Interreligiöser
Rundbrief für Bonn und Umgebung Nr.
2012-10 (15.10.2012)
Inhalt
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Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
eigentlich wollte ich diesen Rundbrief mit einem Zitat von Hans
Bemmann beginnen, dessen Bücher „Stern der Brüder“ und „Erwins Badezimmer oder
die Gefährlichkeit der Sprache“ ich gerade mal wieder gelesen habe, fand das
gewünschte Zitat jetzt aber nicht. Im Internet gibt es zwar auch Bemmann-Zitatesammlungen,
aber da fiel mir das Zitat von Mutter Theresa ein, das mir Martin Sagel aus
Kerpen kürzlich zuschickte. Das trifft, was ich oft denke, wenn mal wieder eine
Anti-Demo stattfindet. Es gibt so viele Anti-Demos und so wenige
Pro-Demos, und wenn doch, dann von Pro-NRW und Konsorten, die je eigentlich
doch wieder Anti sind. Dabei ist es doch viel gesünder, für etwas zu sein, und
macht letztlich krank, immer das zu betonen, wogegen man ist.
Für das Inhaltsverzeichnis über dem Editorial waren 100% der
Leserinnen und Leser, die meine diesbezügliche Frage beantwortet haben. In
absoluter Zahl wiedergegeben: 2. Von über 300 Empfängerinnen und Empfängern des
Interreligiösen Rundbriefes haben zwei meine Frage beantwortet. Und die beiden
wohnen gar nicht mal in Bonn und Umgebung, sondern der eine in Basel und die
andere in Lübeck. Egal. Ich richte mich gerne nach diesen beiden Wünschen.
Eine andere Überraschung erlebte ich durch eine Dame, die den Interreligiösen Rundbrief kennt und mag, obwohl sie bisher gar nicht im Verteiler war. Sie kennt ihn aus dem Internet, wo man ihn unter http://interreligioeser-rundbrief.blogspot.de/ findet. Und dass diese Dame dann auch noch das Editorial für lesenswerter hielt als die anderen Bestandteile, freute mich sogar ein wenig.
Eine andere Überraschung erlebte ich durch eine Dame, die den Interreligiösen Rundbrief kennt und mag, obwohl sie bisher gar nicht im Verteiler war. Sie kennt ihn aus dem Internet, wo man ihn unter http://interreligioeser-rundbrief.blogspot.de/ findet. Und dass diese Dame dann auch noch das Editorial für lesenswerter hielt als die anderen Bestandteile, freute mich sogar ein wenig.
Haben Sie vielleicht am Sonntag auch den Sprung von Felix Baumgartner
aus dem Weltall gesehen? Abgesehen von der Spannung und der Bewunderung für den
Mut und die Tat selber kam mir aber noch ein anderer Gedanke: Er sprang aus
etwa 39 km Höhe, fast fünfmal so hoch wie der Mt. Everest. Dort oben in der
Stratosphäre kann kein Mensch ohne Schutzanzug leben. Dabei ist es doch gar
nicht hoch. 39 km, das ist ungefähr die Entfernung von Bonn nach Andernach. Was
für eine dünne Hülle ist doch diese Atmosphäre! Es ist geradezu wie ein
Bodennebel, der sich da eng an unseren Planeten anschmiegt. In diesem dünnen
Gasreifen leben wir und können nicht anders. Und wie gehen wir damit um?
Und wie gehen wir miteinander um? Nadja Thelen-Khoder will
jedenfalls gut umgehen mit ihren oder unseren muslimischen Geschwistern, wie
sie in ihrem „offenen Brief an meine Brüder im Glauben“ schreibt. Gut umgehen
mit den Mitmenschen wollen auch die Teilnehmer des Wettbewerbs „Musik für den
Frieden“, dessen Gewinner am 22.9. in Bonn gekürt wurden. „Willkommen, wer
immer du bist“ war ja der Slogan der diesjährigen interkulturellen Woche.
