In diesem
undurchsichtigen Dunst an Halb- und Unwissen werden vielen Diskussionen und
Debatten geführt. Behauptungen werden aufgestellt und gleich widerlegt, es
bilden sich bei vielen Fragen und Problemen leider unüberbrückbare Klüfte
zwischen Widersachern, die sich oft auf das übelste beschimpfen und bekämpfen.
Schnell finden wir uns selbst in irgendeiner dieser Fraktionen, sind vielleicht
„Verschwörungstheoretiker“ oder „naiver Gutmensch“ oder noch Schlimmeres. […]
Ist ein Bild oder eine Meinung erst Mal entwickelt, wird selektiv die Meldungen
und Ereignissen wahrgenommen, die diese bestätigen.
Werner
Heidenreich (in seinem Newsletter vom August 2014)
Inhalt
**
Liebe Leserinnen und Leser,
bzw. in aktueller gendergerechter Schreibweise:
Liebe Leser*innen!
Das ist der erste Interreligiöse Rundbrief in diesem Jahr.
Das tut mir wirklich leid, aber ich komme derzeit zu vielen mir wichtigen
Arbeiten nur unzureichend, da die Arbeit an der Uni Bielefeld, will ich sie
ordentlich machen, viel Zeit in Anspruch nimmt. Da müssen Ehrenämter und
Privates nachstehen. Es macht aber auch wirklich große Freude, Wissen an junge
und ältere Studierende weiterzugeben, vor allem in dem Bewusstsein, dass die
meisten mal Religionslehrer*innen sein und das Wissen wiederum weitergeben
werden. Je aktuelle
Veranstaltungshinweise leite ich indes immer kurzfristig an Interessierte
weiter. Wer in diesen kleineren Verteiler möchte, melde sich einfach bei mir.
Werner Heidenreich hat im Editorial seines letzten
StadtRaum-Newsletters darauf hingewiesen, dass wir viel zu oft in Streit über
Themen geraten, in denen wir Meinungen vertreten, ohne uns wirklich
auszukennen. Wem soll man glauben, wenn von Konflikten in der Ukraine, in
Palästina, in Syrien und Irak die Rede ist? Woher beziehen wir unsere
Informationen, unser Wissen, welche Infos und Meinungen klammern wir in unserer
selektiven Wahrnehmung aus, ohne es zu merken? Werner Heidenreichs Editorial
habe ich unten komplett wiedergegeben, da ich es im Internet nicht fand. Ich
kann seinen Newsletter sehr empfehlen.
Sie können in diesem Rundbrief auch einige Pressemeldungen
und Erklärungen lesen, die das von Werner Heidenreich Beschriebene illustrieren.
Da sind die Bösen für die einen die Israelis, für die anderen die Hamaz. So
kommen wir aber nicht weiter. Wenn wir immer Grenzen ziehen zwischen
Nationalitäten, Religionen, Konfessionen und anderen Teilidentitäten des
Menschseins und uns immer nur mit dieser einen eigenen Teilidentität
identifizieren und solidarisieren, schaffen wir es nie, Frieden zu schaffen.
Navid Kermani fordert die muslimisch geprägten Staaten auf, sich aktiv und
unmissverständlich gegen den Terror des so genannten IS zu wenden, damit es
nicht immer nur die Nichtmuslime sind, die islamistischen Fanatismus
anprangern. Ahmad Mansour bekommt in
Berlin den Moses-Mendelson-Preis verliehen für seine
Islamismus-Präventionsarbeit mit muslimischen Jugendlichen. Eben bekam ich noch
Bilder herein, die zeigen, wie in Ägypten und Irak Christen und Muslime
einander beschützen gegen die Angriffe von Fanatikern. So muss das gehen! Wir
müssen alle über nationale, ethnische und religiöse Grenzen hinweg füreinander
einstehen gegen Fanatismen gleich welcher Art! Ein fanatisches, gewalttätiges
Mitglied meiner Religionsgemeinschaft oder meines Volkes ist erst dann wieder
mein Bruder oder meine Schwester, wenn er*sie sich wieder besinnt. Bis dahin
ist er*sie entweder mein Feind oder Objekt meiner Bemühungen, sich selbst und
die Welt vor ihm zu retten.
Wir klein sind aber unser aller Wirkungsbereiche im
Vergleich zu diesen großen Konflikten und Kriegen! Trotzdem stecken wir unsere
Köpfe nicht in den Sand, sondern arbeiten in unserm jeweiligen Umfeld für das
friedliche Miteinander der Menschen. So möchte ich ganz herzlich einladen zum
25-jährigen Jubiläum von Religions for Peace Bonn/Köln am 13.9.2014 im
MIGRApolis-Haus der Vielfalt in Bonn. Kommt zahlreich und lauscht den klugen
Worten unseres Festredners Wolfgang Gantke, Prof. für Religionswissenschaft an
der Uni Frankfurt und einer meiner wichtigsten Lehrer.
Und kommt auch zu unserm Interreligiösen Gesprächskreis am 11.9. und zu unseren
GEBETen der Religionen am 27.9. Seid/Seien Sie uns herzlich willkommen!
Mehr schreibe ich jetzt nicht, denn der Rundbrief lässt sich
anhand des Inhaltsverzeichnisses ganz gut erschließen.
*
Zugeschickt von Hülya Dogan:
Liebe Freunde und Mitglieder des Arbeitskreises Muslime und
Christen im Bonner Norden!
Dieses Jahr wollen wir unserem traditionellen Sommerfest mal
eine andere Form geben. So laden wir Sie herzlich ein, beim "Fest der
Kulturen" am 24. August in der Altstadt an unserem MuChri-Stand
vorbeizukommen.
Lassen Sie sich bei Kaffee, Tee und Süßigkeiten über unsere
Aktivitäten informieren! Vielleicht haben Sie selbst Ideen, wie Muslime und
Christen ihre Zusammenarbeit im Viertel noch intensivieren können. Machen Sie
bitte auch Freunde und Bekannte auf das "Fest der Kulturen"
aufmerksam!
Für die Kinder wird es Bewegungsspiele geben.
Wir freuen uns, wenn Sie kommen!
Gruppe "Feste u.
Begegnung"
Datum - Uhrzeit: Sonntag 24.08.2014; 12.00 - 18.00 Uhr
Adresse: Adolfstraße (vor dem Frankenbad), 53119 Bonn
Kontakt: Chantal Zimmer-Leflere, Tel. 02241-28876
*
Liebe Freunde des Samadhi Buddhistischen Meditationscenters,
wir laden Euch ganz herzlich ein zum
Achtsamkeitstag
am
Sonntag, 31.08.14, 10.00-16.00 Uhr.
