Liebe Leser*innen des interrel. Rundbriefes,
schon im November kamen noch zwei Rückmeldungen zu dem Rundbrief 2015-05, die ich hier noch mit Zustimmung der Absender veröffentlichen möchte:
1. Von Gerd Schinkel:
Lieber Michael, liebe Mitlesende,
auch unabhängig von interreligiösen bewegen die Geschehnisse von Paris zu Gedanken...
Hier dazu mein Lied: Paris
mit Text
herzlich
Gerd Schinkel
auch unabhängig von interreligiösen bewegen die Geschehnisse von Paris zu Gedanken...
Hier dazu mein Lied: Paris
mit Text
herzlich
Gerd Schinkel
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2. Von Manuel Stadler:
Werter Herr Schmiedel!
Der Beitrag liegt zwar schon ein
paar Tage zurück, doch las ich ihn, als ich selbst gerade in Paris war und von
einem Gespräch über den Zusammenhang zwischen den Terroranschlägen und der
Laizität mit Maffesoli wieder in meinem Hotel angekommen war.
Trotz der Betonung der europäischen
Einheit, der Forderung nach friedlichen Lösungsstrategien, erwähnen Sie diesen
scheinbar sehr gewichtigen Unterschied in Ihrem "Interreligiösen
Rundbrief" an keiner Stelle.
Es sein einmal dahingestellt, ob
Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit Werte oder Ideale sind. Viel
schwieriger ist jedoch die Frage, wie konkret das soziale Miteinander gestaltet
werden kann, wie Integration möglich ist, ohne aus dem Staat ein Prokrustesbett
zu machen.
Gewalt schockiert uns, raubt uns
zuweilen die Sprache, doch scheint es mir nötig, auch etwas hinter diese
allgemeine Sprachlosigkeit zu blicken.
Gibt es nicht spezifische Formen der
Gewalt, die sich mitunter auch dadurch erklären lassen, wie bestimmte soziale
Bedürfnisse verdrängt werden?
- oder ist Gewalt immer gleich
Gewalt?
mit besten Grüßen
Manuel Stadler
Dazu noch eine Antwort von mir:
Lieber Herr Stadler,
die spezielle französische Laizität hatte ich tatsächlich nicht
so gezielt im Blick, sondern mehr den französischen Kolonialismus auch nach dem
I. und II. Weltkrieg, aber generell den europäischen Kolonialismus und die
heutige Weltwirtschaftsordnung. Danke für den Hinweis. Was die Terrorgefahr in
Frankreich angeht, ist der sicher auch zu bedenken, was andere Länder, so auch
Deutschland, angeht, sicher weniger.
Und selbstverständlich spielt die Ausgrenzungserfahrung von
Jugendlichen mit Migrationshintergrund, nicht nur in Frankreich, eine große
Rolle. Neuerdings kommt auch die Rolle der Männlichkeitserwartungen in den
Blick.
Monokausalität ist – wie fast immer – der falsche Weg der
Analyse und Diagnose.
Worauf es mir ankommt ist, die Schuld nicht alleine bei
den Terroristen zu suchen, sondern auch bei uns bzw. bei den
gesellschaftsgestaltenden Kräften in Wirtschaft, Politik usw..
Herzliche Grüße!
Michael A. Schmiedel