Pfarrer Wolfgang Wallrich hat diesen Gruß in seiner Predigt beim IKW-Eröffnungsgottesdienst
biblisch begründet. 2011 tagte die Interreligiöse Arbeitsstelle INTR°A in
Duisburg-Marxloh zum Thema „Die Bildungsverantwortung der Religionen“ und
verlieh Annette Esser den Projektpreis zur Komplementarität der Religionen für
das von ihr und anderen gegründete Scivias-Institut für Kunst und
Spiritualität. Darüber habe ich geschrieben und den Text mit Fotos von der
eindrucksvollen Merkez-Moschee versehen. So etwas Großes will die DITIB in Bonn
nicht errichten, aber dennoch legte sie am 29.9. den Grundstein für ihre neue
Moschee am Hochstadenring, wovon ich auch kurz berichte. In Bonn-Tannenbusch
geht diese Woche die Aussttellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ zu
Ende, die dieses Jahr schon zum zweiten Mal in Bonn zu sehen war. Almut
Schubert und ich berichten von den Eröffnungsfeiern beider Male. Neu eröffnet
ist die Ausstellung „Muslime in Deutschland“ im Haus der Geschichte in Bonn.
Dort war ich auch zugegen, lauschte einem Podiumsgespräch und sprach mit einer
Fotografin.
An neuen Veranstaltungshinweisen bieten sich die Themen „Religion und Sexualität“, „Islamischer Religionsunterricht“, „Junge Muslime in Gefahr – Salafismus in Deutschland“ und „Islampolitik in Europa“. Also Islam zu Anderem 4:1, wobei es bei dem Sexualitätsthema zunächst um das Beschneidungsurteil von Köln geht, was ja auch zum Teil ein Islam-Thema ist. Bevor ich 1993 mit dem Studium der Religionswissenschaft begann riet mir ein Onkel, mich mit dem Islam zu beschäftigen, das werde ganz aktuell. Recht hatte er!
Gerade fällt mir ein, dass ich einen Hinweis auf den Kongress „Wertedialog“ in Köln am 26.-28.11. vergessen habe. Ich werde ihn demnächst auf www.migrapolis-deutschland.de stellen. Sie finden ihn aber auch hier: http://caritas.erzbistum-koeln.de/export/sites/caritas/caritas/_galerien/material/kongress-wertedialog.pdf
An neuen Veranstaltungshinweisen bieten sich die Themen „Religion und Sexualität“, „Islamischer Religionsunterricht“, „Junge Muslime in Gefahr – Salafismus in Deutschland“ und „Islampolitik in Europa“. Also Islam zu Anderem 4:1, wobei es bei dem Sexualitätsthema zunächst um das Beschneidungsurteil von Köln geht, was ja auch zum Teil ein Islam-Thema ist. Bevor ich 1993 mit dem Studium der Religionswissenschaft begann riet mir ein Onkel, mich mit dem Islam zu beschäftigen, das werde ganz aktuell. Recht hatte er!
Gerade fällt mir ein, dass ich einen Hinweis auf den Kongress „Wertedialog“ in Köln am 26.-28.11. vergessen habe. Ich werde ihn demnächst auf www.migrapolis-deutschland.de stellen. Sie finden ihn aber auch hier: http://caritas.erzbistum-koeln.de/export/sites/caritas/caritas/_galerien/material/kongress-wertedialog.pdf
Nun aber stöbern Sie sich
mal durch den Rundbrief. Meinen Schlussgruß finden Sie ganz unten.
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I.) Textbeiträge:
I.1.) Offener Brief an meine Brüder im Glauben von Nadja
Thelen-Khoder
Bismillah ir rahman ir rahim! Im Namen des barmherzigen Gottes!
Immer wieder sind mir Menschen begegnet, die sich verschiedenen Religionsgemeinschaften zugehörig wussten, die sich konfessionell gebunden fühlten und mir die Ehre gaben, mich an ihren Traditionen, Riten und Gebeten teilnehmen zu lassen.