Achtsamkeit ist eine besondere Form der Aufmerksamkeit. Wenn wir üben
achtsam zu sein, gelingt es uns leichter, unsere geistigen und körperlichen
Befindlichkeiten zu lindern und zu bewältigen.Eine regelmäßige
Achtsamkeitspraxis trägt dazu bei, ein materiell und spirituell ausgeglichenes
Leben zu führen.
An diesem Sonntag üben wir achtsam zu sprechen, zu hören und miteinander zu
diskutieren um rechte Achtsamkeit zu entwickeln. Wir essen gemeinsam zu Mittag
und trinken Tee.
* Bitte lasst uns bis spätestens 24.08.14 wissen, ob Ihr an diesem Tag
teilnehmen werdet und ob Ihr etwas zum Mittagessen oder Nachmittagstee
mitbringen möchtet.
Das aktuelle Programm senden wir Euch noch gesondert zu.
Wir freuen uns auf Euch!
Samadhi Buddhistisches Meditationscenter
Gierolstr 7
53127 Bonn
*
Wie immer am ersten Dienstag im Monat lädt das Bonner Institut für
Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen vom 13.30 bis 14 Uhr zur
Atempause in der MIGRApolis-Haus der Vielfalt, Brüdergasse 13-16 in Bonn ein.
*
Wie immer am ersten Dienstag im Monat lädt die Interreligiöse Initiative
Schweigen für Frieden und Gerechtigkeit für die Zeit von 17.30 bis 17.45 Uhr
dazu ein, schweigend mit zu demonstrieren.
Es findet wie immer auf dem
Bonner Münsterplatz in der Nähe des Prangers statt.
*
Von Anton Drähne:
Liebe Interessentin, lieber Interessent,
das kommende Kaffeehausgespräch wird sicher wieder ein
besonderer Nachmittag werden. In Kreisen, die sich mit Familienbiographien
befassen, ist Dr. Rainer
Adamaszek ein
hoch angesehener Referent. Ich freue mich sehr, dass er zu uns aus Oldenburg
kommen wird.
Ist es nicht oft so, dass wir das Gefühl haben vieles
so zu leben wie unsere Eltern oder weitere Vorfahren? Man könnte auch sagen:
Leben wir deren „ungelebtes Leben“? Wir leben und erfüllen oft mehr unbewusst
als bewusst Aufgaben, denen sie sich gegenüber sahen und die sie aus
irgendwelchen Gründen nicht hatten erfüllen können. Die Konsequenzen für das
eigene Leben sind ähnlich bedeutsam wie für unsere Kinder und Nachfolger.
Ich bin schon sehr gespannt auf diesen Nachmittag.
Thema: SCHULDBINDUNG
UND KRANKHEITEN IN FAMILIEN – DEN GEHEIMNISVOLLEN REGIEANWEISUNGEN MEINES
LEBENS AUF DER SPUR
Termin: Samstag
06. September 2014
wie immer 15:00 bis ca. 17:00 Uhr
Moderation Dr. Anton Drähne
Heinz Dörks Haus (INTRA), Joachimstr. 10-12, Nähe Museum
König, U-Bahn Haltestelle Bundesrechnungshof. Dr. Rainer Adamaszek ist Arzt,
Buchauthor und Psychotherapeut. Er hat die von ihm ins Leben gerufene Arbeit
Familienbiographik genannt.
Bis dahin wünsche ich Ihnen , dass Sie diesen wunderbaren
Sommer, trotz Regen, weiterhin geniessen
Ihr
Anton Drähne
*
Zugeschickt von Marianne Horling:
Liebe
Freundinnen, liebe Freunde,
der
Multi-Kulti-Chor, dem auch ich angehöre, wird am Samstag, dem 09. September
2014 ein Konzert geben gemeinsam mit dem ukrainischen Chor OREYA.
Das
Konzert findet in der Friedenskirche in Kessenich statt.
Wer gute
Chormusik liebt, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen!
Unten
angeführt sind die Links zu den Einladungen.
Ich
würde mich sehr freuen, wenn das Konzert bei möglichst vielen Interesse findet.
Viele
liebe Grüße
Marianne
*
RfP Bonn/Köln lädt am 11.9.2014 von 19.30 bis 21.30 Uhr zum
Interreligiösen Gesprächskreis ein.
Wir treffen uns wie üblich bei Lioba von Lovenberg,
Argelanderstraße 6, 53113 Bonn.
*
Rüdiger Kaun lädt am 11.9.2014 wieder von 19 bis 21 Uhr zur
Philosophie im Pumpwerk in der Bonner Straße 65 in Siegburg ein.
*
Ein viertel Jahrhundert ist unsere kleine interreligiöse
Gruppe nun schon alt. Das möchten wir gerne mit Ihnen/Euch zusammen feiern.
Seien Sie/Seid
herzlich eingeladen zu unserer Feier am
Samstag, dem 13. September 2014 ab 15.30 Uhr
im MIGRApolis-Haus der Vielfalt, Brüdergasse 16-18, 53111 Bonn
Es gibt Tee, Kaffee
und Kuchen und ab 16.30 Uhr einen
Festvortrag
von Prof. Dr. Wolfang Gantke
Goethe-Universität Frankfurt
zum Thema
Religion und Frieden?
Überlegungen aus der
Sicht einer engagierten Religionswissenschaft.
Zur besseren Planung bitten wir um eine Anmeldung bis Ende
August bei Dr. Michael A. Schmiedel,
E-Mail:
michael.a.schmiedel@gmx.de,
Tel.: 0160-2448038 (mobil) oder 02241-60648.
Wer überhaupt nicht weiß, wer wir sind und was wir machen,
schaue in die Vorstellung im anderen Anhang.
In der Vorfreude auf Ihr/Euer kommen verbleibt im Namen von
RfP Bonn/Köln

Dr. Michael A. Schmiedel
Es hängt dazu noch ein Extraanhang an.
*
Zugeschickt von Edith Schlesinger, Erzbistum Köln:
Erzählen Sie uns Ihre Sicht der Dinge…
19.9.2014, 13-18 Uhr im Garten der Religionen, Stolzestraße
1a, 50674 Köln
*
Das Kölner Programm habe ich leider noch nicht gefunden.
In Bonn möchte ich besonders zu den GEBETen der Religionen
einladen:
Teilnehmende Religionen sind: Hinduismus, Judentum,
Buddhismus, Christentum, Islam, Religiöse Gemeinschaft der Freunde „Quäker“,
Bahá’í und eine Vertreterin für alle anderen.
Veranstalter: Religionsgemeinschaften in Bonn mit
Unterstützung der Stabsstelle Integration der Bundesstadt Bonn. Leitung:
Pfarrer Wolfgang Wallrich. Moderation: Dr. Michael A. Schmiedel, RfP Bonn/Köln.
