auf beiden Seiten, um ein Verstehen-wollen und ein Verstanden-werden-wollen gleichermaßen.
Dr. Hossein Pur Khassalian, Mediziner i.R. und unermüdlicher Akteur im interreligiösen und interkulturellen, besonders islamisch-christlichen und iranisch-deutschen Dialog schrieb:
„Lieber Michael und liebe muslimisch-christlichen Dialogfreunde.
Zur Diskussion Kreuzigung und Auferstehung möchte ich, wie folgt, stellungnehmen:
Ich kann den Schluss-Satz von Herrn Professor Pye voll unterstreichen, wie er schreibt:
‚Im interreligiösen Dialog ist es daher auch nicht sinnvoll, diese Historizität anzuzweifeln.‘
Denn der eigentliche Sinn des Dialogs besteht darin, Gemeinsamkeiten zu suchen, um friedlich miteinander leben zu können. Es steht keinem Moslem zu, die Glaubensüberzeugung seines Dialogpartners anzuzweifeln. Es darf aber auch nicht sein, dass die Christen die Muslime als dialogunfähig stempeln, weil der Koran die Kreuzigung Jesu nicht bestätigt. Ich wiederhole; nicht bestätigt. Denn nirgendswo im Koran wird die Kreuzung Jesu ausdrücklich verneint. Nach meinem Koran-Verständnis wird Jesus so hoch geehrt, dass man einfach nicht wissen möchte, in welcher unwürdigen Art und Weise er gestorben ist. Der Koran möchte den Eindruck vermitteln, dass Jesus so gerettet worden ist, wie Abraham aus dem Feuer.
Und wie schön der Koran das glückliche Schicksal Jesu nach seinem Tode beschreibt. Gott habe ihn zu sich gerufen und ihm an seiner rechten Seite Platz geboten.“
Ruth Kühn, Leiterin des christlich-muslimischen Gesprächskreises in Siegburg schrieb:
„[…] die Rückmeldungen waren interessant zu lesen. Immer gut von Gleichgesinnten zu hören. In der Flüchtlingsarbeit muss man sich schon sehr gegen die unterschiedlichen Gruppierungen und Meinungen hiesiger Bürger, mit guten Argumenten, durchsetzen, um ein anderes Stimmungsbild entstehen zu lassen. Die Angst vor dem Islam spielt für viele eine große Rolle. Leider ist das Interesse, sich wirklich gut zu informieren, in dieser Gruppe gering. Viele Vorurteile und Überschriftendenken, leider.
Ich habe die besten Erfahrungen mit unseren ‚Gästen‘ gemacht. Inzwischen sind ca.400 Gäste in unser Café International gekommen. Vielen konnten wir tüchtig helfen. Es hat sich eine innige Zuneigung entwickelt.
Nur im gemeinsamen Dialog, in den Begegnungen, können sich Freundschaften entwickeln. Ein gutes Mittel gegen Vorurteile und Feindschaften.
Ich wünsche allen ein entspanntes Wochenende. […]“
Oder auch einen entspannten Wochenanfang!
Herzlichen Dank für diese Rückmeldungen, besonders auch für Hossein Pur Khassalians feine Unterscheidung zwischen einem Nichterwähnen und einer Verneinung! Was nicht erwähnt ist, braucht man nicht zu einer Verneinung zu machen.
Wichtig bleibt die persönliche Begegnung in einem vertrauensfördernden Setting. Im Naturschutz gibt es den Slogan: „Man schützt nur, was man liebt und man liebt nur, was man kennt.“ Auch wenn Kenntnis alleine keine Garantie mit sich bringt – sonst wären die Geheimdienste sehr friedensfördernde Organisationen – so ist die Chance auf Respekt doch größer, wenn man Menschen mit anderem Glauben und/oder anderer Herkunft als Mitmenschen wahrnimmt und nicht als Fremde, die in ihrem Fremdsein als bedrohlich wahrgenommen werden. Die Kenntnis, um die es hier geht, ist auch eine andere, als die der Geheimdienste, denn erstens geht es um eine gegenseitige Kenntnis und es geht um ein Sich-öffnen auf beiden Seiten, um ein Verstehen-wollen und ein Verstanden-werden-wollen gleichermaßen.