Und ich betete mit ihnen gemeinsam in ihren Kirchen, Synagogen, Moscheen und Cems (weiter habe ich es bisher nicht gebracht), und überall fühlte ich mich geborgen, war zuhause in der Nähe unseres Gottes, unserer Welt, unseres Glaubens, unserer Natur, unserer Liebe, unserer Freundschaft, unserer Menschlichkeit – kurz: unserer gemeinsamen Religion.
Die Religion kennt keine Unterschiede – für Gott sind alle Menschen gleich.
*
I.2.) Musik für den Frieden – Friedenskonzert am 22.9.2012 in Bonn
Sbu: Sibusiso Mkhize und Lyric
Dan. Foto © Schmiedel.
Die Deutsche Friedensgesellschaft / Vereinigte
Kriegsdienstgegner (DFG-VK) Bonn-Rhein-Sieg hatte zu einem
Friedensliederwettbewerb aufgerufen.
30 Solisten und Bands vom Allgäu bis Hamburg, von Liedermachern bis HipHop-Rappern folgten dem Aufruf, zehn davon präsentierten ihre Songs am 22. September in der Gesamtschule Bonn-Beuel einem leider recht kleinen Publikum.
Die Jury vergab den 1. Platz an das Münsteraner HipHop-Duo Sbu, bestehend aus Sibusiso Mkhize und Lyric Dan (beides Künstlernamen). Auf Platz 2 ...mehr unter http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=1131#c6818
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I.3.) „Willkommen, wer immer Du bist“. Predigt von Pfarrer Wolfgang Wallrich am 23.9.2012 in der Kreuzkirche Bonn im Gottesdienst zur Interkulturellen Woche 2012
Pfarrer Wolfgang Wallrich
Predigttext des 16. Sonntags nach Trinitatis:
Apostelgeschichte 12,1-17 :
Apostelgeschichte 12,1-17 :
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I.4.) Die Bildungsverantwortung der Religionen. INTR°A-Jahrestagung, Verleihung des INTR°A-Projektpreises für Komplementarität der Religionen und Besuch der Merkez-Moschee in Duisburg-Marxloh am 25.09.2011. Bericht und Fotos von Michael A. Schmiedel
Unter den Kuppeln der
Merkez-Moschee.
Die Interreligiöse Arbeitsstelle INTR°A in Nachrodt bei Iserlohn lädt jedes Jahr zu einer Jahrestagung ein, in deren Rahmen sie den Preis für Interreligiöse Komplementarität verleiht. 2011 fand die Tagung in Duisburg-Marxloh statt und zwar in der DITIB Begegnungs- und Bildungsstätte an der berühmten großen Merkez-Moschee, die bei der Gelegenheit auch besichtigt werden konnte.
Schon die Bahnfahrt von Siegburg nach Duisburg – abgesehen davon, dass sie mich als Eisen- und Straßenbahnfan begeisterte – zeigte mir, wie nicht nur christliche Kirchen, sondern auch muslimische Moscheen unsere Landschaft mittlerweile prägen, denn ...mehr unter http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=2319
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I.5.) Grundsteinlegung der DITIB-Moschee in Bonn
Der Muezzin der
DITIB-Euskirchen-Gemeinde beim Gotteslob in Bonn. Foto © Schmiedel.
Am 29.09.2012 wurde in Bonn am Hochstadenring der Grundstein
für die neue DITIB-Moschee gelegt. Die Gemeinde feierte mit ihren Nachbarn den
lang ersehnten Tag mit einer Reihe von Festreden.
Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch rümpfte die Nase, ...mehr
unter http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=1185#c6856
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I.6.) Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos. Eröffnung der Ausstellung in Bonn-Tannenbusch am Donnerstag 20.09.2012 in der Thomas-Morus-Begegnungsstätte der Caritas im Rahmen der Interkulturellen Woche 2012 in Bonn. Sowie ein Rückblick auf den Eröffnungsvortrag zur Ausstellung im Haus Mondial in Bonn am 29.02.2012
Die Tafel zur Goldenen Regel.
Foto © Schmiedel.
Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres war die Ausstellung „Weltreligionen-Weltfrieden-Weltethos“ von der Stiftung Weltethos zu Gast in Bonn. Sie besteht aus zwölf Tafeln, auf denen sechs Weltreligionen (Hinduismus, Chinesische Religion, Judentum, Buddhismus, Christentum und Islam) und sechs ethische Grundprinzipien (Menschlichkeit, die Goldene Regel, Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und Partnerschaft von Mann und Frau) vorgestellt werden und kann bei der 1995/96 gestifteten Stiftung Weltethos ausgeliehen werden. Im Februar konnte man sie im Haus Mondial der Caritas in der Fritz-Tillmann-Straße sehen und nun im September in der Thomas-Morus-Begegnungsstätte der Caritas in der Oppelnerstraße.
Über die Eröffnung der Letztgenannten berichtet Almut Schubert
In der Begrüßung der zirka 30 Gäste betonten Gabriele Al-Barghouthi und Karl Wilhelm Starcke vom Caritas Verband Bonn, dass diese Ausstellung ein Zeichen setzten solle ...mehr unter http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=2327
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I.7.) Muslime in Deutschland - Ausstellungseröffnung im Haus der
Geschichte in Bonn
Die Fotografin Feriel Bendjama
vor ihrem Selbstbildnis. Foto © Schmiedel.
Im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn
wurde am 12.10.2012 die U-Bahn-Ausstellung "Muslime in Deutschland"
eröffnet. Der Präsident des Hauses der Geschichte Prof. Dr. Hans Walter Hütter
interviewte im Eingangsbereich von der U-Bahn her Dr. phil. Hıdır Çelik über
seine Migrationsgeschichte und seine Einstellung zum Islam. Çelik kam als
Sechszehnjähriger nach Deutschland, fing ein Maschinenbaustudium an, arbeitete
gewerkschaftlich und studierte dann noch Politikwissenschaft und Soziologie,
worin er auch promovierte. Er stammt zwar aus der Türkei, ist aber ...mehr
unter http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=1185#c6892
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II.) Veranstaltungshinweise
II.1.) Bonn: Religion und Sexualität - Ringvorlesung 16.10.2012
- 22.01.2013
Das Zentrum für Religion und Gesellschaft der Universität
Bonn bietet im Wintersemester 2012/13 eine Ringvorlesung zum Thema
"Religion und Sexualität" an.
Sie beginnt am 16.10. um 18.30 Uhr mit dem Thema "Das
Beschneidungsurteil von Köln und die Folgen" im HS I des
Uni-Hauptgebäudes.
Die weiteren neun Termine sind dann fast wöchentlich
dienstags um 19.30 Uhr im HS XV. bis zum 22.01.2013.
-> Plakat zum Symposion "Das
Beschneidungsurteil von Köln und die Folgen"
-> Plakat mit allen Terminen und Themen der Ringvorlesung "Religion und Sexualität"
-> Plakat mit allen Terminen und Themen der Ringvorlesung "Religion und Sexualität"
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II.2.) Bonn: Veranstaltung zum Islamischen Religionsunterricht am 22.10.2012
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Dialog-Interessierte,
mit Beginn dieses Schuljahres wurde in NRW der Islamische Religionsunterricht eingeführt.
An manchen Schulen konnten muslimische SchülerInnen schon vorher am Fach Islamkunde teilnehmen.
Was hat sich verändert? Welche Inhalte hat das neue Fach? Wer erhält Islamischen Religionsunterricht, wer erteilt ihn?