Ort: MIGRApolis-Haus der Vielfalt, Brüdergasse 16-18, 53111 Bonn
**
Die folgenden interkulturellen Projektausschreibungen
erhielt ich von David Clement vom Amt für Kinder, Jugend und Familie der
Bundesstadt Bonn:
Die Konrad-Adenauer-Stiftung Bremen führt unter dem
Titel „Islamisches Leben in Deutschland“ einen Kreativwettbewerb durch.
Dazu möchten wir Jugendliche aus ganz Deutschland zur Teilnahme einladen.
Was wäre, wenn Jugendlichen die Chance eröffnet würde, mit Menschen islamischer
Herkunft bzw. Experten in einen Dialog zu treten, unter Einsatz moderner Medien
selbst ein Projekt durchzuführen und damit einen Beitrag zur gegenseitigen
Toleranz zu leisten?
Die Konrad-Adenauer-Stiftung möchte dies Wirklichkeit werden lassen.
Jugendliche können an unserem Kreativwettbewerb „Islamisches Leben in
Deutschland“ teilnehmen, welcher ihnen eine neue Perspektive auf das
islamische Leben verspricht. Sie sollen sich gestalterisch oder
dokumentarisch mit islamischem Leben in Deutschland befassen: sei es mit
Videos, Animationen, Fotografien, Musikstücken, Homepages, Zeichnungen oder
auch Texten. Die Darstellung kann sich u. a. auf Personen, Bräuche, Gebäude
oder Institutionen beziehen.
Beispiele:
- Beispielsweise können die Jugendlichen durch einen Film die Traditionen,
Bräuche oder aktuellen Herausforderungen des Islams dokumentieren.
- Auf einer Homepage können die Jugendlichen über die islamische Speisekultur
informieren und Wege aufweisen, wie diese in Deutschland gelebt werden kann.
- Die Jugendlichen können auch die latente beziehungsweise offene
Islamfeindlichkeit in der Gesellschaft thematisieren.
Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf!
Der Ablauf ist wie folgt geplant:
In Gruppen- oder Einzelarbeit werden die Ausarbeitungen angefertigt. Die
Gruppen können beliebig groß sein.
Stichtag der Abgabe ist der 31. Oktober 2014. Danach beginnt die
prominent besetzte Jury - bestehend aus Ismail Başer,
Vorstandsvorsitzender Schura Bremen, Julia Theres Held, Moderatorin beim
ZDF, Insa Löll, Moderatorin bei ENERGY Bremen, und Christian Wulff,
Bundespräsident a. D. - die bei der Konrad-Adenauer-Stiftung Bremen
eingereichten Arbeiten zu bewerten.
Die Ergebnisse werden am 24. November 2014 im Rahmen einer festlichen
Abendveranstaltung, jeweils verbunden mit einer Laudatio für die besten
Arbeiten, der Öffentlichkeit präsentiert. Auf die Bestplatzierten warten
Geldpreise in Höhe von 1000 Euro für den ersten Platz, 500 Euro
für den zweiten Platz und 200 Euro für den dritten Platz! Das
Rahmenprogramm wird mit einem Empfang und Musik abgerundet.
Im gesamten Projekt legen wir Wert auf das Lernen über den Islam, den
interkulturellen Dialog und das Gespräch mit muslimischen Bürgern. Wir sind
überzeugt, dass man durch den kreativen Einsatz moderner Medien und den
möglicherweise ungewohnten Blickwinkel auch komplexe Themen lebendig werden
lassen kann!
Wir würden uns freuen, wenn wir auch Sie für unser Projekt gewinnen könnten!
Leiten Sie unsere Einladung an interessierte junge Frauen und Männer weiter!
Weisen Sie Freunde und Bekannte auf unser Projekt hin. Nur durch das Engagement
vieler entsteht eine tolerantere Gesellschaft.
Im Folgenden sind die Eckdaten für Sie noch einmal zusammengefasst:
Abgabestichtag: 31. Oktober 2014, 18:00 Uhr
Abgabeort: Konrad-Adenauer-Stiftung Bremen, Martinistraße 25, 28195
Bremen
Preisverleihung
Preise: 1000 Euro, 500 Euro, 200 Euro
Wann: 24. November 2014, 18:00 Uhr
Wo: Atlantic Grand Hotel, Bredenstraße 2, 28195 Bremen
Sollten Sie Fragen zum Kreativwettbewerb „Islamisches Leben in Deutschland“
haben, können Sie uns jederzeit anrufen (Tel.: 0421-163 00 94) oder mailen (kas-bremen@kas.de).
*
*
Die Robert Bosch Stiftung und
die Stiftung Mitarbeit fördern Projekte, die längerfristig ausgerichtet (6 bis
24 Monate) und lokal oder stadtteilübergreifend angelegt sind. Es kommen
Projekte in Frage, die das Miteinander junger Menschen (8-27 Jahre) mit anderen
Jugendlichen oder Menschen fördern, das Verständnis verschiedener
gesellschaftlicher Gruppen füreinander vertiefen und die unterschiedlichen
Interessen, Erfahrungen und Fähigkeiten für ein gemeinsames Vorhaben und
Engagement nutzen oder die Selbstwirksamkeit und aktive Teilhabe junger
Menschen an ihrem Lebensumfeld unterstützen.
Frist: 15. September 2014
*
Am 9. November 2013 fand im Rahmen der Bonner Buchmesse Migration die
Veranstaltung „Religion in der Schule“ statt, organisiert und moderiert von dem
Religionswissenschaftler Michael A. Schmiedel. Über die Bedeutung des
Religionsunterrichts diskutierten:
Dr. Aziz Fooladvand, Lehrer für Islamkunde in Bonn
Klaus Gebauer, ehemaliger Koordinator des Religionsunterrichtes verschiedener
Religionsgemeinschaften
Werner Heidenreich, Lehrer für Religion Buddhismus in Köln
Jochen Ring, Lehrer für Philosophie, katholische Religion, Ethik und
Sozialkunde in Linz
Welche Bedeutung messen wir dem Religionsunterricht zu? Welchen Einfluss kann
der Religionsunterricht auf die Entwicklung der Gesellschaft haben? Darf man
überhaupt über eine gewisse Unverzichtbarkeit des Religionsunterrichts
sprechen? Die letzte Frage wurde im Rahmen der Veranstaltung „Religion in der
Schule“ von allen Teilnehmern der Diskussionsrunde positiv beantwortet.