Herzliche Grüße,
Ihr/Euer Michael A.
Schmiedel
*
heutige Musikempfehlungen:
Cassard - Wie schön blüht uns der Maien
https://www.youtube.com/watch?v=f49Dqye9RoU
Hüsch! - Songs Of Heimat
https://www.youtube.com/watch?v=DfZYoRaAO_s
Hot Griselda - The Empress' new clothes
https://www.youtube.com/watch?v=2JLlf2PvqJA
heutige Musikempfehlungen:
Cassard - Wie schön blüht uns der Maien
https://www.youtube.com/watch?v=f49Dqye9RoU
Hüsch! - Songs Of Heimat
https://www.youtube.com/watch?v=DfZYoRaAO_s
Hot Griselda - The Empress' new clothes
https://www.youtube.com/watch?v=2JLlf2PvqJA
*
Dr.
Michael A. Schmiedel
Ehrenamtlich
(Auswahl):
http://www.religionsforpeace.de/?id=ortsgruppen
http://www.migrapolis-deutschland.de/?id=michaelaschmiedel
http://www.religionsforpeace.de/?id=ortsgruppen
http://www.migrapolis-deutschland.de/?id=michaelaschmiedel
http://interreligioeser-rundbrief.blogspot.de/
http://folkimfeuerschloesschen.blogspot.de/ Musikjournalistisch: http://www.folker.de/kontakt/kontakt-impressum.php Texte im aktuellen Folker: (über Hüsch) http://www.folker.de/Artikel.php?ausgabe=201602&art=FuenfMinuten2 (über die German Geordies) http://www.folker.de/rezis/rezensionen_vergangen.php?ausgabe=201602®ion=d#d07 (über Wibbelsetz)
http://www.folker.de/rezis/rezensionen_vergangen.php?ausgabe=201602®ion=d#d13
(über Letzte Bestellung) http://www.folker.de/rezis/rezensionen_vergangen.php?ausgabe=201602®ion=ku#ku44 (über Wendrsonn, William Wetsox, Whisky Trail)
http://www.folker.de/rezis/rezensionen_vergangen.php?ausgabe=201602®ion=ku#ku77
Altere Texte (Auswahl): |
http://archiv.folker.de/201503/bescd.php#02
http://archiv.folker.de/201504/04Pohlmann.php
http://archiv.folker.de/201504/rezi-d.php#05
http://archiv.folker.de/201505/rezi-d.php#02
http://archiv.folker.de/201506/rezi-d.php#03
http://archiv.folker.de/201504/04Pohlmann.php
http://archiv.folker.de/201504/rezi-d.php#05
http://archiv.folker.de/201505/rezi-d.php#02
http://archiv.folker.de/201506/rezi-d.php#03
**
Lust
auf mehr Musik?
Akkordeonale
2016
http://www.akkordeonale.de/programm/programm-2016/
Marcel Adam - De Oschderhaas
https://www.youtube.com/watch?v=e5nn_ocah30
L'alba - " sta mane "
https://www.youtube.com/watch?v=E9Ote3hejqU
http://www.akkordeonale.de/programm/programm-2016/
Marcel Adam - De Oschderhaas
https://www.youtube.com/watch?v=e5nn_ocah30
L'alba - " sta mane "
https://www.youtube.com/watch?v=E9Ote3hejqU
Lisa
Jên (9Bach) - Lliwiau
https://www.youtube.com/watch?v=vA6kqH-bTuE
Blowzabella - recording in France 2013
https://www.youtube.com/watch?v=YhfrhJWR_AE
Irish Spring 2016 - Festival of Irish Folk Music TOUR – Preview
https://www.youtube.com/watch?v=zWZck_s1I4E
https://www.youtube.com/watch?v=vA6kqH-bTuE
Blowzabella - recording in France 2013
https://www.youtube.com/watch?v=YhfrhJWR_AE
Irish Spring 2016 - Festival of Irish Folk Music TOUR – Preview
https://www.youtube.com/watch?v=zWZck_s1I4E