Herr Bernd Ridwan Bauknecht wird im Dialogkreis das Fach Islamischer Religionsunterricht vorstellen und ist bereit, die Fragen, die wir dazu haben, zu beantworten.
Viele muslimische Eltern aus Lannesdorf und Mehlem kennen Herrn Bauknecht, weil er seit vielen Jahren das Fach Islamkunde in einigen Schulen unterrichtet hat. Er erteilt jetzt das Fach Islamischer Religionsunterricht.
Er hat Sozial- und Islamwissenschaft (M.A.) studiert und ist Einzelmitglied der Deutschen-Islam-Konferenz.
Bitte merken Sie den Termin vor:
Montag, 22. Oktober 2012, abends.
Ort und genaue Uhrzeit werden noch mitgeteilt.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Thissen
mit Beginn dieses Schuljahres wurde in NRW der Islamische Religionsunterricht eingeführt.
An manchen Schulen konnten muslimische SchülerInnen schon vorher am Fach Islamkunde teilnehmen.
Was hat sich verändert? Welche Inhalte hat das neue Fach? Wer erhält Islamischen Religionsunterricht, wer erteilt ihn?
Herr Bernd Ridwan Bauknecht wird im Dialogkreis das Fach Islamischer Religionsunterricht vorstellen und ist bereit, die Fragen, die wir dazu haben, zu beantworten.
Viele muslimische Eltern aus Lannesdorf und Mehlem kennen Herrn Bauknecht, weil er seit vielen Jahren das Fach Islamkunde in einigen Schulen unterrichtet hat. Er erteilt jetzt das Fach Islamischer Religionsunterricht.
Er hat Sozial- und Islamwissenschaft (M.A.) studiert und ist Einzelmitglied der Deutschen-Islam-Konferenz.
Bitte merken Sie den Termin vor:
Montag, 22. Oktober 2012, abends.
Ort und genaue Uhrzeit werden noch mitgeteilt.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Thissen
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II.3.) Bonn: Junge Muslime in Gefahr - Salafismus in Deutschland
am 3.11.2012
Anbei ein Veranstaltunghinweis für die Veranstaltung
"Junge Muslime in Gefahr - Salafismus in Deutschland" am 3. Nov. in
Bonn, 10-17 Uhr im Gustav-Stresemann-Institut, Langer Grabenweg 68, 53721 Bonn.
Unsere Gesellschaft braucht ein gemeinsames Konzept gegen Extremismus (jeglicher Couleur). Wir hoffen mit dieser Tagung einen Grundstein legen zu können. Es soll niemand angeprangert werden, es ist keine Diskussion über den Islam, vielmehr soll eine sachliche Auseinandersetzung stattfinden, die an einer Lösung orientiert ist.
Zur Tagung sollte man sich bis zum 19.10. anmelden (-> siehe Flyer).
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Ridwan Bauknecht
Islam- und Sozialwissenschaft, M.A.
Lehrer für Islamkunde und Islamischen Religionsunterricht
Unsere Gesellschaft braucht ein gemeinsames Konzept gegen Extremismus (jeglicher Couleur). Wir hoffen mit dieser Tagung einen Grundstein legen zu können. Es soll niemand angeprangert werden, es ist keine Diskussion über den Islam, vielmehr soll eine sachliche Auseinandersetzung stattfinden, die an einer Lösung orientiert ist.
Zur Tagung sollte man sich bis zum 19.10. anmelden (-> siehe Flyer).
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Ridwan Bauknecht
Islam- und Sozialwissenschaft, M.A.
Lehrer für Islamkunde und Islamischen Religionsunterricht
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II.4.) Gummersbach: Islampolitik in Europa am 23.-25.11.2012
Das Seminar findet vom 23.-25. November 2012 in der Theodor-Heuss-Akademie
in Gummersbach statt.