(Auf
www.migrapolis-deutschland.de veröffentlicht am 21.11.2013)
*
Um 14 Uhr sollte der Gottesdienst stattfinden, fast eine
halbe Stunde früher waren wir im Hof vor der Lukaskirche angekommen. In der
fast schon blendenden Frühlingssonne wirkten die Gruppen mit dunkelhäutigen,
schwarzhaarigen Menschen - dreißig dürften es um diese Uhrzeit schon gewesen
sein! - überraschend auf uns und ausdrucksstark. Wir Weißhäutigen waren bei
weitem in der Minderzahl und sollten es auch bleiben. Was für eine gute
Einstimmung für Reiner, meinen Partner, der im April ein
Zeugnis-Ablegen-Retreat in Ruanda besuchen würde! Wir suchten Blickkontakt,
grüßten scheu und freudig, setzten uns auf ein Mäuerchen. Nach einer Weile
traute ich mich, ein paar Fotos zu machen. Ich fragte vorher um Zustimmung,
gestikulierend, und manche lehnten auch ab. Einen der Pfarrer kannte ich schon,
von Veranstaltungen bei Migrapolis, Wolfgang Wallrich. Ihn fragten wir, ob wir
unsere frisch aktualisierten Flyer für die geplanten Einkehrtage auf Lampedusa
im September auslegen durften. Ja, natürlich gerne, man zeigte uns gute Plätze
für die Papiere.
...mehr
unter
http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=2545&L=0\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\%271.jpg
*
"Zukunft im Dialog" und "Christen und Muslime leben in
Nordrhein-Westfalen – Zeit, einander besser kennenzulernen!": Unter diesen
beiden Leitsätzen fanden am Samstag, 10.5.2014, im Zeitraum 10.00 bis 21.30 Uhr
laut Aussagen des Veranstalters rund 1200 Menschen zum, in dieser Größe
vielleicht, ersten christlich-islamischen Dialogtag in Nordrhein-Westfalen
zusammen.
Veranstalter war die Christlich-Islamische Gesellschaft e.V.
(CIG); die Planung und Durchführung des Dialogtages leistete das
Christlich-Islamische Forum, ein 2002 gegründeter Arbeitskreis aus
Vertreterinnen und Vertretern der vier größten muslimischen
Religionsgemeinschaften, weiterer muslimischer Gruppen, der fünf katholischen
Diözesen und zweier evangelischer Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen. Im
Vorfeld und vor allem während des Dialogtages waren noch weitere ca. 200
...mehr
unter
http://www.migrapolis-deutschland.de/index.php?id=2572&L=0\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\%271.jpg
(Auf
www.migrapolis-deutschland.de veröffentlicht am 04.06.2014.)
*
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
schaue ich in die Medien und Internetplattformen, tobt eine Art Krieg um
Wahrheit und Glaubwürdigkeit. Wer hat die MH17 abgeschossen? Was sind die
wahren Hintergründe für den Krieg in Syrien, die Aufstände und Gefechte im
Libanon oder wie souverän ist Europa gegenüber den USA? Auch in unserem Alltag
fehlt oft Vertrauen und Glaubwürdigkeit, z. B. bei der Nahrung oder Kleidung
wissen wir nicht, was alles in den Produkten enthalten ist oder auf welche
Weise sie produziert wurden.
In diesem undurchsichtigen Dunst an Halb- und Unwissen werden vielen
Diskussionen und Debatten geführt. Behauptungen werden aufgestellt und gleich
widerlegt, es bilden sich bei vielen Fragen und Problemen leider
unüberbrückbare Klüfte zwischen Widersachern, die sich oft auf das übelste
beschimpfen und bekämpfen. Schnell finden wir uns selbst in irgendeiner dieser
Fraktionen, sind vielleicht „Verschwörungstheoretiker“ oder „naiver Gutmensch“
oder noch Schlimmeres.
Wir können uns aus diesem Dilemma befreien, wenn wir uns an die Weisheit
erinnern, die der Buddha lehrte. Weisheit hat im Buddhismus eine zentrale
Stellung, sie gilt es anzustreben. Weisheit lässt uns die Dinge sehen, wie sie
wirklich sind. Sie ist eine Einsicht, die sich allein aus der eigenen Erfahrung
und Begegnung mit den Dingen ableitet. Sie basiert auf Kontakt und direkter
Einsicht und nicht etwa auf Erwägungen, Unterstellungen, Urteile oder
Vorstellungen, die unser Intellekt entwickelt. Weisheit ist auch nicht Bildung
oder Klugheit. Im Gegenteil, umso mehr wir uns an Konzepten und Wissen
angeeignet haben, umso schwieriger ist es, den freien unmittelbaren Blick auf
die Dinge zu haben. Zu schnell stellen sich unsere Konzepte und Definitionen
über die Dinge in den Weg und versperren uns die unvoreingenommene und offene
Sicht.
Ich erwähne dass, weil ich beobachten kann, wie sehr doch momentan aus dieser
intellektuellen Sicht heraus geschaut, geurteilt und diagnostiziert wird. Ich
erlebe auch immer wieder, wie populistische Sprüche, die scheinbar klug oder
moralisch korrekt klingen mögen, in Wirklichkeit die Leute nur aufwiegeln. Sie
schaffen dies, wenn sie nicht mehr hinterfragt und überprüft werden. Ist ein
Bild oder eine Meinung erst Mal entwickelt, wird selektiv die Meldungen und
Ereignissen wahrgenommen, die diese bestätigen.
Fehlt Weisheit, lassen wir uns mitreißen von den Stürmen des Zeitgeists, den
kollektiven Wahnbildern. Vor genau hundert Jahren zogen die Deutschen
begeistert in den ersten Weltkrieg, weil sie davon überzeugt waren, die Franzosen
sind unsere Erzfeinde. 1938 war es wieder ein kollektiver Taumel, der die
Massen in den 2 Weltkrieg ziehen ließ.
Psychologische Untersuchungen haben erschreckend deutlich gezeigt, wie schnell
und subtil Menschen manipulierbar sind und sich beeinflussen lassen ohne sich
dessen bewusst zu sein. Diese Anfälligkeit scheint in uns angelegt zu sein und
es bedarf offensichtlich eines hohen Grades an Gegenwärtigkeit, nicht ihr Opfer
zu werden. Weisheit bedeutet in diesem Zusammenhang, sich in allen Situationen
selbst zu hinterfragen. Wenn wir etwas Hören oder Sehen, zu fragen, ob wir
diese Informationen überprüfen können. Weiß ich und kann mit Sicherheit sagen,
dass sie wahr sind? Thich Nhat Hanh fragt: „Are you sure?“ Wir können uns auch
fragen, ob wir kompetent genug sind, komplexe Themen zu kommentieren, oder ob
wir ausreichend Erfahrung mit etwas haben, zu dem wir Stellung beziehen wollen.
Es bedarf Weisheit und Bescheidenheit, die uns befähigen, nicht überall
mitreden zu wollen, Fragen auch Mal stehen lassen zu können und zuzugeben, eben
nicht alles beurteilen zu können.
Liebe Grüße
Werner Heidenreich
*
Liebe Freunde
Die Staatengemeinschaft hat bisher nicht geschafft Israel
für eine Zweistaaten-Theorie zu gewinnen. Diese Region kann nur dann zum
Frieden zurückkommen, wenn sie von nur einem
Staat verwaltet wird. Die Muslime
und Christen in dieser Region müssen einsehen, dass der Staat Israel wesentlich
stärker ist als sie zusammen. Dazu zähle ich nicht nur die Bewohner der
Westbank und des Ghazastreifens, sondern auch Menschen, die unter jordanischer,
syrischer, libanensicher, irakischer … Fahne leben. Kurz, überall, wo der
israelische Staat glaubt, dass dort sein Territorium sein müsste. Ich
würde als Moslem die Waffe niederlegen
und mich von Herrn Netanjahu regieren lassen. Wer noch nicht begriffen hat,
dass das Leben und Blut mehr Wert ist als die
Freiheit, dass die Sicherheit nicht mit der Waffe zu erreichen ist, dass
das Bestehen eines Heim swichtiger ist als die Selbstständigkeit der Heimat,
der hat nicht mehr verdient als den Verlust seines Blutes, in Unsicherheit und
in zerstörter Heim zu leben.
Ich würde der
derzeitigen israelischen Regierung meine
Hand reichen. Mir ist es einerlei, ob der Staat, der mir Sicherheit,
Gerechtigkeit und Gleichheit sichert Israel oder Abraham-Staat heißt. Ich
spreche den Staats-Chef an; regiere mich, wie du auf deine BürgerInnen
regierst, ich trage zu deiner Sicherheit bei und du garantierst meine
Sicherheit, ich werde beitragen, dass unser Staat ein Rechtsstaat wird.
Falls er ein solcher ist, werde ich eben die Rechtsstaatlichkeit unterstützen.
Gleichzeitig muss die Staatengemeinschaft
diesen „Abrahamitischen“ Staat verpflichten, die Menschenrechte auch auf
mich anzuwenden, dass ich gleiche Freiheit für meinen Glauben bekomme, wie ein
anderer Bürger.
Wird es diese Voraussetzungen geben, dann würde mich in
einem islamischen Staat fühlen.
Die Waffen
niederzulegen soll auch für den israelischen Staat gelten. Auch der Westen soll
Israel nicht mehr mit Waffen und Geld unterstützen. Das bedeutet, anstatt ins
Millitär- und Sicherheitssektor zu investieren, das im Frieden erwirtschaftetes
Mittel für Allgemeinwohl auszugeben, für Bildung und Obdach, für bessere
Infrastruktur schlecht hin. Wird es auch
eine Kommunalwahl oder Parlamentswahl kommen, dann werde ich den wählen,
der die Menschen- und Bürgerrechte in dieser Großregion besser beachtet und
behütet. Das bedeutet, dass ich auch aktives und passives Wahlrecht bekomme,
wie ein anderer Bürger. Dann wähle ich den, der den Frieden besser sichert mit
friedlichem Mittel. Den ich wähle, möge
er ein Jude oder ein Christ oder ein Moslem sein, entscheidend ist, wenn er den
BürgerInnen Gleichheit und Freiheit und Sicherheit ermöglicht.
Ich denke die freie Welt muss für diese Theorie werben,
anstatt immer mehr einen habgierigen aggressiven, militarisierten Staat Israel
zu unterstützen. Auch die muslimischen Staaten müssen diese Idee aufgreifen,
anstatt ein unterdrücktes verlorenes und eingekesseltes Volk zum Überleben zu
verhelfen. Diese Hilfeleistungen, ob der Westen Israel hilft oder die Muslime
Palästinenser unterstützt, alle verlängern
das Blutvergießen, Zerstörung , Ungerechtigkeit und Unsicherheit. Es
muss verstanden werden.
Dass das Blut und das
Leben schlecht hin, mehr wert ist als die Freiheit und Selbstständigkeit. Wenn
der Mensch am Leben bleibt, wird einen rationalen Weg zum Weiterleben finden.
Auch der Gewaltherrscher wird einsehen, dass die Rechtsstaatlichkeit und
Gleichheit das Regieren einfacher macht. Und der rationale Weg ist eben in Gerechtigkeit und Gleichheit und in Würde
zu leben. Ich bin immer dafür, dass die Schwächeren sollen erst einmal die
Gewaltherrschaft hinnehmen aber gleichzeitig nach friedlichem Mittel suchen, um
auf die herrschenden Einfluss auszuüben. Das ist machbar. Daran soll man
glauben. Dafür möchte man werben. Selbst, wenn man nicht an diese Idee glaubt,
ein Versuch ist sie Wert. Der bisherige
Weg war falsch, brachte keinen Frieden. Sonst muss ich Sie fragen „Wollt ihr weitermachen?“.
Wenn Sie diese Idee
für vertretbar halten, möchten Sie bitte sie weiterleiten
Salamon aleykom, Friede sei mit Ihnen
Bonn, den 25.7.2014
Dr. Med. Hossein Pur Khassalian
Ps: Der Hinweis auf
„Dr. Med“ möge meine Einschätzung für das Leben und Blut verdeutlichen
*
Vom 18.08.2014:
Ihr
Lieben,
ich wollte kurz etwas vom letzten Wochenende wiedergeben. Am vorgestrigen
Samstag versammelten sich mehrere Hundert friedliche Menschen, überwiegend
Christen, vor der evangelischen Antoniterkirche und gingen schweigend zum Dom,
um auf die Situation der verfolgten Christen, Yeziden und anderer Verfolgter im
Nordirak, Syrien und anderswo aufmerksam zu machen. Dem schloss sich ein
ökumenisches Friedensgebet im Dom an, bei dem auch eine Friedensglocke geläutet
wurde. Der Dom war ganz gut gefüllt.
(Mehr hier: http://www.domradio.de/radio/sendungen/gottesdienst/domradiode-uebertrug-live-aus-dem-koelner-dom)
Unter den Teilnehmer/-innen war auch eine kleine Familie. Die beiden Eltern und
die beiden Kinder trugen ein Zeichen, das jeweils einen nach oben geöffneten
Bogen und einen darüber liegenden Punkt darstellten. Meine Kenntnisse sagten
mir, dass es sich um den arabischen Buchstaben "Nun" handelte. Die
Vermutung liegt nahe, dass dies damit zu tun hat, dass das "Nun" der
Anfangsbuchstabe von "Nazarener" ist, wie im arabischen Raum Christen
genannt werden. Der Mann sagte mir, dass die IS-Terroristen mit diesem Zeichen
die Häuser in Mossul markierten, in denen Christen wohnten. Die Familie war
übrigens selbst ursprünglich aus der Nähe von Mossul und wohnt in Köln.