Die politische Dimension des Islam in Europa ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Und zwar nicht erst seit 9/11, sondern bereits seit vielen Jahrzehnten. Europaweit drehen sich die Fragen um Moscheebau, Imam-Ausbildung sowie die Lehre des Islam an Schulen, Universitäten und in Vereinen. Allzu oft verhindern scharfe Angriffe und religiöse Ressentiments eine sachliche Auseinandersetzung.
Die politische Dimension des Islam in Europa ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Und zwar nicht erst seit 9/11, sondern bereits seit vielen Jahrzehnten. Europaweit drehen sich die Fragen um Moscheebau, Imam-Ausbildung sowie die Lehre des Islam an Schulen, Universitäten und in Vereinen. Allzu oft verhindern scharfe Angriffe und religiöse Ressentiments eine sachliche Auseinandersetzung.
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II.5.) Köln: Kongress Wertedialog am 26.-28.11.2012
Gerade
fällt mir ein, dass ich einen Hinweis auf den Kongress „Wertedialog“ in Köln am
26.-28.11. vergessen habe. Ich werde ihn demnächst auf www.migrapolis-deutschland.de
stellen. Sie finden ihn aber auch hier: http://caritas.erzbistum-koeln.de/export/sites/caritas/caritas/_galerien/material/kongress-wertedialog.pdf
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Schlusswort
Nun möchte ich
zum Schluss doch einmal den Hans Bemmann zu Wort kommen lassen: Albert, die
Hauptperson in „Erwins Badezimmer“ wird von einem Beamten der Sprachüberwachungsbehörde verhört. Diese
Behörde frönt der Ideologie, dass Sprache eindeutig zu sein habe und verhaftet
Menschen, die sich nicht daran halten. Der Beamte fragt also:
„‘In wessen Auftrag handeln Sie?‘
`Handeln?` fragte ich gedehnt, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. Um ehrlich zu sein: Ich hatte Angst, Angst um mich selber, und auch dafür, dass ich durch irgendeine unüberlegte Äußerung meine Freunde verraten könnte. In diesem Augenblick musste ich an Helmut/Melhut denken und versuchte mir vorzustellen, wie er jetzt antworten würde. `Handeln?‘, wiederholte ich mit allen Anzeichen des Erstaunens. `Mit wem soll ich gehandelt haben? Ich betreibe überhaupt keinen Handel?`“
„‘In wessen Auftrag handeln Sie?‘
`Handeln?` fragte ich gedehnt, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. Um ehrlich zu sein: Ich hatte Angst, Angst um mich selber, und auch dafür, dass ich durch irgendeine unüberlegte Äußerung meine Freunde verraten könnte. In diesem Augenblick musste ich an Helmut/Melhut denken und versuchte mir vorzustellen, wie er jetzt antworten würde. `Handeln?‘, wiederholte ich mit allen Anzeichen des Erstaunens. `Mit wem soll ich gehandelt haben? Ich betreibe überhaupt keinen Handel?`“
Dieses Zitat von
S. 119f. der Ausgabe von 1984 (Edition Weitbrecht im Thienemanns Verlag) zeigt,
wie uneindeutig Sprache ist oder sein kann. Das zu erkennen ist die beste
Medizin gegen Schriftfundamentalismus: „Das,
was wirklich ist, kann man mit Wörtern ohnehin immer nur annähernd beschreiben;
ein Wort ist eben nie genau die Sache selber.“ (aus demselben Buch, aber
zitiert nach: http://www.worte-projekt.de/bemmann.html)
Ich kann Bemmanns
Bücher nur empfehlen. Sie führen einen auf unterhaltsame Weise ein in einen
sehr liebevollen Umgang mit Sprache, Freiheit und dem Leben überhaupt.
Herzliche
Grüße,
Ihr
Michael A. Schmiedel
Religions for Peace Bonn/Köln & BIM
e.V. - MIGRApolis Deutschland
www.religionsforpeace.de
www.bimev.de
www.migrapolis-deutschland.de
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www.bimev.de
www.migrapolis-deutschland.de