Viele Grüße
Euer Hartmut
**
.
Zugeschickt von Ali Faridi, RfP Hannover:
Der Vorstand des Abrahamischen Forums in Deutschland e.V.
unterstützt den gemeinsamen Appell religiöser Führer gegen Gewaltakte im Namen
der Religion. Religionsgemeinschaften werden darin aufgefordert, dem Missbrauch
der Religionen für Gewaltakte entschieden entgegenzuwirken. Der Appell ist von
Prinz El Hassan bin Talal von Jordanien und maßgeblichen jüdischen,
christlichen und muslimischen Persönlichkeiten unterschrieben worden.
Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel, Universität Tübingen
(Vorsitzender)
Dr. Ayyub Axel Köhler, Zentralrat der Muslime in
Deutschland (stellvertretender Vorsitzender)
Petra Kunik, Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit in Frankfurt
- für den Vorstand des Abrahamischen Forums in
Deutschland e.V. -
gez.
Dr. Jürgen Micksch, Interkultureller Rat in Deutschland
(Geschäftsführung)
Anlage:
Amman , 24. Juli 2014:
In den vergangenen
Tagen haben wir mit Schrecken gelesen, dass Christen aufgefordert wurden, die
Stadt Mossul innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. Wir haben auch von der Entweihung
christlicher heiliger Plätze und deren Symbolen gehört – der Bombardierung von
Kirchen und dem Kreuz, das von der St. Ephraims-Kathedrale entfernt wurde, dem
Sitz des Syrisch-Orthodoxen Erzbistums in Mossul.
Diese Aktionen
sind ein schrecklicher Schandfleck auf der stolzen Tradition des Pluralismus in
einer Region, die die Heimat für Chaldäer, Assyrer und anderer Ostkirchen seit
mehr als 1.700 Jahren gewesen ist. Tatsächlich hat die durch Gewalt
hervorgerufene Zerstörung alle Bevölkerungsteile überflutet, die den Irak
ausmachen – Turkmenen, Jesiden, Sunniten und Schiiten und Zehntausende
arabischer Familien, die aus der Region entwurzelt wurden in Furcht um ihr
Leben. Diese Schrecken erweitern sich täglich und folgen einer brutalen
Periode der Kämpfe in Syrien. Gegenwärtig schätzen die Vereinten Nationen, dass
jeder dritte Syrer dringend humanitäre Hilfe braucht. Wir können nicht
schweigen und tatenlos zuschauen, wie das Leben der am stärksten Verletzbaren,
unserer Frauen und Kinder, zerstört wird im Namen der Religion.
Wir sehen auch mit
Betroffenheit die fortdauernde Situation in Israel und Gaza, und sind –
abgesehen von dem Schrecken dieser Situation – besonders davon gequält, wie der
Name der Religion herangezogen wird, um den Mord an unschuldigen Menschen zu
rechtfertigen. Statements junger Leute in den sozialen Medien, die das Töten
unschuldigen Lebens als „Gebot Gottes“ rechtfertigen, sind ein Zeugnis dafür,
wie der Druck eines Lebens unter der Bedrohung von Gewalt die Gedanken und die
moralischen Leitvorstellungen nicht nur beim Militär und bei Machtbesessenen,
sondern auch bei normalen Zivilisten verschwinden lassen. Wir sollten alles in
unserer Macht stehende tun, der Gewalt ein Ende zu setzen gerade dann, wenn die
Anlässe dazu täglich auftauchen. Wir sollten jetzt – mehr denn je – das Wort
aus Maleachi 2,10 ernst nehmen: „Haben wir nicht alle einen Vater?“
In dieser dunklen
Zeit, wo wir Zeugen einer moralischen Krise unvergleichlicher Dimension werden,
sollten wir das islamische Konzept haq el hurriya und haq el karama,
das Recht auf Freiheit und das Recht auf menschliche Würde, ins Bewusstsein
rufen, dessen sich Menschen aller Glaubensformen erfreuen sollten: „Wir
erwiesen den Kindern Adams Ehre und trugen sie auf Meer und Land“
(Sure 17,70).
Es wäre angemessen
für uns, uns an die Worte von Rabbi Magonet zu erinnern, der den Lobpreis
zitiert: „Um aus der Enge zu gelangen, rief ich zu Gott; Gott antwortete mir
mit einer tiefer greifenden Vision. Gib dem Ewigen Dank, der gut ist, denn
Gottes Liebe ist ‚la-olam’ = ewig: für die ganze Welt.“
Und wir sollten
den Erklärungen von seiner Heiligkeit Papst Franziskus zur Situation in Mossul
höchste Aufmerksamkeit schenken: „Möge der Gott des Friedens in jedem das
authentische Verlangen nach Frieden und Versöhnung wecken. Gewalt kann nicht
durch Gewalt überwunden werden. Gewalt wird besiegt durch Frieden!“
Religiöse Führer
und ihre Anhänger müssen ihre Kraft gewinnen aus den ethischen Grundsätzen, die
den Aufbau unserer Zivilisation ermöglicht haben. Wenn Menschen sich an ihre
religiösen Führer wenden, um Rat zu erhalten, dürfen sie nicht rigide
Anweisungen erhalten, die aus einer Missinterpretation religiöser Überzeugungen
resultieren. Im Gegenteil, sie sollen in der Lage sein, ihre Inspiration aus den
klaren ethischen Standards zu erhalten, die sich zeitübergreifend bewährt
haben, Standards, die geboren sind aus den zeitlosen Konzepten von
Gerechtigkeit, Mitleid, Großzügigkeit und kreativer Fantasie.
In diesem Geist
appellieren wir an die Machthaber in Mossul, im mittleren Osten und weltweit,
dass die heiligen Räume, sowohl als gottesdienstliche Gebäude als auch in
unseren Herzen, nicht zu Orten werden, die uns voneinander trennen. Sie sollten
vielmehr Orte des Dialogs und des Austausches werden, so dass wir die Werte der
menschlichen Würde und der Solidarität wahrnehmen, denen wir uns alle
verpflichten. Nur wenn wir uns miteinander diesem Austausch verpflichten,
werden wir in der Lage sein, einander besser zu verstehen.
Es ist Zeit, dass
wir jetzt – mehr denn je – die Worte beachten, die uns der Koran mit auf den
Weg gibt: „Es gibt keinen Zwang in der Religion“ (Sure 2,256). Wenn wir
diesen Ruf zur Versöhnung ignorieren, werden sich die Einstellungen weiter
verhärten, und wir werden Zeugen, wie die Menschen im Irak auseinander gerissen
werden – Muslime untereinander und zwischen den Menschen verschiedenen Glaubens
in der Region. Wir können nicht zulassen, dass sich diese Tragödie in einem
Land vollzieht, das die Heimat einer der ältesten menschlichen Zivilisationen
der Welt ist. Wir müssen
zurückzahlen, was wir Mesopotamien schulden.
Unterzeichner:
·
HRH Prince El Hassan
bin Talal, Founder and Chairman, Royal Institute for Inter-Faith Studies
(RIIFS) and Co-Founder & Chairman of the Foundation for Interreligious and
Intercultural Research and Dialogue (FIIRD)
·
Mr. Jamal Daniel,
Co-founder, Vice President and Trustee, Foundation for Interreligious and
Intercultural Research and Dialogue (FIIRD)
·
Chief Rabbi René-Samuel
Sirat, Co-Founder & Secretary, Foundation for Interreligious and
Intercultural Research and Dialogue (FIIRD)
·
Michael L. Fitzgerald,
Board Member, Foundation for Interreligious and Intercultural Research and
Dialogue (FIIRD)
·
His
Eminence Metropolitan Emmanuel of France (Ecumenical Patriarchate) Board
Member, Foundation for Interreligious and Intercultural Research and Dialogue
(FIIRD)
·
Dr. William
Vendley, Secretary General of Religions for Peace
·
Dr. Ahmed
Al Kubaisi, Founder of Scholars Association, Iraq
·
Dr Ahmed Abbadi,
Secretary-General of the League of Mohammedan Scholars in Morocco
____________________________________
Abrahamisches Forum in Deutschland e.V.
Goebelstr. 21
D - 64293 Darmstadt
Tel.: 06151 - 33 99 71
Fax: 06151 - 39 19 740
www.interkultureller-rat.de
*
Zugeschickt
von Ahmad Weimer:
Sehr
geehrte Damen und Herrn
31.07.2014
ZMD zur Situation der Christen im Irak: Solidarität mit Menschen in Not ist
eine menschliche Pflicht und ein verbindlicher Maßstab für alle!
Ein
Beitrag des ZMD
Herzliche
Grüße
Ahmad
Aweimer
*
Zugeschickt
von Angelika Vetter vom IPK:
Im Sommer 2014 findet in Gaza, in einem von Israel errichteten und
belagerten Palästinenser-Ghetto, ein genozidales Pogrom der
israelischen Armee statt. Ein Massaker an der palästinensischen Zivilbevölkerung mit weit über tausend Toten und 6000
Verletzten, einhergehend mit der Verwüstung ganzer Wohnviertel.
Ein Pogrom einer fanatisierten Soldateska, die Bomben auf Wohnhäuser wirft, mit Raketen in Appartements feuert und am Strand spielende Kinder mit Granaten in Stücke schiesst. Ein Pogrom,
dass die Palästinenser gefügig machen soll; sie dazu zwingen soll, sich mit
einem Leben als rechtlose Gefangene Israels abzufinden, unter der Herrschaft
irgendeines palästinensischen Quislings.
Ein Leben in einem israelischen
Käfig, umgeben von Zäunen, Mauern und Wachtürmen, besetzt mit
israelischen Soldaten, die nie gezögert haben auch auf Kinder zu schießen, um die Palästinensern in Schach
zu halten. Denn genau das ist und war die Voraussetzung für die
Aufrechterhaltung und Expansion des 'Jüdischen Staats' vom Jordan bis zum
Mittelmeer.
Nachdem die deutschen Medien darauf beharren "ausgewogen" über
das Pogrom zu berichten - angeblich ein "Konflikt" oder ein
"Krieg" -, nachdem sie die den israelischen Käfig mit seinen
Wachtürmen ebenso ignorieren wie die permanenten Morde
an dessen Insassen -, nachdem sie die Gewalt der Palästinenser scharf
verurteilen, die Proteste gegen die israelischen Verbrechen als antisemitisch diffamieren und den israelischen
uniformierten Mob milde tadeln - danach ist es an der Zeit, das Bild gerade
zu rücken.
Genozidale Politik ist israelische Normalität
Die Geschichte des modernen Israels ist eine Geschichte genozidaler Kriegsverbrechen
an den Palästinensern. Von dem Massaker in Deir Yassin im Jahr 1948, bei dem jüdische
Terroristen 250 Dorfbewohner massakrierten, führt eine direkte Linie nach
Gaza 2014, wo die Enkel der Verbrecher weit über 1000 Palästinenser
niedergemetzelt haben.
Die Palästinenser zu vertreiben oder zu ermorden, um sie auszurauben, ist
bis heute das strategische Ziel Israels. Solch genozidale Methoden waren und
sind die Voraussetzung für die Etablierung und Aufrechterhaltung eines von
Juden dominierten Staats in Palästina, einem ‚Jüdischen Staat’. Dass es
bisher nicht zu einem Massenmord in den Dimensionen der 1940er Jahre gekommen
ist, lag nur an einem Mangel an Gelegenheit. Sobald sich eine kleine Chance
dazu bot – sei es im Libanon, sei es in Gaza – nutzte die israelische Führung sie aus, so gut sie
konnte.
Gaza ist heute ein Ghetto für mehr als 1.8 Millionen Palästinenser. Rund
zwei Drittel davon sind Nachkommen der circa 200.000 Palästinenser, die 1948
durch Massaker - so wie das von Deir Yassin - gezwungen wurden, ihre Heimat
zu verlassen. Das bedeutet: Gaza ist ein Kriegsverbrechen, es
ist ein Produkt des ersten Kriegsverbrechens Israels in
Palästina, das Produkt seiner Staatsgründung.
Seit 2007, zwei Jahre nach Rückzug der israelischen Armee an den Rand des
Gazastreifens, steht Gaza unter israelischer Belagerung. Seine Infrastruktur
wurde zerbombt, seine Versorgung blockiert, die Palästinenser wurden
gezwungen - gleich Maulwürfen -, Tunnel unter der Grenze nach Ägypten zu
graben. Eine UN-Studie von 2012 prognostiziert den ökologischen und
ökonomischen Kollaps Gazas für das Jahr 2020.
Die militärische Belagerung eines zivilen Ziels, wie Gaza, ist ein Kriegsverbrechen.
Die Versuche, die Belagerer mit militärischen Mitteln, inklusive des
Beschusses mit Raketen, zum Abzug zu zwingen, ist dagegen Teil des Rechts
auf Widerstand der belagerten Palästinenser.
Die Bewohner Gazas haben dennoch nie aufgehört gegen ihre Bewacher,
Besatzer und Belagerer zu rebellieren. Rebellionen denen jedoch kein Erfolg
beschieden war, da die militärische Abschreckungswirkung der unzähligen
Do-it-yourself-Raketen, die im Verlauf der Jahre auf israelischem Gebiet
niedergingen, gleich Null ist. Ein Sachverhalt, an dem auch die 'Aufrüstung'
mit ernster zu nehmenden Kurzstreckenraketen nichts geändert hat.
Dies hat Israel jedoch nicht davon abgehalten, mehrere mörderische Strafexpeditionen mit tausenden von
Toten gegen Gaza zu starten und dabei massive Kriegsverbrechen
zu begehen. So ist die aktuell praktizierte Bombardierung von Häusern der Angehörigen von Führern des
palästinensischen Widerstands, mit dem erklärten Ziel deren Familien
auszulöschen, ein Kriegsverbrechen. Dasselbe gilt für die
Bombardierung von Flüchtlingen,
deren Unterkünften oder Krankenhäusern.
Wir verlangen von der deutschen Zivilgesellschaft
1. Proteste jedweder Art und Form gegen das Pogrom zu
organisieren oder/und an Protesten teilzunehmen
2. Das Schweigen über Israels Kriegsverbrechen zu brechen und
sich nicht durch die Antisemitismus-Diffamierungs-Kampagne beeindrucken zu
lassen
3. Israel einem Boykott zu unterwerfen, solange es die Palästinenser in
Gaza und der Westbank gefangen hält
Wir verlangen von Israel
1. Die Kriegsverbrechen - die Bombardierung und die
Belagerung Gazas - sofort einzustellen
2. Den Palästinensern in der Westbank und Gaza unverzüglich all die Rechte
und Freiheiten zu gewähren, die ihnen laut internationalem Recht zustehen
3. Die Verbrecher in der israelischen Führung nach Den Haag auszuliefern
Wir fordern von Deutschland, der EU und der internationalen Gemeinschaft
1. Dafür zu sorgen, dass die Kriegsverbrecher an der israelischen
Führung durch den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag verurteilt
werden
2. Sanktionen gegen Israel zu verhängen: das EU-Assoziierungsabkommen
auszusetzen - sowie alle wissensschaftlichen, militärischen oder
anderweitigen Kooperationsabkommen - bis Israel den Palästinenser in Gaza und
der Westbank ihre verbrieften Rechte zugesteht
Vorstand des 'Institut für Palästinakunde e.V.'
Bonn, den 4.08.2014
|
*
Zugeschickt von Pfarrer Ulrich Thomas:
Die jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen der Bundesstadt
Bonn sind „besorgt, verunsichert und
schockiert“ (Dieter Graumann) durch
die Parolen gemeinen Judenhasses in
diesen Tagen. Der schreckliche Brandanschlag auf die Wuppertaler Synagoge hat
diese Lage noch verschärft. Die Mit-glieder und
Familien der jüdischen Gemeinde in Bonn brauchen unsere Zeichen der
Wertschätzung und des Schutzes angesichts zunehmender Anfeindungen und
Bedrohungen von jüdischem Leben.
Die Politik der terroristisch-fanatischen Hamas in Gaza,
deren Ziel die Vernichtung Israels ist, ist inak-zeptabel. Israels Reaktion auf
den Dauerbeschuss durch die Raketen der Hamas, ebenso die Frage nach der
Verhältnismäßigkeit der Mittel, werden unter unseren Mitgliedern
unterschiedlich bewer-tet. Trotzdem rufen wir alle Kritiker Israels zu Sorgfalt
und Fairness auf. Vorhandene Kritik darf nicht in Hassparolen gegen Israel
umschlagen und das Aufflammen eines neuen Antisemitismus auf deutschem Boden
begründen. Wir rufen daher die
Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bonn auf:
Treten wir neuen wie alten Hassparolen gegen Israel und dem wachsenden
antisemitischen Klima entgegen.
Die Christliche-Jüdische Gesellschaft in Bonn e.V. steht für
eine Kultur des friedlichen Dialoges. Wir sind entsetzt über das unsägliche
Leid und die massive Gewalt, die dieser Konflikt hervorruft. Die
Aussichtslosigkeit der Lage macht uns sprachlos. Trotzdem wollen wir für eine
Verbesserung der Zustände eintreten.
Gemäß der Präambel
unserer Satzung bekennt sich die GCJZ
Bonn zu der besonderen Verantwor-tung Deutschlands dem Staat Israels gegenüber.
Sie ruft die deutsche Regierung auf, in der gegen-wärtigen Situation ihrer
Verantwortung gerecht zu werden, eine dauerhafte Lösung im Nahost-konflikt herbei zu führen. Dazu gehört
die Suche nach einem verlässlichen Waffenstillstandsabkom-men, die Beendigung
der Bedrohung Israels durch die Hamas, die vorbehaltlose Anerkennung des
Existenzrechtes Israels und die Schaffung der
Voraussetzungen für die Wiederaufnahme von Frie-densgesprächen zwischen
den Konfliktparteien.
Im Rahmen unseres christlich-jüdischen Kaffees laden wir die
Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bonn ein am 7.8.2014, um 16.00 Uhr, ihre Solidarität mit unseren jüdischen Mitbürgern
und Mitbürgerin-nen zu bekunden. Wir treffen uns dazu nicht wie ursprünglich
geplant in der Synagoge, sondern im Gemeindesaal der Bonner Kreuzkirche, An der
evangelischen Kirche 6.
Dr. Elmar Struck Pfr. Siegfried
Eckert Marina
Federova
Katholischer Vorsitzender Evangelischer Vorsitzender Jüdische Vorsitzende
V.i.S.d.P.
Pfr. Siegfried Eckert Adenauerallee 37 53113 Bonn
Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit in Bonn e.V.
Adenauerallee
37 53113 Bonn Tel. 0228/3361333 info@gcjz-bonn.de
**
Somit entlasse ich diesen Rundbrief in die Öffentlichkeit
und weiß nicht, wann ich das nächste Mal zu einem komme. Aber, wie schon
geschrieben: Veranstaltungshinweise kann man auch so von mir per Weiterleitung
bekommen.
Zum Abschluss noch ein Zitat des von mir so verehrten und
geliebten Hermann Hesse aus der „Lektüre für Minuten“:
„Je mehr Einzelne da sind, welche dem Welttheater mit Ruhe
und Kritik zuschauen, desto geringer ist die Gefahr der großen
Massendummheiten, oben an der Kriege.“
In diesem Sinne wünsche ich uns allen Ruhe und Kritik!
Herzliche Grüße!
Ihr/Euer Michael A. Schmiedel